Pfaffenhofen
Musik verbindet

Musiker aus fünf Nationen sorgen für gelungenen Abschluss der Memo-Konzertreihe

20.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:26 Uhr
Fünf exzellente Künstler an ihren Instrumenten faszinierten durch ein virtuoses Zusammenspiel: Kozue Sato (von links), Max Penger, Aleksandar Crnojevic, Teimuraz Bukhnikashvili und Slav Slavtchev. −Foto: Foto: Steininger

Pfaffenhofen (PK) Voll besetzt war Pfaffenhofens ehrwürdige Spitalkirche beim Konzert des Holzbläserquintetts unter der Leitung von Max Penger. Fünf Musiker aus fünf Nationen bewiesen eindrucksvoll, dass Musik verbindet.

Da Flötistin Martina Zaindl erkrankt war, trat die Japanerin Kozue Sato an ihre Stelle. Die Oboe spielte der Bulgare Slav Slavtchev, das Fagott der Georgier Teimuraz Bukhnikashvili und die Klarinette Max Penger von "do dahoam", wie er sich ausdrückte. Nicht aus Holz, sondern aus Messing natürlich das Horn von Aleksandar Crnojevic aus Serbien, das einen reizvollen Kontrast zu den Holzinstrumenten bewirkte. Das Bläserquintett bildete den Abschluss der diesjährigen Memo-Konzertreihe, und der gelang, so viel vorweg, bestens.

Das Konzert begann in umgekehrter Reihenfolge als im Programm ausgedruckt. J. Haydns "Divertimento B-Dur" besteht aus vier Sätzen, deren zweiter Satz "Chorale St. Antoni" der berühmteste ist. Vorher aber erklingt ein "Allegro con spirito", nach dem Chorale ein Menuett mit Trio und zum Abschluss das Rondo. Allegretto. Mozarts "Adagio und Allegro f-moll" hatte Mozart eigentlich "für ein Orgelwerk in einer Uhr" geschrieben. Gemeint war ein mechanisches Orgelwerk, das mit einer Uhr gekoppelt ist. Dass die Komposition auch mit einem Bläserquintett schön klingt, spricht für die Musikalität eines Wolfgang Amadeus. Das "Adagio" beginnt bedeutungsschwer als Trauermusik, und tatsächlich erklang das Werk anlässlich des Todes eines siegreichen Feldmarschalls in Österreich. Das "Allegro" in F-Dur dagegen sprüht förmlich vor wirbelnden Tonfolgen aller Instrumente, bevor es wieder als "Adagio" in f-moll mit exakt dem gleichen Ton endet, mit dem es begonnen hat. Weniger bekannt ist der Komponist Franz Danzi, Jahrgang 1763, in Schwetzingen geboren. Dessen B-Dur-Quintett in vier Sätzen zeichnet sich aus durch die Gleichberechtigung der Instrumente, die wechselweise hervortreten. Der 1. Satz "Allegretto" besticht mit seiner Melodik, das "Andante con moto" hat einschmeichelnde Töne in Moll und das"Menuetto" klingt eher volkstümlich. Beschwingt, locker, leichtfüßig klingt im Anschluss das "Allegretto", ein eindrucksvolles Ende, für das Stück ebenso wie für das Konzert. Großer Applaus des Publikums für ein exzellentes Ensemble, das mit hoher Virtuosität ein jedes Instrument perfekt zur Geltung bringt, klanglich ebenso wie auch spieltechnisch. Eine Konstellation, die man gerne wieder einmal erleben möchte und nicht nur als Zugabe, die das Allegretto noch einmal wiederholte. Ein Kritikpunkt dagegen die magere Ausgestaltung des gedruckten Programms. Das beschränkte sich auf die bloße Nennung der jeweiligen Titel, ohne die einzelnen Sätze zu bezeichnen. So kann man rätseln, ob der gerade gehörte Satz noch zu Haydn oder bereits zu Mozart gehört. Deshalb spendete das Publikum einmal auch mittendrin Applaus in der Meinung, das Konzert sei schon beendet. Halb so schlimm, denn der Applaus ist schließlich das Brot der Musiker.

Hans Steininger