Pfaffenhofen
Eine einzige Erfolgsgeschichte

Der Unternehmerverband ProWirtschaft wählt einen neuen Vorstand und steckt seine Ziele ab

24.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:26 Uhr

Der Alte und der Neue: Martin Bornemann, neuer Vorsitzender (links), dankt seinem Vorgänger Franz Böhm, der nicht mehr zur Wahl antrat. - Foto: Herchenbach

Pfaffenhofen (PK) Eine beeindruckende Bilanz konnte der Vorstand des Unternehmer-Netzwerks ProWirtschaft ziehen: Die Mitgliederzahlen steigen, die City-Gutscheine des Verbands boomen, der Internet-Auftritt ist ein Hit, die Workshops haben den Unternehmern wertvolle Impulse geben.

"Es tut sich unheimlich viel", freute sich der Vorsitzende Franz Böhm, als er bei der Jahresversammlung am Donnerstagabend im Moosburger Hof seinen Rechenschaftsbericht vorstellte, "unsere Vernetzung funktioniert!" ProWirtschaft hat sich in seiner 17-jährigen Geschichte von einem Gewerbeverband zu einem Unternehmer-Netzwerk entwickelt, das sich seinem Slogan "menschlich, zukunftsgestaltend, kooperativ" verpflichtet fühlt. Mit 148 Mitgliedern ist der Verband "so stark wie nie", sagte Böhm; 16 waren im vergangenen Jahr dazugekommen. Und noch ein Superlativ: Die Aktion City-Gutschein, vor sechs Jahren mit 204 Stück im Gesamtwert von 6496 Euro gestartet, hat 2016 mit 3826 Gutscheinen die Hunderttausender-Marke durchbrochen. Eine Erfolgsgeschichte mit Fortsetzung: Im Vergleichszeitraum 1. Januar 2016 bis 23. März 2016 zu diesem Jahr wurden 62 Prozent mehr City-Gutscheine verkauft.

Diese Aktion steht exemplarisch für das Ziel des Verbands, die heimische Wirtschaft zu stärken. Eingekeilt zwischen der Einkaufsmetropole München und den Ingolstädter Shopping-Giganten Westpark und Village soll die Kaufkraftbindung in der Region bleiben. Inzwischen beteiligen sich 83 Geschäfte an der Aktion. Allein vier Workshops hatten sich im vergangenen Jahr mit einem brisanten Thema beschäftigt: Wie können zwischen so attraktiven Arbeitgebern wie BMW und Audi Mitarbeiter für Pfaffenhofener Unternehmen gewonnen und gehalten werden? Arbeitskräfte versuchen ProWirtschaft-Unternehmer auch unter den Asylbewerbern zu gewinnen. Schwierig, sagt Böhm, dem es ein Anliegen ist, Flüchtlinge zu integrieren. Er hat in seiner Werbeagentur einen syrischen Flüchtling eingestellt. Schwierig deshalb, weil immer damit gerechnet werden muss, dass der Asylbewerber abgeschoben wird.

Weil Böhm inzwischen in den Vorstand des Landkreis-Wirtschaftsbeirats gewählt worden ist und "Interessenskollisionen vermeiden möchte", trat er nach acht Jahren im Amt nicht mehr an: "Ich gehe mit einem weinenden Auge, es war mitunter eine schwierige Zeit, aber es hat auch sehr viel Spaß gemacht!" Auch sein Vize Dieter Andre (Augenoptik), Schatzmeister Michael Stiglmayr (VW-Händler) und Schriftführer Andreas Bögl (Hörakustik) stellten ihre Ämter zur Verfügung. Die 46 anwesenden Mitglieder dankten ihnen mit langem Applaus. Im Vorstand geblieben ist der selbstständige Unternehmensberater Martin Bornemann. Er stellte sich als Kandidat für den Vorsitz zur Verfügung und wurde wie seine neuen Mitstreiter (siehe Kasten) einstimmig gewählt. Seine Ziele für 2017 stellte er unter das Motto des Ikea-Gründers Ingvar Kamprad: "Die meiste Arbeit ist noch nicht getan - eine wunderbare Zukunft." Schwerpunkt des Vorstands ist der Ausbau des City-Gutscheins, die Digitalisierung soll vorangetrieben, Netzwerk-Aktivitäten verstärkt werden. Insbesondere aber soll der Experten-Beirat mehr eingebunden werden. Bornemann setzt auf Zusammenarbeit "mit allen, die in der Region mit Wirtschaft und Zukunftsgestaltung zu tun haben. Wir werden das freie Unternehmertum bewusst herausstellen und als Chance für die nächste Generation und die Entwicklung der Region beleuchten, bewerben und aufwerten."