Neuer Pfaffenhofener Kunstverein gegründet

18.05.2008 | Stand 03.12.2020, 5:54 Uhr

Die Gründungsmitglieder des Neuen Pfaffenhofener Kunstvereins (von links) Klaus Stuhlreiter, Christoph Ruckhäberle, Karin Probst, Roland Sailer, Steffen Kopetzky, Martin Rohrmann und Peter Riegler wollen neuen Schwung ins Kulturleben bringen. - Foto: Martina Kogler

Pfaffenhofen (hai) Unter dem Namen "Neuer Pfaffenhofener Kunstverein" will eine Gruppe junger Kreativer frischen Schwung ins Pfaffenhofener Kulturleben bringen. Bei der "Nacht der Kunst" am Freitag, 20. Juni, in der Pfaffenhofener Innenstadt wird der Verein erstmals mit einer Ausstellung an die Öffentlichkeit treten.

An der Spitze des eingetragenen Vereins stehen mit dem Schriftsteller Steffen Kopetzky als 1. Vorsitzender sowie dem Maler Christoph Ruckhäberle als 2. Vorsitzender zwei überregional erfolgreiche Künstler.

Kopetzky, 1971 in Pfaffenhofen geboren und Absolvent des Schyren-Gymnasiums, lebt seit Herbst 2005 mit seiner Ehefrau Dorle, einem Sohn und der vor wenigen Wochen geborenen Tochter wieder in der Kreisstadt. Bei der Kommunalwahl im März wurde er in den Stadtrat gewählt und vor kurzem zum neuen Kulturreferenten berufen (PK berichtete). Für seine literarischen Arbeiten erhielt Kopetzky bereits mehrere Auszeichnungen, darunter auch den Kulturförderpreis der Stadt Pfaffenhofen. Derzeit arbeitet er an seinem dritten Roman, der unter dem Titel "Der letzte Dieb" die Geschichte eines Gentleman-Gauners erzählt und im Herbst im Luchterhand-Verlag erscheinen wird.

Wie Steffen Kopetzky zählt auch Christoph Ruckhäberle zur jungen Garde Pfaffenhofener Kreativer, die sich im professionellen Kulturbetrieb einen Namen gemacht haben. Ruckhäberle, 1972 in Pfaffenhofen geboren, lebt und arbeitet als Maler und Graphiker in Leipzig. Als Meisterschüler von Professor Arno Rink gehört er zu den erfolgreichen Vertretern der Neuen Leipziger Schule, die derzeit internationale Erfolge feiern. Ruckhäberles grafischen Arbeiten befinden sich unter anderem im berühmten Museum of Modern Arts (MoMA )in New York.

Neben dem Führungsduo Kopetzky/Ruckhäberle gehören zu den Gründungsmitgliedern des neuen Pfaffenhofener Kunstvereins die Kunsthistorikern Karin Probst, der Rechtsanwalt und Stadtrat Martin Rohrmann, der Bildhauer und Architekt Roland Sailer, der Druckereibesitzer Peter Riegler und der Buchbindermeister Klaus E. Stuhlreiter.

Die Förderung des künstlerisch-kulturellen Lebens, sowohl in Pfaffenhofen als auch über die Kreisstadt hinaus, ist in der Satzung als Vereinsziel definiert.

Der 1. Vorsitzende Steffen Kopetzky kann in die Vereinsarbeit aber auch in seine neue Aufgabe als städtischer Kulturreferent langjährige Erfahrungen und Kontakte als künstlerischer Leiter der Biennale in Bonn einbringen. Auch heuer ist er neben dem Generalintendanten Klaus Weise wieder für die Programmgestaltung des Festivals verantwortlich, das vom 14. bis 22. Juni zum 9. Mal in der ehemaligen Bundeshauptstadt stattfindet. Das Festival mit rund 40 Veranstaltungen im Bereich Theater, Tanz, Musik, Literatur, und Film steht diesmal unter dem Motto "Bosporus". Zu Kopetzkys Aufgaben gehörte es unter anderem, bei zwei Reisen in die Türkei die Theatergruppen für die Biennale auszuwählen.

Wenngleich er an Events solcher Dimension für Pfaffenhofen vorerst nicht denkt, möchte Steffen Kopetzky mit seinem Kunstverein und als Stadtrat aber neue Akzente im örtlichen Kulturleben setzen. Die "Nacht der Kunst", die der Verein "Pro Wirtschaft" am 20. Juni in der gesamten Innenstadt organisiert, sieht Kopetzky als idealen Einstieg. "Ich finde es hervorragend wenn auch die Kunst dazu beiträgt, die Stadt wieder zu beleben," so der Kulturreferent.

Dabei schwebt ihm auch vor, mit Kunst und Kultur leer stehende Gebäude im Stadtzentrum einer neuen Nutzung zuzuführen. Für seine erste Ausstellung, die am 20. Juni eröffnet wird, kann der Kunstverein die leer stehenden Räume des Schuhhauses Singer in der Münchener Straße 5 (Weilhammer Klamm) nutzen. Auf vier Etagen werden dort bis zum 20. Juli unter dem Titel "ERSTE" Gemälde, Grafiken und Objektkunst von Monika Gary-Krug, Benedikt Hipp, Christoph Ruckhäberle und Christian Zieglmeier zu sehen sein.

Am Freitag, 18. Juli, liest in den Ausstellungsräumen der Leipziger Schriftsteller Clemens Meyer, der im Frühjahr den Preis der Leipziger Buchmesse erhielt. Karten sind im Vorverkauf für 5 Euro bei der Buchhandlung Pesch erhältlich.