Pfaffenhofen
"Ein Sprachrohr Gottes"

Apostolischer Protonotar Georg Schmuttermayr nach Pontifikalrequiem im Augsburger Dom beigesetzt

12.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:31 Uhr

Im Rahmen eines Pontifikalrequiems hat das Bistum Augsburg vom früheren Domkapitular Georg Schmuttermayr Abschied genommen. - Foto: Lütke-Wissing

Pfaffenhofen (PK) Abschied von Georg Schmuttermayr: Am Samstag ist der frühere Domkapitular und bedeutendste katholische Würdenträger der Stadt Pfaffenhofen nach einem Pontifikalrequiem im Hohen Dom zu Augsburg beigesetzt worden.

Der 1932 in Pfaffenhofen geborene Geistliche war während seines jahrzehntelangen Schaffens mit zahlreichen kirchlichen und weltlichen Würden ausgezeichnet worden. Der Theologieprofessor war Träger aller drei päpstlichen Ehrentitel, die ein Priester erhalten kann: Monsignore, Päpstlicher Ehrenprälat und Apostolischer Protonotar. Neben seinen pastoralen Aufgaben pflegte Schmuttermayr vor allem seine wissenschaftliche Berufung, unter anderem als Lehrstuhlinhaber "Biblische Theologie (Einleitungswissenschaft)" an der Universität Regensburg.

Dem Requiem stand Bischof Konrad Zdarsa vor, die Predigt hielt Domdekan Prälat Bertram Meier über die Bibelstelle "Wir sind nicht Herren eures Glaubens, sondern Diener eurer Freude." Das war das Motto, dem sich Prälat Schmuttermayr als Priester, Professor und Seelsorger verschrieben hatte. Prälat Meier nahm die Trauergemeinde in seiner Predigt auf Spurensuche mit und spannte drei Bögen, die die Persönlichkeit des Verstorbenen in den Horizont der Frohen Botschaft stellten: als "Priester und Professor", zwischen "sakral und profan" und zwischen "Communio und Missio". Er habe sich "immer als Sprachrohr des Wortes Gottes verstanden", daher verwunderte es nicht, dass er sich in seinen Studien besonders auf die Bibelwissenschaft und orientalische Sprachen spezialisierte.

Meier betonte, dass der Verstorbene aber "alles andere als ein verkopfter Akademiker" war, sondern auch als Seelsorger für Menschen mit Behinderung in den Regens-Wagner-Stiftungen oder bei der Firmung junger Christen die Botschaft vom liebenden Gott vermittelte. Die Wahrung und - wenn notwendig - Verteidigung des Sakralen habe Georg Schmuttermayr sich als Bistumstheologe und Referent für Glaube und Gottesdienst in seiner Diözese auf die Fahnen geschrieben. Prälat Schmuttermayr habe zeitlebens seine Mission darin gesehen, Menschen zu helfen, zu sich selber zu kommen. Neben den Augsburger Weihbischöfen, den amtierenden Mitgliedern des Augsburger Domkapitels und Domkapitularen im Ruhestand war auch der Regensburger Weihbischof Josef Graf zugegen. Als Vertreter der Pfaffenhofener Kirchengemeinde nahm Ruhestandspfarrer Johannes Schmidt am Requiem teil. Im Anschluss an die Trauermesse wurde Georg Schmuttermayr mit einer feierlichen Prozession in der Grablege des Domkapitels im Innenhof des Domkreuzganges beigesetzt.