Pfaffenhofen
Gäste dürfen weiter Essen mitbringen

10.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:22 Uhr

Pfaffenhofen (dbr) "Gaudi hoch drei, leider ist's schon vorbei" - das hat Michaela Schachner aus Pfaffenhofen an die Redaktion geschrieben, nachdem sie sich auf dem Volksfest sauber ärgern musste: "Griawiges Vergnügen auf dem Pfaffenhofener Volksfest im Stiftl-Festzelt ist, wenn von einer Gruppe aus vollbusigen Madln im Dirndl und ihren Buam in Lederhosn vier im warmen Zelt gmiatlich bei einer Maß Bier sitzen - und der Rest der Truppe draußen von der Security abgewiesen wird, weil sie das Zelt mit einer trockenen Brezn und einer Portion Pommes nicht betreten dürfen", beschrieb die Pfaffenhofenerin das, was ihrer Gruppe am Eingang des großen Festzeltes passiert ist: Wer an den Standln erworbenes Essen dabei hatte, den ließ die Security nicht passieren.

Schließlich seien sie ja keine Kinder, bei denen man vielleicht noch ein Auge zudrücken könnte, wurde den verblüfften Gästen erklärt, die "Fremdessen" dabei hatten. "Ich frage mich, ist das die neue bayerische Tradition, in der das Pfaffenhofener Volksfest zu einem ganz neuen individualistischen Stil findet? Ganz getreu nach dem Motto 'Gegessen wird was auf den Tisch kommt' oder eben 'Du kommst hier ned rein'," schrieb Michaela Schachner.

Doch Festwirt Lorenz Stiftl versicherte auf Anfrage unserer Zeitung, dass er auf der Pfaffenhofener Wiesn beileibe keine neuen Sitten einführen will. Der Vorfall sei ihm bekannt und er habe der Security sofort mitgeteilt, dass künftig natürlich jeder mit seinem mitgebrachtem Essen ins Zelt dürfe. "Das ist schließlich Tradition in Pfaffenhofen", so Stiftl. Das Ganze beruhe auf einem Missverständnis, erklärte der Festwirt: Die Security sei vorher auf dem Oktoberfest im Einsatz gewesen, wo ganz andere Regeln als in Pfaffenhofen gelten. Auch Volksfestreferent Richard Fischer (ÖDP) hat keine weiteren Beschwerden von abgewiesenen Gästen bekommen und bestätigt somit Stiftls Aussage.