Pfaffenhofen
Punkte für Menschenwürde und Solidarität

Pfaffenhofener Unternehmer informieren sich über Gemeinwohl-Ökonomie

21.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:11 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Etwa 30 Zuhörer hatten sich im Pfaffenhofener Rathaussaal zu einer Informationsveranstaltung über Gemeinwohl-Ökonomie versammelt. Sie brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen, denn es wurde ein spannender und informativer Abend.

\t„Gemeinwohl-Ökonomie – Ein Wirtschaftsmodell mit Zukunft“ lautete der Titel des Vortrags von Thomas Fischer (Foto) von der Sparda-Bank München. Er schilderte, dass der Auftrag, für sein Unternehmen eine Gemeinwohl-Bilanz zu erstellen, von ganz oben kam, nämlich vom Vorstand. Eine solche Initiative kann man in dieser Branche durchaus als ungewöhnlich bezeichnen. Untersucht wurde der Umgang mit Kriterien wie Menschenwürde, Solidarität, ökologischer Nachhaltigkeit, sozialer Gerechtigkeit, demokratischer Mitbestimmung und Transparenz. Man kann einen maximalen Bilanzwert von 1000 Punkten erreichen, aber das wird wohl kein Unternehmen auf dieser Welt jemals schaffen. Etwa 500 Punkte sind nach Fischers Ansicht bereits ein sehr guter Wert.

Schon nach Zwischenfragen im Verlauf des Vortrags und erst recht danach kam es zu lebhaften Diskussionen unter den Zuhörern. Vor allem ging es um die Frage, ob es denn überhaupt sinnvoll und zielführend sei, Unternehmen aus völlig unterschiedlichen Branchen nach den Kriterien der Gemeinwohl-Bilanz über einen Kamm zu scheren. Kann man einen Dienstleister mit einem Industrieunternehmen vergleichen, eine Tanzschule mit einer Spedition, eine Bank mit einer Baufirma?

In mancherlei Hinsicht kann man das durchaus, zum Beispiel was das Verhalten gegenüber den Mitarbeitern, die Nachhaltigkeit des eigenen Wirtschaftens und den Umgang mit Ressourcen betrifft. Aber dass ein Kfz-Betrieb hinsichtlich des Schadstoffausstoßes zwangsläufig eine andere Bilanz aufweist, als ein Kindergarten liegt natürlich auf der Hand.

Unter den Zuhörern waren mehrere Unternehmer aus Pfaffenhofen und Umgebung, die sich über das Thema informieren wollten und sicher mit etlichen Denkanstößen wieder nach Hause gegangen sind. SPD-Stadtrat Markus Käser, der die Veranstaltung organisierte und sich seit längerem für die Initiative der Gemeinwohl-Ökonomie einsetzt, hatte allen Grund zur Zufriedenheit.