Pfaffenhofen
Unfälle fordern zehn Menschenleben

Zahl der Verkehrstoten im Landkreis ist 2011 wieder leicht angestiegen

21.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:48 Uhr

Mit 200 Stundenkilometern in den Gegenverkehr: Ein 43-jähriger Motorradfahrer überlebte diesen Unfall Anfang April 2011 nicht. Er ist einer von zehn Toten im Straßenverkehr, die vergangenes Jahr im Landkreis Pfaffenhofen zu beklagen waren - Foto: Reiß

Pfaffenhofen (mck) Bei den Verkehrsunfällen im Landkreis Pfaffenhofen zeichnet sich eine Trendwende ab: Nachdem die Zahl der Unfälle im Jahr 2010 ihren Höchststand erreicht hatte, ließ sie im vergangenen Jahr wieder nach – um rund sechs Prozent.

Nach der aktuellen Unfallstatistik des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord wurden im Landkreis 3825 Unfälle verzeichnet. 2010 waren es noch 4068. Entsprechend ist auch die Zahl der Verletzten im vergangenen Jahr um rund 3,9 Prozent auf 766 zurückgegangen. Das entspricht dem regionsweiten Trend.

Gestiegen ist allerdings die Zahl der Verkehrstoten: 2011 sind zehn Menschen bei Unfällen auf den Straßen im Landkreis ums Leben gekommen, im Vorjahr waren es acht. In den vergangenen zehn Jahren waren allerdings auch schon bis zu 22 Todesopfer pro Jahr zu beklagen.

Einige der tragischen Unfälle, die im Jahr 2011 Menschenleben gekostet haben, sind den Helfern noch in deutlicher Erinnerung: Anfang April vergangenen Jahres etwa hat eine Probefahrt mit einem Motorrad für einen 43-Jährigen ein tödliches Ende gefunden. Mit weit überhöhter Geschwindigkeit – die Tachonadel blieb durch die Wucht des Aufpralls bei 200 Stundenkilometern stehen – raste er auf einer Landstraße bei Manching in den Gegenverkehr. Im August verlor außerdem eine 36-Jährige ihr Leben, als sie bei Dünzing wegen eines Ausweichmanövers mit ihrem Pkw ins Schleudern geriet und ebenfalls mit einem entgegenkommenden Fahrzeug kollidierte.

Im November starb eine 19-Jährige, als sich ein mit sechs Personen überbesetzter Pkw auf der Autobahn A 9 bei Langenbruck überschlagen hatte. Die junge Frau wurde aus dem Wagen geschleudert und tödlich verletzt. Im gleichen Monat forderte der Straßenverkehr noch zwei weitere Opfer: Eine 29-Jährige und ihr 42-jähriger Beifahrer überlebten einen Frontalzusammenstoß mit einem Lastzug auf der B 16a bei Menning nicht.

Die Verkehrsstatistik des Polizeipräsidiums zeigt auch, dass im Landkreis Alkohol öfter eine Rolle als Unfallursache gespielt hat. Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen zu viele Promille Auslöser waren, hat im Jahr 2011 um etwa 13,5 Prozent auf 67 zugelegt (Vorjahr: 59).

Überhöhte Geschwindigkeit hingegen war nachweislich „nur“ noch ausschlaggebend für 283 Verkehrsunfälle. 2010 waren es mit 442 noch mehr als anderthalbmal so viele. Hauptunfallursache bleiben damit nach wie vor Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren und beim Ein- und Anfahren. Auf Platz zwei vor Rasen folgen Vorfahrtverstöße. Spürbar von 606 auf 550 zurückgegangen ist auch die Zahl der registrierten Unfallfluchten – unterm Strich etwa um ein Zehntel.