Pfaffenhofen
Ein Ort der Begegnung

Pfaffenhofener nutzen Tag der offenen Moschee: Islamische Gemeinde zeigt Neubau an der Hohenwarter Straße

21.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:10 Uhr

Foto: Andreas Schüler

Pfaffenhofen (PK) Voller Stolz haben die Mitglieder der islamischen Gemeinde am Samstag die vielen interessierten Bürger durch die Räume an der Hohenwarter Straße geführt: Nur eine Woche nach der offiziellen und feierlichen Eröffnung der neuen Moschee in Pfaffenhofen fand der erste Tag der offenen Moschee in dem Neubau mit angeschlossenem Kulturzentrum statt. Der Vorsitzende der Pfaffenhofener islamischen Gemeinde, Recep Bal, und seine Kollegen empfingen die Gäste mit offenen Armen und beantworteten viele Fragen zum muslimischen Glauben, zur Moschee und zu den Kulturen.

Die anwesenden Gäste waren durchweg von der Schönheit, Eleganz und gleichzeitigen Schlichtheit des Gebäudes angetan. Schon beim Betreten der Moschee stellt man fest, dass es sich hier um mehr als ein reines Gebetshaus handelt. Denn neben dem klassischen Gebetsraum gibt es auch einen großen Gemeinschaftsraum, der für Feste und Feierlichkeiten genauso genutzt werden kann wie für Unterricht und Schulung. In der großen Küche konnten die Besucher erleben, wie wichtig den Mitgliedern der islamischen Gemeinde das gemeinsame Miteinander ist. Daneben gibt es noch Verwaltungsräume, eine Bibliothek und natürlich Waschplätze in separaten Räumen, in denen die für die Gebete vorausgesetzte Waschung vorgenommen wird.

Nicht ganz ohne Stolz erzählte der Architekt der Moschee, Sedat Yilbirt, welche Leistungen in den letzten Monaten vollbracht wurden. So zeigte er immer wieder den einzelnen Gruppen, die feinen und auffälligen Details im Gebetsraum, beispielsweise die Muster der aufwändigen Intarsienarbeiten am Lehrstuhl (Kürsi) und der Kanzel (Minbar). Diese Muster finden sich auch in den reich verzierten Ornamenten der Wand- und Kuppelmalerei sowie im Teppich wieder. So wurden die künstlerischen Maler- und Verzierarbeiten mit viel Engagement bereits nach zwei Wochen abgeschlossen, obwohl normalerweise für solche Arbeiten mindestens sechs Wochen geplant sind. Das verwendete Blattgold kommt übrigens – selbst für die Moscheen in der Türkei – aus Nürnberg.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Anekdote, warum der Teppich im Gebetsraum einen etwas anderen Blauton hat, als es bei den Ornamenten verwendet wurde: Der Gemeinde war es nämlich wichtig, dass im Teppich ein Blau verwendet wird, das an die bayerischen Farben erinnert.

Die Atmosphäre an diesem Nachmittag war vielschichtig und es war interessant zu beobachten, wie anfängliche Scheu vor dem Neuen und Unbekannten im Laufe der Zeit in Interesse und teilweise sogar Begeisterung umschlug. Wie Bürgermeister Thomas Herker am Eröffnungstag schon gesagt hat, handelt es sich wirklich um ein gesellschaftliches und kulturelles Goldstück für Pfaffenhofen: Mit viel Leidenschaft, Engagement und Eigenleistung hat die Gemeinde hier einen wunderbaren Ort der Begegnung und Integration geschaffen.