Rohrbach
Neues Feuerwehrhaus in Rohr

Gemeinderat stimmt zwar geplantem Standort zu - doch die Finanzierung sorgt für hitzige Debatte

11.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:29 Uhr
An Stelle des alten Feuerwehrhauses in Rohr soll ein neues entstehen. Allerdings ist die Finanzierung des Projekts noch offen. −Foto: A. Ermert

Rohrbach (era) Der Standort für das neue Feuerwehrgemeinschaftshaus der Feuerwehren Rohr, Waal und Gambach ist gefunden: Man wird es am alten Standort in der Ortsmitte von Rohr bauen. Aber die Finanzierung liegt den Gemeinderäten schwer im Magen.

Der Arbeitskreis "Zukunftskonzept Feuerwehren" hat seine Hausaufgaben zur Klärung der Standortfrage erledigt. Hans Oberhauser (SPD) informierte, dass drei mögliche Standorte vorgestellt und deren Vor- und Nachteile intensiv abgewogen wurden. "Wir haben uns letztendlich einvernehmlich für die Errichtung eines neuen Feuerwehrhauses am alten Standort ausgesprochen." Die Abstimmung über die Standortfrage war dann am Dienstagabend auch nicht das Problem, mit drei Gegenstimmen votierten die Räte für dieses Vorhaben.

Doch für viel Aufregung sorgte die Finanzierung des jetzt geplanten Zwei-Millionen-Projekts. Ursprünglich war man von geschätzten Gesamtkosten für An-/Umbau oder Ergänzungsbau zur Fahrzeugunterbringung von 1,3 Millionen Euro ausgegangen. Es war daher nicht verwunderlich, dass angesichts der etwas angespannten Finanzlage der Gemeinde eine heiße Debatte aufkam.

Die Gemeinde hatte in Absprache mit dem Arbeitskreis vom Ingenieurbüro Obereisenbuchner für die drei möglichen Standorte entsprechende Planungsvorschläge erstellen lassen. Bürgermeister Peter Keck (SPD) stellte den vom Ingenieurbüro erarbeiteten Plan sowie die Kostengrobschätzung vor - wies aber immer wieder darauf hin, dass es sich nur um eine vorläufige Planung handle: "Er heißt nicht, dass es genauso umgesetzt wird. Aber von der Größe her wird sich nichts mehr ändern - und was sehr wichtig ist: Alle drei Feuerwehren haben bestätigt, dass jetzt ein Plan vorliegt, mit dem sie einverstanden sind."

Vorgesehen ist im neuen Feuerwehrhaus neben den benötigten Räumlichkeiten für die Feuerwehr zusätzlich ein Raum von 45 Quadratmeter samt Küche mit 13 Quadratmeter, der von der Dorfgemeinschaft - zur gemeindlichen Nutzung etwa als Wahlraum, aber auch zur Nutzung durch Vereine aus Waal und Gambach - geplant ist. Durch die Nutzung der Gebäudeüberdachung wird der aktuell vorhandene Freisitz (Feststadl) wieder hergestellt. Soweit der vorläufige Plan, der von Gemeinderat Hermann Rottmair (CSU) sehr positiv beurteilt wurde. Ein wichtiger Aspekt ist für ihn auch, das damit der Zusammenhalt der jungen Leute gefördert werde, und wies weiter darauf hin: "Wir haben 80 Feuerwehrleute in diesen drei Wehren, die sich aktiv für das Gemeinwohl einsetzen. Wenn jetzt nichts passiert, dann verlieren wir die vielleicht."

Das alte Gebäude soll mit Eigenleistung der Dorfgemeinschaft abgerissen werden , auch am Ausbau will sich die Dorfgemeinschaft durch Arbeitsleistung aktiv beteiligen. Peter Keck hält diese kombinierte Lösung für Dorfgemeinschaft und Feuerwehr für optimal, der Arbeitskreis müsse aber vorher die Kosten nochmals analysieren. Anton Moosmayr (BGR) hatte Einwände, Vereine müssten selbst die Kosten tragen und sich um entsprechende Fördergelder kümmern.

Peter Otto (FW) wollte vor einer Entscheidung erst die finanzielle Situation des Haushalts für das Jahr 2019 abgeklärt haben. Alfred Eisenmann von der Bürgergemeinschaft bemängelte den späten Informationsfluss und wollte daher ebenso wie Moosmayer nur über den Standort, nicht aber über das weitere Vorgehen in dieser Sitzung entscheiden: "Zuerst muss abgeklärt werden, wie das alles bezahlt werden kann." Dem Argument schlossen sich unter anderem auch Hans Vachal (BGR) und Beate Kempf (CSU) an: "Die Prioritäten müssen zuerst überprüft werden. Die zwei Millionen Euro Baukosten müssen reduziert werden. So kann dieser Betrag nicht in den Haushalt 2019 gesetzt werden."

Nach hitziger Debatte und zu vorgerückter Stunde stellte Peter Otto den Antrag, jetzt über den Standort zu entscheiden, der Arbeitskreis und die Gemeinde müssten nochmals die Kosten überprüfen. So wurde dann auch vorgegangen. Dem alten Standort wurde mit 16:3 Stimmen entsprochen. Der Arbeitskreis erhielt den Auftrag, die jetzt vorliegende Planung auf Kostenreduzierung zu trimmen - und zwar in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Obereisenbuchner. Das neue Ergebnis ist dann dem Gemeinderat zur Beschlussfassung erneut vorzulegen, was mit zwei Gegenstimmen auch angenommen wurde.