Pfaffenhofen
In bester Liedermachermanier

SPD-Stadtrat Markus Käser hat mit "Cherie und i" den letzten Beitrag eingereicht

27.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:38 Uhr

Hans Söllner lässt grüßen: SPD-Stadtrat Markus Käser an der Gitarre bei einem Auftritt. - Foto: Käser

Pfaffenhofen (bti) Der Name Pfaffenhofen fällt ganz bewusst nicht, denn die Identität der kleinen Stadt steht bei der pfiffigen Auflistung schnell fest: Was Pfaffenhofen hat, hatte und gerne hätte machte SPD-Stadtrat Markus Käser zum Thema seines Heimatsongs. „Wenn’s mir irgend nausgeht, mach ich da mit“, beschloss Käser gleich beim Aufruf zum Wettbewerb.

Weil die Stadt für ihre Bürger keine Holding, sondern Heimat ist, „wenn man es denn so hoch aushängen will“.

Am Ende wurde die Zeit dann doch ziemlich knapp. So hat er seinen Song „Cherie und i“ unter Druck „einfach in den Laptop hineingesungen“, noch dazu total verschnupft, und als letzten Beitrag eingereicht. Strophen hätte Markus Käser noch viele schreiben können, weil er im Laufe von sechs Monaten eine ellenlange Liste von Stichworten sammelte und ihm das Texten generell leicht fällt. Das Ganze musste aber Struktur, einen eingängigen Refrain – „da entschied ich mich dann für eine Art stimmliches Trompeten, ganz einfach“ – und den richtigen Schluss bekommen. Alles passte, nur mit seiner ersten Version vom Songende war er nicht zufrieden: „Zu platt“.

Beim Stadtratsausflug nach Oberfranken teilte er mit Peter Feßl die Rücksitzbank, und der gab den entscheidenden Denkanstoß: „Ein Zitat ist immer gut.“ Musikalisch lassen Fredl Fesl und Hans Söllner grüßen, und Käser macht keinen Hehl daraus: „Bei mir hört sich alles so an, weil es die Vorbilder meiner frühesten Jugend waren. Ich komm halt aus dem Liedermacherlager naus und dieser Klang ganz automatisch.“ In der Grundschule war er zumindest im Musikunterricht bei Schwester Rosina ein Musterschüler: „Vom Flöten-Intensivkurs bis zum Singen habe ich alle Angebote genutzt“. Das Gitarrespielen brachte er sich als Zwölfjähriger selber bei und klampfte bei zahllosen Jugendfreizeiten und Zeltlagern am Lagerfeuer.

Söllners „Mei Voda hot an Marihuanabam“ gehörte zum Pflichtprogramm. Er könne „vieles a bissl“ sagt Käser über sich selbst. Andere Musikrichtungen wären schon auch drin, aber letztlich läuft es doch wieder auf die bayrischen Liedermacher hinaus. Öffentliche Auftritte als Musiker gibt es bei den Starkbierfesten der SPD im Müllerbräukeller: „Aber nur so zwei, drei Stücke vor dem eigentlichen Gast“. Gleich zwei Zitate wählte Markus Käser für seinen Songschluss: Zum einen das „Merci, Cherie“ von Udo Jürgens – der damit übrigens den Eurovision Song Contest 1966 gewann – zum anderen den Liebesbrief, den er selbst als 16-Jähriger bekam. „Meinen Namen will ich nicht nennen, doch wenn du mich liebst, dann wirst du mich kennen“, stand darin. „Ich weiß bis heute nicht, wer das ist“, sagt Käser, der den Brief irgendwo in einer Kiste noch besitzt, „allerdings habe ich später erfahren, dass ich nicht der einzige Empfänger war.“