Pfaffenhofen
Kreative Krippen

Holzschnitzer der Pfaffenhofener Volkshochschule zeigen ihre Werke in der städtischen Galerie

09.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:20 Uhr
Starke Ergebnisse: Dozent Franz Peter (Fünfter von links) und sein Vorgänger Martin Bergmann (links) freuten sich zusammen mit Steffen Kopetzky (rechts) und Sebastian Daschner (Zweiter von links) und den anwesenden Künstlern über eine gelungene Ausstellung. −Foto: Engl

Pfaffenhofen (PK) Bereits seit 25 Jahren präsentieren die Holzschnitzer der Pfaffenhofener Volkshochschule in Ausstellun-gen zur Adventszeit ihre Werke. Am Freitagabend zeigte sich, dass die Teilnehmer viel gelernt haben: Die Werke waren durch die Bank sehr kreativ.

Die Ausstellungen betrachte man, so Franz Peter, auch als eine Art Einstimmung auf die vorweihnachtliche Zeit; man habe in diesem Jahr das besondere Augenmerk auf Krippen aus Künstlerhand gelegt. Bei der Begrüßungsansprache anlässlich der Vernissage am Freitagabend im Haus der Begegnung zeigte Stadtrat und Kulturreferent Steffen Kopetzky die Ursprünge von Krippen und deren Dramaturgie auf. Aufbauend auf biblischen Texten konnte so der, in aller Regel schreibunkundigen, Bevölkerung die Kunde von der Geburt Christi in bildlicher Darstellung anschaulich nähergebracht werden. Über die Jahrhunderte entwickelten sich daraus viele verschiedene Stilrichtungen. Sie reichen von Modellen nur aus bestimmten Materialien über Darstellungen mit Figuren in Kleidern oder Dioramen bis hin zu "lebenden" Weihnachtskrippen auf Christkindlmärkten.

Franz Peter stellte die Künstler der einzelnen Werke in seinen Erläuterungen persönlich vor, wobei die Unterschiede in den Krippen hervorgehoben und deutlich erkennbar wurden. Im Kreis der regionalen Künstler stellten Martin Bergmann, Hans Langkopf und Josef Brummer aus Linden- und Zirbenholz geschnitzte Modelle in unterschiedlichen Größen vor. Die Kunst der Holzbearbeitung mit der Motorsäge zeigten eindrucksvoll die Werke von Paul Fottner aus Klenau. Er arbeitete mit Walnuss- und Apfelholz, das eindrucksvoll auch durch seine natürlichen Farbunterschiede je nach Tiefe des Holzes beeindruckte. Natürlich sind hier keine feinen Gesichtszüge zu erkennen, doch dies ist ja auch nicht das Ziel bei dieser Art der Bearbeitung.

Katalin Berezki-Kossack aus Puttenhausen präsentierte, abweichend vom üblichen Krippenstandard ein Modell aus Gips, dekoriert mit Elementen aus Stroh. Ebenso hielt die kugelige, höhlenartig wirkende Form Einzug in das Werk der Wolnzacherin mit französischen Wurzeln, Nathalie Ponsot. Verziert mit religiösen Ornamenten auch an den Seitenrändern und an der Rückseite, wird hier die schützende Wirkung des Raums, in dem sich die Krippe mit dem Jesuskind und der Gottesmutter Maria befinden, deutlich.

Eine besondere Stellung nimmt auch die durch ein Design-Geschmacksmuster geschützte Kuppelkrippe aus Ahornholz von den jungen Wolnzacher Künstlern Sabine Ackstaller und Moritz Schweikl ein. Ergänzt wird die sehenswerte Ausstellung durch Krippenelemente aus Recyclingmaterial einer Gruppe aus Mali und letztlich von einer, vom renommierten Künstler Rudolf Kurz zur Verfügung gestellten, Tonkrippe der bereits verstorbenen Hanne Schorp-Pflumm. Die Ausstellung in der Städtischen Galerie im Haus der Begegnung ist noch bis 30. Dezember für Besucher geöffnet.

Erich Engl