Reichertshausen
Nur Fliegen ist schöner

Gelungenes Motto-Herbstkonzert der Jugendblaskapelle Reichertshausen

21.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:44 Uhr
Ein eindrucksvolles Herbstkonzert bescherte das Reichertshausener Jugendblasorchester den zahlreichen Zuhörern. −Foto: Steininger

Reichertshausen (PK) Ganz im Zeichen einer Flugreise hat das Konzert der Jugendblaskapelle Reichertshausen gestanden. Beachtlich viele Zuhörer in der Ilmtalhalle erlebten einen kurzweiligen Abend voller musikalischer Höhepunkte, Abwechslung und Humor.

Ihre "Fluggäste" von Reichertshausen bis hin in entfernte Galaxien begrüßte Moderatorin Katharina Lachner stilgerecht und vergaß dabei nicht den Hinweis auf das Ausschalten der Mobiltelefone an Bord. Ganz im Jargon und mit der Gestik einer Stewardess verwies sie auf die Notausgänge und auf mögliche Turbulenzen, die allerdings musikalischer Art.

Eine nette Idee, die sofort für gute Stimmung sorgte, war doch das Programm zusammengestellt nach dem Motto "alles was fliegt". Und das tun die Herbstblätter ebenso wie Blaumeisen, der Storch Adebar oder seinerzeit das Luftschiff Hindenburg. Da ging es mit "Around The World In 80 Days" in die Pause, anschließend setzte sich die Flugreise fort mit der "Star Wars Saga", vorbei an den "Guardians of the Galaxy" bis hin zum Musical "Tabaluga" über einen kleinen, fliegenden Drachen. Diese und weitere Stücke komplettierten ein Programm, das ebenso abwechslungsreich wie anspruchsvoll war und an die jungen Damen und Herren des Orchesters große Herausforderungen stellte. Doch diese 27 Musikerinnen und Musiker mit ihren Holz- und Blechblasinstrumenten, unterstützt von Schlagzeug, Pauken und Percussion; stellten eindrucksvoll unter Beweis, zu welchen Leistungen Amateure fähig sind.

Das ist das Verdienst von Dirigentin und Diplom-Musikpädagogin Anja Neubert, die das Orchester formt und die Mitglieder zu immer größerem Können motiviert. Dabei sind diese wie Klarinettistin Helene Sailer gerade mal elf Jahre alt, "Senior" ist Blaskapellen-Vorstand Tassilo Lechner mit dreißig Lenzen. Ein buntes Ensemble also, und ebenso bunt der Melodienreigen, vom Marsch über Walzer oder Polka bis hin zur Filmmusik. Also auch moderne Titel, die man braucht, wenn man gerade junge Musikschüler auf Dauer motivieren will. So erlebten die Zuhörer ein Programm auf beachtenswertem Niveau, dessen Titel oft lautmalerisch umgesetzt wurden. Wie zum Beispiel von Hornist Florian Daniel bei "Adebars Reise".

Solistisch auszeichnen konnte sich auch Klarinettistin Michaela Haun mit einer virtuosen Jazz-Improvisation bei "Dragon Fly", wie überhaupt das ganze Ensemble die Klangvarianten der Holz- und Blechblasinstrumente und deren Dynamik eindrucksvoll in Szene setzte. Stehender Applaus am Ende, und natürlich gab's Zugaben. Aber es liegt in der Natur der Sache, dass ein Jugendorchester immer Nachwuchs braucht. Den wünscht sich Anja Neubert. "Und, dass die Jugend mit so viel Freude weiterspielt, wie wir es heute gezeigt haben".

Hans Steininger