Pfaffenhofen
In 90 Minuten war alles weg

Riesen-Andrang bei Gartenschau-Abverkauf am Volksfestplatz

27.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:35 Uhr
Abverkauf zum Ende der Gartenschau Pfaffenhofen (August 2017 −Foto: Paul, Andre, Pfaffenhofen

Pfaffenhofen (apl) Im Schweiße ihres Angesichts wuchten Christina Klinkenberg und Patrick Kittinger ihre eben frisch erworbene Pflanze auf die Sackkarre.

Und das liegt nicht nur an den schwülwarmen knapp 27 Grad Celsius, die schon morgens um kurz nach 10 Uhr auf dem Pfaffenhofener Volksfestplatz herrschen und der Sonne, die heiß vom wolkenlosen Himmel auf den Abverkauf der Überbleibsel der Gartenschau herabscheint. Samt Blumentopf ist das gute Stück ordentlich schwer. Besucher Peter Huber, selbst ein begeisterter Gartler, kommt den beiden zu Hilfe, auch beim anschließenden Verladen in den Kofferraum des Autos.

 

Um welche Pflanzenart genau es sich bei ihrem mannsgroßen Kauf handelt, weiß das junge Paar zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht – das ergibt erst eine etwas aufwendige Recherche im Internet –, aber glücklich sind sie trotzdem. „Die großen Blätter“, meinte Christina schmunzelnd zu den Beweggründen ihres Kaufs. Und die sehen tatsächlich imposant aus, geradezu riesig und leuchtend grün – ein typisches Merkmal von Alocasia, passenterweise auch „Elefantenohr“ genannt.

Denn darum handelte es sich. Beheimatet ist der grüne Riese vor allem in den subtropischen Regionen Asiens – und sonst bei Händlern alles andere als ein Schnäppchen. Doch beim Abverkauf der in der vergangenen Woche zu Ende gegangenen Kleinen Landesgartenschau in Pfaffenhofen konnte man sparen selbst bei den wirklich teuren Exemplaren – mindestens um die Hälfte, manchmal sogar um zwei Drittel gegenüber den sonst üblichen Ladenpreisen.

Und diese Gelegenheit schien sich wie ein Lauffeuer unter der Pfaffenhofenern herumgesprochen zu haben. „Als wir um 10 Uhr geöffnet haben, standen da bereits rund 150 Leute in den Startlöchern“, berichtete Gartenschau-Geschäftsführer Walter Karl. „Das war wie beim Börsen-Run.“ Eigentlich hatten Karl und seine Mitarbeiter drei Stunden für den Abverkauf veranschlagt. Doch schon lange vor der Mittagsstunde war das Verkaufsgelände auf dem oberen Teil des Volksfestplatzes restlos leer. Und an der Kasse standen die Menschen, schwer bepackt, Schlange.

Burkhard Rossmann aus Pfaffenhofen beispielsweise hielt zufrieden eine große Dahlie im Arm. „Hat nur vier Euro gekostet“, berichtete er zufrieden – und folgte umgehend dem Winken seiner Frau, die gerade ein weiteres, vielversprechendes Stück entdeckt hatte.

Verkauft wurden aber nicht nur Pflanzen (fürs Gewächshaus ebenso wie für draußen), sondern auch Blumentöpfe – und Bauzaun-Banner. „Wahnsinn, wie die weggehen“, sagte Walter Karl. Was die Käufer damit genau machen, dazu kann er nur mutmaßen: „Eventuell als Abdeckung für den Pool, als Windschutz für die Tomaten oder als Schattenspender.“

Wirtschaftlich war die Veranstaltung ein voller Erfolg. „Die Einnahmen betragen 4105 Euro“, rechnete Stadt-Sprecherin Andrea Stolberg vor. „Und wir freuen uns, dass die Pfaffenhofener sich eine schöne Erinnerung erwerben konnten.“ Das Geld fließt in den allgemeinen Haushalt der Kreisstadt ein.