Pfaffenhofen
Trauer um Viktor Gernhard

25.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:02 Uhr

Pfaffenhofen (wha) Die Stadt Pfaffenhofen hat eine markante Persönlichkeit verloren. Viktor Gernhard, erfolgreicher Amateurfotograf und Maler der „alten Schule“, ist am vergangenen Donnerstag nach längerer Krankheit im 91. Lebensjahr gestorben. Die Trauerfeier beginnt heute um 9.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche.

1923 in Ebenhausen geboren, wuchs Gernhard in der Kreisstadt auf, wo er eine Buchdruckerlehre in der damaligen Ilmgaudruckerei absolvierte. Dort weckte sein älterer Kollege Adolf Ranzinger Gernhards Interesse an der Malerei.

Das Hobby half ihm während des 2. Weltkrieges, seine Eindrücke als Marinesoldat auf einem Zerstörer im Eismeer und in der Ostsee künstlerisch zu verarbeiten.

Nach dem Krieg avancierte Gernhard zu einem der erfolgreichsten deutschen Marine-Maler. Seine Ölbilder von Schiffen in sturmgepeitschter See wurden als Titelbilder und Illustrationen in zahlreichen Büchern veröffentlicht und hängen in Museen und öffentlichen Räumen.

Daneben schuf Gernhard auch Gemälde mit Ansichten der Hallertau und ihrer Menschen, darunter ein Porträt von Joseph-Maria-Lutz, das heute im Treppenhaus der nach dem Dichter benannten Pfaffenhofener Schule hängt.

Gernhards zweite große Leidenschaft war neben der Malerei die Fotografie. Seine meisterhaften Aufnahmen wurden von deutschlandweit tätigen Presseagenturen veröffentlicht. Auch in zahlreichen Text- und Bildbeiträgen für den Pfaffenhofener Kurier dokumentierte Viktor Gernhard Leben und Brauchtum seiner Hallertauer Heimat. Und als stets kritischer Geist meldete er sich immer wieder in Leserbriefen zu kulturellen und gesellschaftlichen Themen zu Wort.

Mit seiner Frau Franziska lebte Viktor Gernhard in einem schmucken Häuschen am Fuchsberg in Pfaffenhofen und war bis ins hohe Alter noch täglich mit dem Fahrrad unterwegs. Doch seit über einem Jahr machten ihm das Herz und andere Erkrankungen gesundheitlich schwer zu schaffen.

Foto: Anton Ritzer