Pfaffenhofen
Trauer um Ludwig Gaßner

Überraschender Tod des Pfaffenhofener ÖDP-Politikers löst Bestürzung aus

12.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:48 Uhr

Ludwig Gaßner ist tot: Der Pfaffenhofener war die treibende Kraft der Ökologisch-Demokratischen Partei im Landkreis. - Foto: ÖDP

Pfaffenhofen (mck) Der Landkreis trauert um den ÖDP-Kreisvorsitzenden Ludwig Gaßner: Am Dienstag ist der Pfaffenhofener völlig unerwartet im Alter von 64 Jahren gestorben.

Ludwig Gaßner war Mitbegründer der Ökologisch-Demokratischen Partei im Landkreis - und ihre treibende Kraft. Als Politiker mied er das Rampenlicht: Er hat nie selbst ein Mandat übernommen, sondern mit seiner ruhigen und zurückhaltenden Art die Geschicke der ÖDP im Hintergrund gelenkt. Auch abseits der Politik war er gesellschaftlich engagiert, beispielsweise im Pfarrgemeinderat, als Lektor und als Kommunionhelfer. Ludwig Gaßner hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.

Die Nachricht seines überraschenden Todes löste auch in kommunalpolitischen Kreisen große Bestürzung aus: "Er war in jeder Hinsicht ein unerschütterliches Vorbild - menschlich wie politisch", sagte ÖDP-Stadt- und Kreisrat Reinhard Haiplik. Ruhig, bedacht und selbstlos: "Er wird nicht zu ersetzen sein."

Im Jahr 1989 hat Ludwig Gaßner als damals 37-jähriger Diplom-Bauingenieur den ÖDP-Kreisverband zusammen mit Johana Bischl, Gerhard Schober und Bernhard Schachner gegründet - als Alternative "gegen inkonsequente Umwelt- und verfehlte Gesellschaftspolitik". 1996 schließlich schaffte die Partei den Einzug in Stadtrat und Kreistag - und ist seither ein fester Bestandteil der Kommunalpolitik im Landkreis.

2010 schließlich hat Ludwig Gaßner die Leitung des Kreisvorstands nach unruhigen Jahren mit vielen personellen Wechseln selbst übernommen - und die ÖDP als Vorsitzender wieder in ein ruhiges Fahrwasser gelenkt. Neben den christlich-wertkonservativen Themen war ihm vor allem das ökologische Profil der Partei wichtig. In lokalen Aktionsbündnissen, bei Petitionen und Volksbegehren engagierte er sich außerdem gegen Freihandels- und Investitionsschutzabkommen wie Ceta oder TTIP, für das bayerische Rauchverbot, gegen die Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftmeiler sowie gegen deutsche Waffenexporte in Krisenländer und die Ausbeutung der Dritten Welt.

Der Trauergottesdienst für Ludwig Gaßner beginnt morgen um 13 Uhr in der Pfaffenhofener Stadtpfarrkirche, anschließend wird er am Friedhof zu Grabe getragen.