Münchsmünster
Krimis, Romane, Kinderbücher und Rezepte

Walter Gabauer aus Münchsmünster ist zwar ein gelernter Koch, aber hat längst auf Schriftsteller umgesattelt

12.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:52 Uhr

Arbeitet gerade an seinem dritten Krimi: Walter Gabauer in seiner „Schreibwerkstatt“ in Münchsmünster - Foto: Scholtz

Münchsmünster (PK) Der Beginn: Ein Kochbuch. Darauf folgten eine Romantrilogie und zwei Krimis. Derzeit arbeitet Walter Gabauer an Krimi Nummer drei und an einem Kinderbuch. Er deckt somit sehr viele Genres ab. Längst ist die Schriftstellerei für den gelernten Koch zum absoluten Lebensmittelpunkt geworden.

„Benedikt Furtmayr“ steht über dem Roman des produktiven Autors. Es sind die drei Bände: „Forsthaus“, „Julia“ und „Tina“. Die Titel der letzten beiden Folgen lassen schon ahnen, dass der Protagonist, ein begabter und erfolgreicher Dreisternekoch, immer wieder in Versuchung gerät, wenn ein junges, hübsches weibliches Geschöpf seinen Weg kreuzt. Eine Schwäche, die ihn immer wieder ganz schön in die Zwickmühle geraten lässt.

Eigentlich wollte der 57-Jährige nur in einem Buch seine beruflichen und privaten Erlebnisse – gewürzt mit einer Prise Fantasie – aufs Papier bringen. „Doch dann kamen mir so viele Ideen, da sind es drei Bände geworden.“ Nur sechs Wochen brauchte Walter Gabauer für Teil eins. Normalerweise dauert es mehrere Monate, ehe er ein Manuskript einreicht. Sein Berliner Verlag hat sie bis jetzt alle akzeptiert. Seine Werke verkaufen sich gut.

Gabauer, der unter dem Pseudonym Walter Bachmeier schreibt, liebt die Mischung aus Leidenschaft und Spannung. Vielleicht lässt er aus diesem Grund in „Die Tote von St. Kastl“, seinem ersten Krimi, in das Drama eine Liebesgeschichte mit jeder Menge Emotionen und Erotik einfließen. Kommissar Xaver Weininger ermittelt in diesem mysteriösen Fall. Ein sturer Holledauer Kopf ist dieser Mann, ein bisschen streitsüchtig, aber niemals nachtragend. Dazu hat er einfach viel zu viel Herz. Die Idee zu dieser spannenden Geschichte kam Gabauer, weil er immer wieder an der Wallfahrtskirche St. Kastl vorbeikommt, die er als Bub oft mit seiner Oma besucht hat. Der Landkreis Pfaffenhofen ist ihm vertraut, deswegen spielen auch die Geisenfelder Weiher sowie die Fischteiche bei Einberg immer wieder eine Rolle.

Zum „Holledauer Schlachtfest“ wurde der Autor durch einen Zeitungsartikel inspiriert. In diesem Krimi lässt ein Serienmörder ebenfalls in der Gegend rund um Geisenfeld jede Menge Blut fließen. „Manchmal geht’s recht unappetitlich zu“, sagt Gabauer.

Derzeit beendet er gerade ein Kinderbuch, den achten Teil von Alkar, dem Blauseewichtel. Mit dem Winzling und dessen Freundin, der Fee Alina, ist der Autor in den Wiesen und Wäldern rund um das Dörfchen Wald im Pinzgau im Zillertal unterwegs. „Meine zweite Heimat“, sagt der gebürtige Karlsruher, der in der Hallertau aufwuchs und mit seiner Frau Ingrid in Münchsmünster lebt. Mit ihr entdeckt er die Natur in der von Touristen noch wenig besuchten Gegend. Stets mit dabei hat er seine Kamera. Einige der Fotos wählte der Verlag daher für die Illustration der Wichtel-Bände aus. Das nächste Buch ist ebenfalls in Arbeit: Krimi Nummer drei, bei dem in Abensberg ermittelt wird. Mehr will Gabauer nicht verraten.

Schreiben ist für den vielseitigen Mann, der auch eine Ausbildung als Heilpraktiker und Gehirntrainer absolvierte, echte Entspannung. Natürlich ist er stolz, dass sich seine Bücher gut verkaufen. Das größte Echo fand sein erstes Kochbuch, das vor 30 Jahren erschien. Darin verarbeitete er Rezepte seiner Ur-Oma. „Das war ein echter Renner“, erinnert sich Gabauer. Deshalb hat er es überarbeitet und unter dem Titel „Boarisch kocht“ erneut herausgegeben.

Für konstruktive Kritik ist der Autor aus Leidenschaft offen. Er weiß: „Es gibt auch Leute, die das, was ich schreibe, nicht gerne lesen.“ Doch da hält er es wie ein Maler oder Komponist. „Da finden auch die Größten nicht nur Beifall.“