Pörnbach
Märchenhaftes im Pörnbacher Schloss

Internationale Ausstellung "Anatomy of a Fairy Tale" kann ab Sonntag auf Anfrage besucht werden

05.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:18 Uhr
Die russische Künstlerin Olga Kroytor wird sich am Eröffnungstag der Ausstellung für einige Stunden im Erdreich des Schlossgartens unter eine begehbare Glasplatte legen. Die Eröffnung ist noch nicht für die Öffentlichkeit, danach, ab Sonntag, können Interessierte sich aber unter der E-Mail-Adresse info@pornbach-contemporary.com anmelden. −Foto: Kroytor

Pörnbach (PK) Internationale Kunst in Pörnbach: Die Ausstellung "Anatomy of a Fairy Tale" kann ab diesem Sonntag nach Anmeldung von allen kunstinteressierten Bürgern kostenlos besucht werden. Und zwar bis zum 30. September.

Mit "Pörnbach Contemporary" wurde in den vergangenen drei Jahren im Renaissance-Schloss Pörnbach ein neues Ausstellungsformat für internationale zeitgenössische Kunst gegründet. Und die soll für alle zugänglich sein. "Jeder, der die Ausstellung sehen will, wird sie sehen", verspricht Carl-Theodor Graf zu Toerring-Jettenbach, der die Ausstellung zusammen mit Natalia Gräfin zu Toerring-Jettenbach organisiert hat. Es reiche eine E-Mail an die Adresse info@pornbach-contemporary.com mit einer Terminanfrage, so der Graf. "Wir wollen die Region mit unseren Werken bereichern."

Für die diesjährige Gruppenausstellung wurden 31 zeitgenössische Bildende Künstler eingeladen, ihre neuesten Werke zu präsentieren. Das Spektrum reicht dabei von Studierenden der Bayerischen Akademie der Bildenden Künste bis hin zu international anerkannten Künstlern.

Natacha Ivanova, selbst eine in Paris, London und New York langjährig etablierte Künstlerin, hat aus ihrem professionell gewachsenen Netzwerk 21 international erfahrene Künstler ausgewählt, deren hier zumeist erstmalig ausgestellte Werke sich mit epochal unterschiedlichen Interpretationen oder Ausdrucksformen von Märchen befassen.

Dazu gehören etwa Sabine Pigalle, eine der aktuell erfolgreichsten französischen Künstlerinnen auf dem Gebiet der digitalen Fotografie, die in jungen Jahren als Assistentin für Helmut Newton gearbeitet hat, oder Françoise Petrovich, eine Meisterin auf dem Gebiet der Keramik, deren Werke in den Sammlungen zahlreicher renommierter Museen wie beispielsweise des Centre Georges-Pompidou zu finden sind.

In diesem Jahr sind dank der Förderung des Vereins der Akademie der Bildenden Künste erstmals auch Studierende der Münchner Akademie der Bildenden Künste mit ihren Arbeiten präsent - in Zusammenarbeit mit dem Leiter der Akademie, Dieter Rehm, und beraten von der Galeristin und Kuratorin Dina Renninger. Die Künstler haben sich laut Veranstalter vorgenommen, die Bedeutungen alter Legenden und Rituale zu enträtseln und ihre einzigartige Ästhetik, Schönheit und Poesie zu zeigen. Der Betrachter soll so eine komplexe archaische Symbolik erleben, die ihn seiner gewohnten Perspektive enthebt. Ein Teil der Ausstellung bildet eine sogenannte Wunder- oder Kunstkammer, in der die Künstler ihre Raritäten und Kuriositäten unterschiedlichster Herkunft präsentieren. Wie bei den letzten beiden thematischen Ausstellungen "Metamorphosis" und "KOSMOS 7" sollen auch die diesjährigen Künstler ihre individuelle Interpretation in den verschiedenen Räumlichkeiten von Schloss Pörnbach umsetzen. Die klassischen oder barocken Räume und Landwirtschaftsgebäude werden zweckentfremdet und zu Orten der künstlerischen Begegnung rund um das Märchen mit seinen mannigfaltigen Interpretationen und Darstellungsweisen. Die Ausstellungsinitiatorin Natalia Gräfin zu Toerring-Jettenbach ist übrigens unter dem Künstlernamen Natacha Ivanova eine internationale Künstlerin. Sie wurde 1975 in St Petersburg geboren, lebt und arbeitet zurzeit in Pörnbach. Ihre Werke wurden in Gruppen- und Einzelausstellungen unter anderem in Paris, London, New York und Brüssel gezeigt.

Carl-Theodor Graf zu Toerring-Jettenbach, Bankkaufmann und Besitzer von Schloss Pörnbach, hat seinen Wohnsitz ebenfalls in Pörnbach.