Wolnzach
Lange Vorbereitung, langer Marsch

Treffen des Vereins Hallertauer Fußwallfahrt: Planungen für 59. und 60. Pilgerreise nach Altötting laufen

16.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:26 Uhr
Gut organisiert und sicher begleitet: Hinter der Hallertauer Fußwallfahrt steckt eine straffe Organisation. −Foto: WZ-Archiv/Trouboukis

Wolnzach (WZ) Nach der Wallfahrt ist vor der Wallfahrt. Kaum, dass die Pilger in die Altöttinger Basilika eingezogen sind, da beginnt schon wieder die Aufarbeitung und die Planung für die nächste Hallertauer Fußwallfahrt im kommenden Jahr.

Bilanz hat der Verein Hallertauer Fußwallfahrt jetzt gezogen - und wichtige Weichen gestellt: nicht nur für die kommende Wallfahrt von 4. bis 6. Oktober, sondern auch für das nächste Jahr. Denn 2020 gehen die Hallertauer zum 60. Mal nach Altötting.

"Insgesamt können wir mit dem Ablauf wieder sehr zufrieden sein. " Ein Satz des Pilgerführers Klaus Nöscher, der alles sagt. Denn dass die Pilger - 1306 waren es im vergangenen Oktober - gut ankommen, alles sicher läuft und das, obwohl der Pilgerzug von Wolnzach nach Altötting normalen Verkehrsstraßen nutzt, ist nicht selbstverständlich. Vielmehr ist es ein Beleg für ein funktionierendes Räderwerk aus allen Organisationen, Helfern und Einsatzkräften, die hier gut zusammenarbeiten. "Aber natürlich bleiben kleinere Vorkommnisse nicht aus, wenn so viele Leute unterwegs sind", sagt Nöscher im Rückblick. Auch das wurde bei der jetzt stattgefundenen Mitgliederversammlung im Wolnzacher Pfarrheim angesprochen, um alles aufzuarbeiten. Beispiel: Das Problem mit dem Ausklinken der Gruppen 1 und 7 und dem Weitergehen der anderen in Niedererlbach. Die Lösungssuche laufe: "Das müssen wir mit der Polizei besprechen. " Entzerrt werden soll auch die Aufstellung in Egglkofen. Entspannter, als gedacht, lief es im vergangenen Jahr mit den Quartieren, auch, weil es mit 1306 Pilgern etwas weniger Wallfahrer als sonst waren.

"Immer wieder Diskussionsthema" ist laut Nöscher auch der Ablauf des Gottesdienstes in der Basilika zu Altötting. Grund: Die Pilger sind erschöpft und erleichtert und emotional angespannt, es allen recht zu machen, sei gerade in dieser Situation nicht möglich. Nöscher sieht auch das jedoch sehr entspannt, denn grundsätzlich ist der Abschluss der Wallfahrt immer ein großartiges Erlebnis für alle. Das werde er auch wieder bei der kommenden Wallfahrt sein, die heuer von 4. bis 6. Oktober stattfinden wird.

Nach 20 Jahren war im Verein Hallertauer Fußwallfahrt eine Satzungsänderung nötig, sie wurde einstimmig angenommen. Den Grund für die Änderung erklärt der Pilgerführer so: "Nach 20 Jahren mussten Passagen einfach den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. " Als Geistlicher Beirat sehr eng verbunden mit der Haller-tauer Fußwallfahrt ist der Wolnzacher Pfarrer Johann Braun, der demnächst in Ruhestand gehen wird. "Das ist sicher ein Einschnitt für unsere Wallfahrt", so Nöscher. Wie die Wallfahrer die Verabschiedung Brauns gestalten möchten, war deshalb auch eines der zentralen Themen der Besprechung im Pfarrheim.

Neuer Geistlicher Beirat wird Brauns Nachfolger Maximilian Roeb, der hier bereits als Pastoralpraktikant tätig war und deshalb sowohl die Pfarrei und auch die Hallertauer Fußwallfahrt kennt. Nöscher: "Wir hoffen, dass auch er die Wallfahrt so engagiert begleitet wie Pfarrer Braun. "

Neu aufgelegt werden soll das Liederheft der Wallfahrer, dazu haben sich Klaus Nöscher, Christoph Hellerbrand und Franz Kürzinger bereits getroffen, um die Grundzüge festzulegen. Auch die Gruppenleiter sind angehalten, mitzuteilen, was in ihren Gruppen gerne gesungen wird und was nicht so ankommt. "Vorschläge sind willkommen", so Nöscher. "Es soll vor allem ein Büchlein für unterwegs sein. " Wenn neue Lieder aufgenommen werden, müssten aber auch rechtliche Fragen geklärt werden. Das bedeute einiges an Aufwand - und die Zeit bis zur 60. Wallfahrt gehe doch schnell vorbei: "Bis dahin soll aber alles fertig sein. "

Nicht nur die kommende Wallfahrt, sondern auch die des Jahres 2020 war Thema des Abends in Wolnzach - aus gutem Grund. Denn im kommenden Jahr feiert die Hallertauer Fußwallfahrt Jubiläum, das 60. Mal werden sich die Pilger auf den Weg zur Gnadenmutter von Altötting machen. Gefeiert werden soll das Jubiläum - aber in aller Demut. Angedacht sind die Fertigung eines kleinen Pilgerrosenkranzes, die Feier einer Maiandacht in Lohwinden, dem Ursprungsort der Wallfahrt; auch wolle man versuchen, Diözesanbischof Rudolf Vorderholzer für den Abschlussgottesdienst in der Altöttinger Basilika zu gewinnen.
 

59. FUSSWALLFAHRT VON 4. BIS 6. OKTOBER

Anmeldungen zur 59. Hallertauer Fußwallfahrt nach Altötting sind ab sofort möglich durch Überweisung von 15 Euro auf folgende Konten: Hallertauer Volksbank Wolnzach, Iban: DE02721916000002501112 oder Sparkasse, Iban: DE14721516500000047274. Nachmeldungen während der Wallfahrt kosten 20 Euro; der Überweisungsbeleg muss mitgeführt werden. 

Informationen gibt es bei Pilgerführer Klaus Nöscher, Telefon (08442) 9620450, E-Mail: pilgerfuehrer@fusswallfahrt. de oder auch über die Homepage der Hallertauer Fußwallfahrt.

Karin Trouboukis