Pfaffenhofen
"Lösungsorientierter vorgehen"

In der Panzer-Affäre: JU-Sprecher kritisieren das Verhalten von SPD-Kreisrat Simbeck

08.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Das JU-Duo Fabian Flössler (links) und Christian Moser hat kein Verständnis für das Verhalten von SPD-Kreisrat Florian Simbeck in der Panzer-Affäre. - Foto: JU-Kreisverband

Pfaffenhofen (PK) Der Kreisverband der Jungen Union greift SPD-Kreisrat Florian Simbeck für sein Verhalten in der Affäre um den Panzer-Faschingswagen beim OCV-Umzug in Reichertshausen an (siehe auch Bericht auf Seite 19). "Anstatt Fotos zu machen, hätte er auch die Möglichkeit in Betracht ziehen können, mit dem Veranstalter zu sprechen", meinen Vorsitzender Christian Moser und Geschäftsführer Fabian Flössler.

Als Kreisrat sollte man doch - vor allem auch vor dem Hintergrund, dass Simbeck in Reichertshausen wohnt - versuchen, Schaden von seiner Gemeinde als auch von den ehrenamtlich Tätigen des OCV abzuwenden, so die JU-Sprecher. Sicherlich sei "die Inszenierung des Panzers diskutabel und an der Grenze des guten Geschmacks, vielleicht sogar darüber hinaus", heißt es in einer Pressemitteilung der JU-Politiker: "Sollte damit gar Toleranz gegenüber Gewalt gegen Asylbewerber suggeriert werden, ist dies absolut abzulehnen." Allerdings hätte sich Florian Simbeck seiner Verantwortung als Kreisrat bewusst sein sollen, monieren die JU-Sprecher: "Es hätte auch die Möglichkeit gegeben, mit dem Veranstalter zu sprechen, um die leidige Geschichte problemfrei zu lösen", glauben Flössler und Moser.

Das Problem sehen sie vor allen Dingen darin, dass nun Reichertshausen, der Landkreis Pfaffenhofen und auch der OCV überregional negativ in Erscheinung treten - "überall mit dem Foto, das Simbeck aufgenommen hat." Es liegt fast nahe, "dass hier versucht wurde, eigene PR zu bekommen, anstatt vernünftig mit heiklen Lagen umzugehen", so Moser und Flössler. Respekt gegenüber den ehrenamtlich Tätigen des OCV, die Jahr für Jahr viel Mühe und Arbeit in die Organisation und Veranstaltung des Umzugs stecken, habe Simbeck "hier leider vermissen lassen": "Wie soll man dann weiterhin darauf setzen, dass sich Ehrenamtliche bei derartigen Veranstaltungen intensiv einsetzen", fragen sich Moser und Flössler. In solch problematischen Fällen müsse man vernünftiger und lösungsorientierter vorgehen, so die JU-Politiker: "Wir sind uns sicher, dass man das Problem durch Kommunikation aus der Welt hätte schaffen können, ohne den OCV quer durch die Gazetten der Bundesrepublik jagen zu lassen", betonen Moser und Flössler. Es solle nicht unerwähnt bleiben, dass "sogar Asylbewerber beim Umzug mitgingen, was sicherlich auch den Integrationswillen und die Mitmenschlichkeit der überwiegenden Mehrheit der Besucher und Mitgänger widerspiegelt." Davon höre man leider aufgrund der Empörungswelle nichts.

Erstaunlich sei, dass sich SPD-Kreisvorsitzender Markus Käser und Florian Simbeck in sozialen Netzwerken geradezu darum gestritten hätten, wer nun mehr empört sein solle, schreiben Flössler und Moser - und verzichten auch nicht auf einen Polit-Kalauer zum Faschingsende: "Man kann angesichts dessen nur hoffen, dass es zwischen den beiden nicht zu einer Kampfkandidatur um das Amt des Bundesbetroffenheitsministers kommt, sollte Claudia Roth einmal abtreten."