Pfaffenhofen
CSU springt über die 40-Prozent-Marke

Pfaffenhofener Realschüler geben bei der Juniorwahl 2017 ihre Stimme ab AfD landet bei knapp acht Prozent

28.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:26 Uhr

Juniorwahl in der Georg-Hipp-Realschule: Es ging zu wie in einem richtigen Wahllokal. Erst nach Vorlage des Personalausweises erhielten die Schüler von den Wahlhelfern ihre Stimmzettel. In zwei Wahlkabinen wurde gewählt und der gefaltete Stimmzettel dann in die Urne geworfen. - Foto: Daiber

Pfaffenhofen (cd) Wäre es nach den Zehntklässlern der Pfaffenhofener Realschule gegangen, hätte sich die CSU in Bayern über mehr als 40 Prozent der Stimmen freuen können und die AfD sich mit knapp acht Prozent zufriedengeben müssen. Dies ist das Ergebnis der Juniorwahl 2017, die unter der Schirmherrschaft von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) stand.

Alle sprechen über die Wahl und vor allem über das Ergebnis. Auch die Zehntklässler der Realschule Pfaffenhofen können und wollen mitreden. Zwar haben sie das offizielle Wahlalter noch nicht erreicht, dennoch hatten sie am vergangenen Freitag die Gelegenheit, ihre Stimme abzugeben. Es ging zu wie bei einer richtigen Wahl: Es war eine klassische Papierwahl mit Kabinen, Stimmzettel und Wahlurne im Mehrzweckraum der Realschule, organisiert und begleitet von Wahlhelfern. In der letzten Stunde zählten diese die Stimmen aus und der Wahlvorstand kümmerte sich anschließend um die Übermittlung der Ergebnisse an die Berliner Zentrale der Juniorwahl-Organisatoren.

Vorbereitet wurden die Schüler schon in den Wochen vorher im Sozialkundeunterricht. Sie erfuhren, was es mit den Erst- und Zweitstimmen auf sich hat und welche Parteien welche Ziele verfolgen. Dies geschah vor allem mithilfe des Wahl-o-Mats. "Die Resonanz der Schüler war in allen zehnten Klassen sehr gut", so Anna Streit-Hörlein, die die Juniorwahl an der Georg-Hipp-Realschule seit einigen Jahren organisiert. "Die Schüler interessieren sich für politische Themen und diskutieren nicht nur in der Schule, sondern auch zu Hause mit ihren Eltern darüber." Das ist ein positiver Nebeneffekt der Juniorwahl: Laut einer Studie steigt die Wahlbeteiligung der Eltern dadurch um rund vier Prozent und die Zahl der Erstwähler, die nicht zur Wahl gehen, sinkt signifikant, nämlich von 22 auf sieben Prozent.

Das Projekt "Juniorwahl" unter der Schirmherrschaft von Norbert Lammert wurde bereits 1999 von dem gemeinnützigen Verein Kumulus e. V. in Berlin ins Leben gerufen und von verschiedenen Institutionen aus Politik und Wirtschaft begleitet. Bundesweit nehmen etwa eine Million Jugendliche an über 3400 Schulen teil. So sollen Schüler an politischen Themen herangeführt und in ihrer Meinungsbildung unterstützt werden. Vor allem bei Haupt- und Realschülern ist hierbei ein Wissenszuwachs festzustellen. Die Schüler äußerten sich durchweg positiv über die Juniorwahl und begrüßen die angebotene Möglichkeit. Die Ergebnisse durften - mit Rücksicht auf bereits volljährige Schüler - nicht vor der Bundestagswahl veröffentlicht werden.