Pfaffenhofen
Das neue Landratsamt in Zahlen

09.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:17 Uhr

Foto: Straßer

Pfaffenhofen (DK) Die millionenschwere Generalsanierung ist nach über fünf Jahren Bauzeit abgeschlossen. An diesem Sonntag können sich Besucher selbst ein Bild vom Ergebnis machen, wenn der Landkreis von 11 bis 17 Uhr zum Tag der offenen Tür einlädt.

375: Fenster hat der ganze Landratsamtskomplex in seinem neuen Erscheinungsbild.  Durch die  hochformatigen Fensterpaare  und dem Glasband entlang des Sitzungssaals im dritten Obergeschoss wirkt die Fassade zum Hauptplatz hin  wesentlich weniger wuchtig als früher.  Bis zur Generalsanierung  vermittelten 54 exakt gleich große, quadratische Fenster  einen eher festungshaften Eindruck.  Der Inneraum wirkt wesentlich heller, vor allem  der Eingangsbereich  hat durch die Sanierung ein wesentlich freundlicheres Ambiente erhalten. 

17,8: Millionen Euro hat die Generalsanierung des Landratsamts  Alles in Allem gekostet. Das entspricht dem Wert von mehr als 500 Kilogramm reinem Gold. Finanziell ist die Generalsanierung  fast eine Punktlandung: Kalkuliert wurde mit Ausgaben in Höhe von 17,7 Millionen Euro. Am Ende lag das Projekt nur 117 000 Euro über dieser Kostenberechnung.

3144: Quadratmeter  Büroflächen stehen   in dem Gebäudekomplex am Hauptplatz  zur Verfügung.   Die Mitarbeiter finden sich mittlerweile bestens zurecht, sagt Landratsamtssprecherin  Alice Köstler-Hösl. Bei den Besuchern sieht das anders aus. Auch „Stammgäste“ wie Architekten und Planer müssen sich laut Köstler-Hösl  erst noch an die neuen Wege gewöhnen.

65: Monate, also fast fünfeinhalb Jahre, hat die Generalsanierung des Pfaffenhofener Landratsamts insgesamt gedauert – vom Beginn der Abbrucharbeiten im Juni 2013 über den Neubau der Trakte am Hofberg sowie die anschließende Sanierung des Altbaus am Hauptplatz bis hin zu den aktuellen Restarbeiten an den Außenanlagen. Insgesamt liegt das Mammutprojekt damit weitestgehend im ursprünglichen Zeitplan. Die Hoffnung, womöglich bis Oktober 2017 fertig zu werden, hatte sich hingegen nicht bewahrheitet.

400: Besuchern bietet  der neu gestaltete Innenhof bei bestuhlten Veranstaltungen Platz – beispielsweise bei Open-Air-Konzerten. Dafür wurde im Zuge der Generalsanierung auch eine niedrige Bühne realisiert. Die Idee, den Hof ganz für die Allgemeinheit zu öffnen und den Verkehr auszusperren, scheiterte 2015 aber am Widerstand im Kreisbauausschuss. Und so bleibt der Hof während der Dienstzeiten ein Parkplatz für bis zu sieben Pkw.

225: Arbeitsplätze für Behördenmitarbeiter finden nun im Landratsamt Platz – 30 mehr als noch vor der Generalsanierung. Für alle Mitarbeiter des Landratsamts reichen die Räume aber trotzdem nicht aus, sodass es auch weiterhin Außenstellen geben wird.

48: Jahre ist die Grundsteinlegung her.  Im Jahr 1968 beschloss der  damalige Kreistag auf Anregung von Landrat Hans Eisenmann den Neubau. Im Oktober 1969 erfolgte die Grundsteinlegung, im Sommer 1971 konnten die ersten Mitarbeiter einziehen.

58,7: Kilometer Kabel wurden im gesamten Gebäudekomplex verlegt, um alle Büros und Arbeitsplätze mit moderner EDV auszustatten und eine Technik auf dem Stand der Zeit zu realisieren, etwa im Sitzungssaal.

90.000: Euro hat die blamable Giebel-Affäre  gekostet – so  hat jedenfalls ein unabhängiger Prüfer den entstandenen Schaden beziffert, von dem 76 000 Euro auf Bauarbeiten sowie 14 000 Euro auf Prozesskosten entfielen. Als Schwarzbau von Amts wegen war die Affäre  im Sommer 2014 überregional in die Schlagzeilen geraten: Das Landratsamt als Behörde hatte dem Landkreis als Bauherrn einen Bauantrag genehmigt, der rechtlich nicht in Ordnung war. Und obendrein wurde ein halbes Jahr lang trotz eines vom Gericht verhängten Baustopps schwarz weitergebaut.  Konkret ging es um einen neu errichteten Giebel an der Nordseite des  Komplexes. Gegen diesen klagte ein Nachbar – mit Erfolg: Bei der Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht machte die Vorsitzende Richterin deutlich, dass sie dem Nachbarn Recht geben, die Baugenehmigung einkassieren und den Erweiterungsbau abreißen lassen werde. Dem kam der Landkreis durch einen Kompromiss zuvor: Der nigelnagelneue Giebel wurde abgetragen und das Dach zum Walmdach umgebaut.

2166: Quadratmeter Dachfläche haben alle Gebäudeteile des Landratsamts insgesamt. Die Dächer im hinteren Bereich zum Hofberg hin sind mit  roten Biberschwanzziegeln gedeckt, das Hauptgebäude hat ein graubeschichtetes  Metalldach bekommen.  

2: Sitzungssäle gibt es im Landratsamt.  Den alten im Rentamt und  das neue Schmuckstück des Baus. Den großen Sitzungssaal im dritten Obergeschoss mit der  großen Fensterfront  zum  Hauptplatz hin.  Er ist 196 Quadratmeter groß und um einen zusätzlichen Zuschauerbereich mit fast 43 Quadratmetern erweiterbar. 190  Leute finden bei Kinobestuhlung Platz, dazu kommen drei Plätze für Rollstuhlfahrer.   Im  Foyer  stehen  weitere 71 Quadratmeter zur Verfügung.

3: Varianten für die Fassadengestaltung wurden diskutiert: Putz, Natursteinverkleidung oder ein viel diskutierter „vertikaler Garten“. Letzterer stieß bei einer Bürgerbefragen zwar auf  positive Resonanz. Doch der Kreispolitik fehlte am Ende der Mut für dieses Wagnis.

5: Treppenhäuser und zwei Aufzüge stehen für Mitarbeiter und Besucher zur Verfügung. Die Büros, Besprechungsräume  und Sitzungssäle sind barrierefrei erreichbar. An den Übergängen der Gebäudeteile haben die Architekten für Rollstuhlfahrer leicht zu befahrende  Rampen eingeplant.