Pfaffenhofen
Krank durch Mobilfunk? Landwirt schildert seine Erfahrungen

29.01.2020 | Stand 02.12.2020, 12:05 Uhr
Mathias Steinberger warnt vor den Gefahren der Mobilfunk-Strahlung. −Foto: PK-Archiv/Paul

Pfaffenhofen - Mathias Steinberger, der einen Bauernhof in der Nähe von Schrobenhausen bewirtschaftet, ist überzeugt, dass Gesundheitsschäden, die er selbst, aber auch seine Kühe erlitten, auf die Einwirkungen eines Mobilfunk-Mastes zurückzuführen sind, der unweit seines Hofes aufgestellt wurde.


Steinberger veranlasste zusammen mit Peter Bernhart vom Bund Naturschutz die Aufführung des Films "Faktencheck Mobilfunkstrahlung" im Cineradoplex, zu der sich vor Kurzem mehr als 50 Gäste einfanden.

Im Film kommen mehrere Wissenschaftler zu Wort, die sich in ihren Arbeiten mit der Schädlichkeit von Mobilfunkstrahlung befasst haben. Drei davon sind der Engländer Barry Trower, der Wiener Professor Wilhelm Mosgöller und der emeritierte über 90-jährige Professor Karl Hecht von der Berliner Charité. Für sie steht außer Zweifel, dass Mobilfunkwellen in den Körper eindringen und schädigend auf die Zellen wirken. Unmittelbare Folgen seien Schlafstörungen und Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Nasenbluten, ADHS und Augenkrankheiten.

Noch schwerwiegender seien die Auswirken auf die menschliche Reproduktion: Auf Spermienminderung bei Männern und Schädigung der befruchteten Eizellen und Embryonen bei Frauen verweisen diese Wissenschaftler.

Vielfältig sind die Ratschläge, wie sich die Nutzer von Smartphones vor Schädigungen schützen können. Auf keinen Fall dürfe man die Geräte direkt an den Kopf halten oder in der Gesäßtasche tragen. Wlan-Strahlung im Kinderzimmer sei unbedingt zu vermeiden. In diesem Zusammenhang äußerte eine Lehrerin aus Ingolstadt Bedenken, weil in ihrer Schule künftig jedes Kind mit einem Laptop ausgestattet werden soll. Die Verkabelung sei zu teuer, deshalb wolle man mit Wlan arbeiten. Eine Vorgehensweise, von der mobilfunkkritische Wissenschaftler sicher aus Sorge um die Gesundheit der Kinder abraten würden. Ihrer Ansicht nach bleiben Schädigungen beim Kleinkind oder im Schulalter wirksam bis ins hohe Alter. Wie Peter Bernhart mitteilte, sollte auch zum Nachdenken anregen, dass weltweit keine Gesellschaft gegen Strahlenschäden versichere. Lese man die Benutzungsanweisungen der Mobilfunkgeräte im Detail, falle auf, dass die Hersteller juristische Fachleute bemüht hätten, die alles so formulierten, dass im Schadensfall Forderungen vor Gericht zwecklos seien.

Steinberger wurde mehrfach nach seinen Erfahrungen mit der Strahlung befragt. Er war krank und, wie er schilderte, wurden in seinem Stall blinde, behinderte und saugunfähige Kälber geboren. Erst als er seinen Stall mit Alugittern abschirmte, hätten sich Kühe und Kälber wieder normal entwickelt und die Gesundheit sei in den Stall zurückgekehrt.

Steinberger wirbt bei seinen Berufskollegen dafür, ihren Grund nicht für die Aufstellung von Mobilfunk-Masten zur Verfügung zu stellen.

PK