Geisenfeld - Einen Fasching so wie früher. Oder zumindest einen, der sich ein wenig so anfühlt. Das haben sich beiden Geisenfelder Faschingsgruppierungen noch im Oktober sehnlichst gewünscht - nach der komplett ausgefallenen Saison 20/21. Doch nun klappt es nicht mal mehr mit einer ins Freien verlegten Schlüsselübergabe. Endgültig will man den aktuellen Fasching aber noch nicht vorzeitig begraben. Die Hoffnung der Aktiven klammert sich noch an eventuelle Außenauftritte im Februar in den Ortsteilen.
In der vergangenen Faschingssaison war recht frühzeitig klar, dass es mit dem närrischen Treiben nichts wird, doch für dieses Mal sah man eigentlich bis vor wenigen Wochen keinen Grund zu Pessimismus. Und deshalb ist die aktuelle Entwicklung für die Aktiven beider Garden auch so frustrierend. Monate lang haben sie geübt und geprobt und viel Geld in die Kostüme investiert. Dies gilt auch für die beiden neuen Prinzenpaare, die man zum Start der närrischen Saison im November der Öffentlichkeit präsentiert hat.
Noch im Oktober schmiedeten TV-Kindergarde und GFG Pläne für ihre jeweiligen Highlights wie etwa die Gardetreffen. Bei der GFG sollte der traditionelle Gardeball in der Anton-Wolf-Halle der erste Höhepunkt sein. Termin dafür wäre der 8. Januar gewesen. Aber auch eine GFG-Faschingsdisco im Klosterstadel und einen Rosenmontagszug sollte es heuer wieder geben.
Doch an all diese Termine ist angesichts der aktuellen Pandemielage nicht zu denken - zumal die derzeit geltenden Bestimmungen dies auch gar nicht zulassen würden. Vorschriftswidrig wäre derzeit auch eine Veranstaltung wie die Schlüsselübergabe, selbst wenn diese nicht in einer Halle, sondern auf dem Stadtplatz stattfinden würde.
"Die Veranstaltung ist natürlich abgesagt", bestätigten jetzt auch die beiden Vorsitzenden, Andreas Aichele für die Kindergarde und Alexander Kneidl für die GFG - letztere hat auch ihren Gardeball gecancelt. Auch was die anderen Indoor-Highlights angeht, geben sich die beiden Funktionäre keinen Illusionen hin. "Wir haben auch unser Kindergardetreffen abgesagt und sind gerade dabei, die eingeladenen Gastgarden zu informieren", ließ Aichele wissen.
Die beiden Geisenfelder Gardetreffen wären aber wohl schon allein am Fehlen von Gastgarden gescheitert, haben die allermeisten Faschingsgesellschaften in der Region doch schon sehr frühzeitig und offiziell das Handtuch geworfen - so wie Rot-Blau Vohburg, der OCV Steinkirchen oder die Narrhalla Ilmmünster.
Warum also die Geisenfelder nicht? "Das liegt an der anderen Struktur", antwortet Andreas Aichele auf diese Frage. "Andere Faschingsgesellschaften kennen Ortsteilauftritte, so wie sie bei uns Tradition haben, gar nicht in dieser Form."
Dass diese beliebten Auftritte in den Dörfern doch noch irgendwann bis zum Faschingsdienstag am 1. März erlaubt sein werden, daran klammert sich die Hoffnung der beiden Geisenfelder Garden. "Wir stehen in den Startlöchern", sagt GFG-Präsident Alexander Kneidl. "Sobald Auftritte im Freien wieder möglich sind, werden wir diese mit kaum Vorlaufzeit auf die Beine stellen können". Und Gleiches gilt laut Andreas Aichele für die Aktiven der TV-Kindergarde.
GZ
Gerhard Kohlhuber
