Hettenshausen
Neue Dorfmitte für alle

SPD-Kandidat Salvermoser will einen Treffpunkt nicht nur für Vereine

23.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:49 Uhr
Bürgermeisterkandidat Johannes Salvermoser (rechts) konnte bei der gut besuchten SPD-Veranstaltung unter anderem Landratsbewerber Andreas Herschmann begrüßen. −Foto: Kollmeyer

Hettenshausen - Bei einer gut besuchten Wahlkampfversammlung im Gasthaus Schrätzenstaller haben sich Hettenshausens SPD-Bürgermeisterkandidat Johannes Salvermoser und die Kandidaten seiner Partei für den Gemeinderat vorgestellt. Der Geologe und Software-Ingenieur Johannes Salvermoser sieht sich mit seinen 30 Jahren und seiner sechsjährigen Erfahrung im Gemeinderat als geeigneten Bürgermeister-Kandidaten, um neuen Schwung und neue Ideen in die Gemeindepolitik einzubringen.

 

Besonders liege ihm und seinen Gemeinderatskandidaten am Herzen, die Ortsmitte von Hettenshausen endlich zu gestalten, sagte er. Viel Zeit sei verloren gegangen, seit die Gemeinde Mitte der 90er Jahre das Strobl-Anwesen in der Dorfmitte gekauft und auf langem Weg versucht hatte, aus dem Dorfentwicklungsprogramm Fördergelder einzuwerben. Später aber hatte sich die Gemeinde entschieden, den Weg nicht weiterzuverfolgen und das Anwesen lag brach, bis 2014 das Thema wieder aufgegriffen und versucht wurde, Fördermittel aus dem Isek-Programm zu erhalten. Auch das zerschlug sich aber, da es für Neubauten kein Geld gab.

Viele Vereine wie die Schützen oder die Feuerwehr warten dringend auf eine Lösung. Salvermoser kann sich vorstellen, in der Dorfmitte einen Treffpunkt nicht nur für Vereine, sondern für alle Bürger zu schaffen - auch für den Kirchenchor, Mutter-Kind-Gruppen oder auch für vhs-Kurse, um die Menschen im Dorf mehr zusammenzubringen. Wichtige Punkte sind für ihn auch bezahlbarer Wohnraum, ein Einheimischen-Modell und sozialer Wohnungsbau sowie eine Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs unter Einbeziehung eines Rufbusses und eines Car-Sharing-Modells.

Ganz klar sprach Salvermoser sich gegen eine Ausweisung von Bauland aus, das später doch nicht bebaut, sondern zur Preisspekulation genutzt wird - es müssten Bauverpflichtungen festgeschrieben werden, ebenso wie die Installation von Photovoltaikanlagen. Der Bürgermeisterkandidat forderte außerdem mehr Transparenz und eine bessere Beteiligung der Bürger durch bessere Informationen über gemeindepolitische Themen. Vielleicht sei sogar eine Online-Beteiligung und -Umfrage eine Möglichkeit, sagte er. Außerdem möchte er die Senioren- und Jugendbeauftragten stärker in die Arbeit des Gemeinderates einbeziehen.

Für den SPD-Landratskandidaten Andreas Herschmann, der bei der Veranstaltung zu Gast war, ist es wichtig, Neues zu denken und nicht nur Verwalter im Landratsamt zu sein. Er sprach unter anderem das Thema Nahverkehr an: Auch das wäre eine Kreisaufgabe gewesen, die aber die Stadt Pfaffenhofen damals für ihr Gebiet selbst gelöst habe, ohne lange auf den Landkreis zu warten, sagte er. Er kritisierte, dass der Landkreis auf vielen Gebieten wie dem ÖPNV, der Kinderbetreuung oder dem Flächenverbrauch deutschlandweit schlecht dastehe. Als konkrete Projekte nannte er zum Beispiel die Gründung eines landkreisweiten Wohnungsbauunternehmens. Herschmann wies abschließend auf CSU-Kandidat Martin Rohrmann und CSU-"Light"-Kandidat Karl Huber von der Bürgerliste hin, die sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern würden. Es komme aber nicht darauf an, noch einen Juristen mehr im Landratsamt zu haben, ebenso wenig wie jemanden, der 30 Jahre lang im Landratsamt gearbeitet habe - wichtig seien stattdessen, neue Ideen zum Wohle der Bürger.

Die SPD-Kandidaten für den Hettenshausener Gemeinderat stellten sich ebenfalls kurz persönlich vor. Auch sie dräntgen auf eine Lösung bei der Dorfmitte, sprachen sich für mehr Naturschutz aus, einen ökologisch sinnvollen Flächenverbrauch, mehr Familienfreundlichkeit und einen besseren Nahverkehr. Den Vorstellungen folgten Fragen zur Ilmtalklinik, zum Artenschutz und Biotopverbund, Versickerung von Regenwasser, Schließung von Baulücken und nach einem Supermarkt. Johannes Salvermoser versprach, sich für einen Geldautomaten einzusetzen und mit Andreas Herschmann werde es keine Privatisierung der Ilmtalklinik geben.

PK

Wolfgang Kollmeyer