Wolnzach
Mehr Raum für die Zukunft

Versammlung des Hopfenmuseumsvereins: Depoterweiterung wichtigstes Ziel

18.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:10 Uhr
Viel zu klein ist das Depot des Hopfenmuseums im Rennerstadel in Gosseltshausen. Deshalb ist für den Museumsverein die Erweiterung dringendes Ziel. −Foto: Trouboukis

Wolnzach (WZ) Seine Hauptversammlung hat jetzt der Verein Hopfenmuseum abgehalten und neben rund 45 Mitgliedern und Paten begrüßte Vorsitzender Lorenz Reich auch Vertreter der Gemeinde, der Hopfen- und Brauwirtschaft und der Banken.

Nach Grußworten durch Landrat Martin Wolf, dem Vorsitzenden des Zweckverbandes, und Wolnzachs Dritter Bürgermeisterin Katharina Gmelch stimmten die Mitglieder über den neuen Eintrittspreis für Familien ab: Für 25 Euro Jahresbeitrag ist es jetzt möglich, dass Paare oder Familien Mitglieder werden können.

Hauptanliegen des Vorsitzenden für die nächste Zukunft ist die Depoterweiterung des Rennerstadels in Gosseltshausen. Ein Plan veranschaulichte den Besuchern das Bauvorhaben, das mit 200000 Euro aus dem Leadertopf bezuschusst wird. Dann ging Lorenz Reich auf die Aktivitäten des Vereins ein: die Mitgliederwerbung unter dem Slogan "Freunde des Museums gesucht", den Vereinsausflug nach Tettnang, die Beteiligung am Volksfestumzug in Wolnzach und die Beschaffung einiger neuer Objekte. Berichte des Schriftführers Reinhard Zink und des Schatzmeisters Heiner Völkl folgten. Die Kassenprüfer bescheinigten eine einwandfreie Buchführung, deshalb wurde die Vorstandschaft einstimmig entlastet.

Als Hauptredner dieses Abends beschäftigte sich Museumsleiter Christoph Pinzl mit dem Thema " Die Hallertau - das größte Hopfenanbaugebiet der Welt - warum?" Bierbrauen war im Mittelalter stärker in Norddeutschland, vor allem in den Hansestädten üblich, erklärte der Fachmann. In Altbayern sei damals mehr Wein als Bier getrunken worden. Erst durch eine "kleine Eiszeit" im 16. Jahrhundert kam laut Pinzl der Weinanbau zum Erliegen.

Hopfen als Konservierungsstoff und das Reinheitsgebot von 1516 brachten dann einen entscheidenden Umbruch, erklärte der Museumsleiter. Im 19. Jahrhundert erhöhte sich der Bierausstoß von drei Millionen Hektoliter auf 18 Millionen im Jahr. Mit entscheidend sei aber auch gewesen, dass sich die Hallertau fortschrittlicher entwickelte als alle anderen Anbauregionen. Pinzl: "Man wandte sich vom Stangenhopfen ab und den Gerüstanlagen zu, führte die Heißlufttrocknung ein und die Ernte wurde im Akkordlohn statt im Tageslohn gepflückt." Dazu komme, dass sich die Hopfenforschung in Hüll, der Pflanzerverband und der Hopfenring in Wolnzach etablierten. "Das macht den Unterschied zu anderen Regionen aus", so Pinzl. Letztlich sei es aber auch die Politik durch beispielsweise einen Josef Aichbichler gewesen, dass die Hallertau schon 1912 das größte Hopfenanbaugebiet Deutschlands wurde und schließlich seit 1967 als weltweit das größte zusammenhängende Gebiet gilt.

Nach diesem sehr aufschlussreichen Vortrag wurden noch Ehrungen für 25-jährige Mitgliedschaft im Verein ausgesprochen und auf den diesjährigen Vereinsausflug hingewiesen, der das "Torf-Glas-Ziegel Museum" in Bürmoos bei Salzburg zum Ziel haben wird.