Wolnzach (WZ) Es wird geschrubbt, gepflegt, nach- und ausgebessert und ergänzt - und das nicht nur in der Anlage des Wolnzacher Schwimm- und Erlebnisbades, sondern auch im Team: Zur neuen Saison werden ein weiterer Meister für Bäderbetriebe und ein angehender Rettungsschwimmer kräftig mit anpacken. Sehr erleichtert darüber ist Badchef Hans Widmann, denn die Personalsuche war wieder einmal alles andere als einfach.
Arbeiten im Schwimmbad. Jeden Tag am Wasser, viel in der Sonne, draußen, inmitten gut gelaunter Menschen, die ihre Freizeit in der gepflegten Wolnzacher Anlage genießen. Ein Traum, eigentlich. Doch ist das nur ein Teil der Realität, denn in Wirklichkeit ist Fachpersonal für Bäderbetriebe erstens rar gesät und zweitens tun sich Freibäder im Vergleich zu Hallenbädern schon aus Prinzip schwerer, geeignete Leute zu finden. Hans Widmann, in der Wolnzacher Marktverwaltung zuständig für den Betrieb des Wolnzacher Schwimmbades, kann davon ein Lied singen, erlebt das immer wieder. "Ich frage die Bewerber immer gleich, ob sie aus Hallenbädern oder Freibädern kommen", erklärt er. Das Gleiche? Eben nicht, denn in einem Freibad arbeiten die Mitarbeiter die ganze Sommersaison, sieben Tage die Woche, während in Hallenbädern aufgrund der Öffnungszeiten die Arbeitszeiten dem üblichen Arbeitsalltag angeglichen sind.
Als in der vergangenen Badsaison klar war, dass Wolnzach wieder suchen muss, nachdem ein Mitarbeiter des Badteams auf eigenen Wunsch ausschied, da wusste Widmann gleich, was das bedeutet: "Dass die Suche nicht leicht wird, war mir klar."
Er sollte Recht behalten, denn auf die erste Ausschreibung im Herbst rührte sich "sehr lange" gar nichts, dann kam es zu ersten Gesprächen, auch zu Zusagen - und dann doch wieder zu Absagen. Zwei Dinge jedoch trugen dazu bei, dass das Badteam jetzt doch wieder vollständig ist, Widmann erklärt das so: "Erstens kennen sich die Leute alle untereinander und zweitens hat unser Schwimmbad wirklich einen sehr guten Ruf." Das bekam er bei einem Ortsbesichtigungstermin direkt zu hören, als ein Bewerber bewundernd sagte: "Es stimmt also, was man in Fachkreisen sagt." Wolnzach habe tatsächlich das schönste Freibad im weiten Umkreis. Ein Kompliment, das Widmann gerne hört und das Fachpersonal motiviert, hier zu arbeiten. Dementsprechend ist die Personalfrage nun gelöst: Zur bald beginnenden neuen Saison wird ein weiterer Meister für Bäderbetriebe befristet bis zum 30. August in Wolnzach Dienst tun, hinzu kommt neu ein angehender Rettungsschwimmer; beide werden Bademeister Thomas Demmel und die Fachangestellte für Bäderbetriebe, Franka Bernardi, nach Kräften unterstützen.
Fest im Badteam sind außerdem zwei Wasserwachtler - die Wasserwacht Wolnzach unterstützt zudem mit weiteren Mitgliedern den laufenden Betrieb - sowie eine Angestellte für die Grünanlagen, zwei für die Kasse und eine Kraft für das Wolnzacher Frühbaden, das voraussichtlich am 2. Mai beginnen wird. "So aufgestellt, möchten wir auch heuer wieder unser Nachtschwimmen und Nachtschwärmen anbieten, wenn das Wetter passt", so Widmann. Auch die kostenlose Wassergymnastik soll es wieder geben, das von der Volkshochschule angebotene Aqua-Zumba steht im Moment noch nicht, weil es hier an Übungsleitern fehlt. Widmann wäre froh über entsprechende Rückmeldungen: "Wer jemanden weiß, kann sich gerne bei mir melden."
Das gilt auch für ein anderes Angebot, das viel zu wenig wahrgenommen wird, wie er sagt: Hinter dem Schwimmbadbetrieb steht eine ausgefeilte und hochmoderne Technik, die der Markt gerne Interessierten auf Anfrage präsentiert. "Wer das erlebt, ist immer begeistert", so Widmann. Wer Führungen vereinbaren möchte, könne sich gerne bei ihm melden unter Telefon (08442) 6523.
Gepflegtes Grün, neue Bäume - immer wieder gibt es laut Widmann Baumspenden von Vereinen und Privatleuten - ein neuer Kassenautomat, neue Saisonkarten (siehe Infokasten), für die jeweils Fotos - nicht zwingend Passbilder - mitgebracht werden müssen und eine Neuheit in den Duschkabinen werden die Besucher vorfinden: Dort wurden nämlich die nachträglich eingezogenen Trennwände entfernt. "Ich weiß, dass das nicht allen gefallen wird", bereitet sich Widmann jetzt schon auf entsprechende Schelte vor. Aber: Eine durchgehende Abtrennung wie in Wolnzach sei erstens nirgendwo sonst üblich und zweitens seien die Kabinen so wesentlich leichter und besser zu reinigen. Und: "Wir hoffen auch, so das Problem des Dauerduschens und den Vorwurf, wir hätten zu wenig Duschen, zu unterbinden", sagt Widmann. Aber bis dahin muss die Saison erst einmal beginnen, angepeilt ist der 23. April - gutes Wetter vorausgesetzt.
SAISONKARTEN
Heuer gibt es neue Saisonkarten, die mit einem Foto des Kartenbesitzers versehen sind. Ein Foto − es muss kein Passbild sein – in der Größe 3,5 mal 4,5 Zentimeter muss mitgebracht werden. Die Karten sind an der Badkasse zu haben am Donnerstag, 11. April, 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr; Freitag, 12. April, 13 bis 17 Uhr; Montag, 15. April, Dienstag, 16. April, Mittwoch, 17. April, Donnerstag, 18. April, jeweils 9 bis 12 Uhr und 14 bis 19 Uhr. Die Eintrittspreise bleiben gegenüber dem Vorjahr unverändert.
Karin Trouboukis
