Rohrbach
Mehr Platz für die Firma Kempf

Gemeinde Rohrbach will Gewerbegebiet Ost erweitern - Ortsansäßiges Unternehmen will dort neue Heimat finden

18.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:03 Uhr
Die Anbindung der neuen Gewerbeflächen an die Staatsstraße ist noch ein Knackpunkt. Grundsätzlich stimmte der Gemeinderat Rohrbach aber den Plänen der Firma Kempf zu. −Foto: A. Ermert

Rohrbach (era) Die Gemeinde Rohrbach bringt das Gewerbegebiet "Rohrbach Ost" auf den Weg. Die gesamte Fläche sicherte sich die Rohrbacher Firma Kempf Bakeware, die auf ständigem Expansionskurs ist und seit über zwei Jahren schon nach Flächen suchte, um ihre im Gewerbegebiet Am Bahndamm verstreuten Betriebsstätten mittelfristig auf einem Standort zu vereinen.

In Rohrbach stehen praktisch keine Gewerbeflächen zur Verfügung, da der Verkauf im Gewerbegebiet Bruckbach stagniert. "Wir haben lange Gespräche geführt und nun eine Lösung über dieses Gewerbegebiet gefunden, um die Firma Kempf für uns in Rohrbach zu erhalten", informierte Bürgermeister Peter Keck (SPD) die Gemeinderäte am Dienstagabend.

Bereits im Jahr 2009 versuchte die Gemeinde Rohrbach, dieses sogenannte Gewerbegebiet Ost zu realisieren, das direkt im Anschluss östlich an das bestehende Gewerbegebiet liegt zwischen der Staatsstraße 2335 und der Gemarkungsgrenze Wolnzach - doch damals wollten die Eigentümer nicht verkaufen. Da aber auch damals schon der Bedarf an Gewerbeflächen da war, entstand dann das mit dem Markt Wolnzach umgesetzte interkommunale Gewerbegebiet Bruckbach. Bis jetzt sind in Bruckbach offensichtlich Flächen verfügbar, die nicht auf dem Markt sind.

Hans Vachal (BGR) fragte nach, was mit den noch freien Flächen in Bruckbach passiere, "die blockieren doch die Entwicklung". Man müsse sich mit Wolnzach abstimmen, meinte Keck: "Es ist sehr schwierig, die Eigentümer wollen nicht mehr verkaufen."

Peter Otto (FW) wünschte sich in Zukunft eine bessere Informationspolitik, man habe über eineinhalb Jahre nichts erfahren, weder über Bruckbach noch über das neue Gewerbegebiet Rohrbach-Ost. Keck erklärte, es habe Vereinbarungen mit der Firma Kempf und den Grundstückseigentümern gegeben, dass sowohl der Gemeinderat und die Öffentlichkeit erst informierte werden, wenn bereits Planungen vorliegen. Hierüber wurde die Gemeinderäte von Guido Kempf dann in der Sitzung informiert.

"Wir sind seit zweieinhalb Jahren auf der Suche nach Erweiterungsflächen. Auch Bruckbach wäre interessant gewesen, man war in Verhandlungen, aber jetzt geht dort nichts mehr voran", erklärte Guido Kempf. Man suchte dann mit der Gemeinde nach anderen Lösungen und da bot sich nur diese Fläche im Osten des bestehenden Gewerbegebietes an. Die Gesamtfläche von neun Hektar bleibt allein in Händen der Firma Kempf. "Wir können dadurch und wollen auch in Rohrbach bleiben, denn wir wollen unseren Betrieb an einem Standort zusammenfügen", bekräftigte er. Es werden sich dort keine auswärtigen Firmen ansiedeln können, erklärte Kempf auf Nachfrage von Alfred Eisenmann (BGR): "Wir wollen nichts verkaufen, was mittelfristig alle Optionen offenlässt. Aber wenn die Verlagerung unserer Betriebsstätten stattfindet, dann werden die jetzt genutzten Flächen frei für andere Betriebe." Er versicherte auch, dass keine Riesengebäude errichtet werden sollen.

Keck nannte für das Gewerbegebiet Ost als Aufgabe der Gemeinde nur die Planung auf den Weg zu bringen und den Flächennutzungsplan zu ändern. Hermann Rottmair (CSU) sieht die Gemeinde Rohrbach nicht in der Pflicht, was Guido Kempf auch bestätigte: "Es gibt kein finanzielles Risiko für die Gemeinde. Sollte es scheitern, dann übernimmt die Firma Kempf die Kosten."

Hans Baierls von Trend-Immobilien bestätigte: "Wenn der Gemeinderat zustimmt, werden die Firma Kempf und Trend-Immobilien die gesamte Entwicklungs- und Erschließungsarbeit übernehmen, beginnend bei der Änderung des Flächennutzungsplans bis zum Bauleitverfahren." Er wies darauf hin, das ein gewisser Zeitdruck bestehe. Darum sei im Vorfeld schon viel abgeklärt worden. In der heutigen Zeit wird auf Naturschutz großen Wert gelegt, drum habe man die artenrechtliche Schutzuntersuching in Auftrag gegeben, die in den nächsten Wochen abgeschlossen sein wird.

Dispute gab es mit dem Straßenbauamt über die Verkehrsanbindung dieses neuen Gewerbegebiets an das Straßennetz, man sei sich noch nicht einig und deshalb habe man von kompetenter Seite eine gutachtliche Stellungnahme ausarbeiten lassen. Die Staatsstraße ist die höchstbelastete Straße im Landkreis Pfaffenhofen und man will deshalb entsprechende Lösungsvorschläge bringen.

Der Gemeinderat stimmte der siebten Änderung des Flächennutzungsplan für das Gewerbegebiet Rohrbach-Ost einstimmig zu, ebenso der Aufstellung des neuen Baubebauungsplans für dieses Gebiet, das als Industriegebiet festgesetzt werden soll.