Pfaffenhofen - Restlos ausverkauft war das Konzert der Münchener Band Zwoa Bier am Samstagabend im Innenhof des Landratsamtes. Die Band mit den beiden Vollblut-Musikern Sepp Bastl - virtuos glänzend mit Gesang und gekonnten Riffs an seiner türkisen Sologitarre - und Michi Schauer - dominierend mit Gesang und mit totaler Leidenschaft gespielten Akustik-Gitarre.
Schauer im positiven Sinn als "Rampensau" zu bezeichnen ist sicher nicht übertrieben und als absolutes Kompliment gedacht. Bestimmt mehr als die Hälfte des Publikums vorwiegend jüngeren Alters konnte getrost als harter Fanclub bezeichnet werden: Die enthusiastische Stimmung der Zuschauer übertrug sich auf die Bühne, sodass Sepp Bastl und Michi Schauer zu Höchstleistungen herausgefordert waren. Kein Wunder also, dass immer wieder einige Fans von den Stühlen sprangen und begeistert mitklatschten und -sangen.
Der Musikstil an diesem Kultursommerabend im Landratsamtsinnenhof war rockig, dennoch bei manchen Songs - beispielsweise "Ganz weit weg" - zeigten die Musiker auch eine sehr gefühlvolle Seite. Nicht nur ganz aktuelle Beiträge wurden geboten, auch einige erfolgreiche Hits mit Texten noch aus ihrer Studentenzeit wurden sehr zur Freude der Fans gespielt.
Ein Höhepunkt für viele war auch das Liebeslied über eine Metzgerin, bei dem das Textfinale - der Verliebte gerät außer Rand und Band, wenn die Metzgerin eine Weißwurst in der Hand hält - vielleicht nicht ganz jugendfrei ist. Die Einsamkeit zeigte schließlich auch der Song "I geh heid no ned hoam" auf, der in einigen Sequenzen vielleicht an eine österreichische Kultband erinnert.
Köstlich war natürlich die Sprache der beiden Musiker, die man München eigentlich gar nicht mehr zutraut, sondern die man eher dem Münchner Umland zuschreiben würde. Viele städtische Münchner hätten sicher gewisse Probleme, die Liedtexte im Dialekt zu verstehen. Doch in Pfaffenhofen bereitete das den allerwenigsten Zuhörern Probleme.
Die Songs "Mogst a Stückal mit mir geh", ein romantisches Lied über die Reise nach Jerusalem, und letztlich das an Sitarklänge erinnernde "Good Vibrations" waren Zugaben, die einen überaus tollen Konzertabend beendeten.
Zum Glück für Künstler, Techniker und Besucher setzte ein wolkenbruchartiger Regenschauer erst nach kurz nach dem Konzert ein.
PK
Erich Engl
