Wolnzach
Livemusik statt Sonntagsreden

Kreis-Grüne feiern Wahlkampf-Abschluss mit einer offenen Bühne

08.03.2020 | Stand 23.09.2023, 11:06 Uhr
Die Horneckers - an der Gitarre der Bundestagsabgeordnete Dieter Janecek - sind zum Wahlkampf-Abschluss der Grünen zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder zusammen aufgetreten. −Foto: Paul

Wolnzach - Mehrere Wochen intensiver Wahlkampf mit Auftritten, Reden, Bürgergesprächen und Haustürbesuchen liegen hinter den Kandidaten für den Pfaffenhofener Kreistag und die Stadt- und Gemeinderäte.

Und bei aller Vorfreude auf den 15. März macht sich inzwischen auch eine gewisse Erschöpfung breit. Als kleines Dankeschön und zur Aufmunterung für Helfer, Anhänger und Bewerber organisierten die Grünen aus diesem Grund am Samstag eine sogenannte Open Stage im Wolnzacher Feststadl.

Open Stage heißt: Wer sich zu einer künstlerischen Darbietung berufen fühlt, ist eingeladen, sie dem Publikum zu präsentieren. Zu hören und zu schauen waren da ganz unterschiedliche Ausdrucksformen. Lukas Rott beispielsweise begeisterte mit einer Performance zum K-Pop. Für Ältere: Koreanischer Pop breitet sich seit geraumer Zeit auch über das ostasiatische Land hinaus aus. Es erinnert ein wenig an eine Mischung aus Heavy Metal und Breakdance, was Lukas da vorführte - und wofür er jede Menge Applaus bekam.

Zu den weiteren Künstlern gehörten Sarah Rinkl mit einem Poetry Slam, der sich auf aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen bezog, eine Übung für das Publikum in Tai Chi und Qi Gong unter Leitung von Karin Sedlmeier, ein musikalisch untermalter Text von Wolfgang Gertis zur Problematik der Ausgrenzung sowie eine erneute Darbietung von Sarah Rinkl, diesmal mit ihrer Freundin Vero Gurgl vom Tanzstudio Saphira, über die Tücken der modernen Wegwerf- und Überflussgesellschaft. Die Moderation übernahm Nadine Hoch.

Höhepunkt des Open Stage war aber zweifellos das Band-Revival der Horneckers - nach 25 Jahren. Der in Wolnzach lebende Bundestagsabgeordnete Dieter Janecek (Grüne) - er kandidiert auch auf der Kreistagsliste seiner Partei - hatte seine ehemaligen Bandkollegen zusammengetrommelt. Und ihre ironische Cover-Version des STS-Klassikers "Irgendwann bleib I dann dort" aus Österreich begeisterte die Besucher im Feststadl. Als Zugabe folgte dann noch eine Interpretation von "Junimond" von Rio Reiser. Den Rest des Abends bestritt dann die allseits bekannte Band Rad Gumbo.

Der Open-Stage-Teil des Abends war gut zusammengestellt: nicht zu kurz und nicht zu lang, mit der richtigen Mischung aus Text, Tanz und Musik und eben nicht politisch überfrachtet. Ganz ohne Politik ging es dann aber auch nicht: Für die Ansprache zum eigentlichen Anlass der Zusammenkunft war die Landratskandidatin und Grünen-Kreisvorsitzende Kerstin Schnapp zuständig. "Wir sind einer der reichsten Landkreise Deutschlands und leisten uns nicht mal einen Kulturförderpreis", mahnte sie ihre Mitbewerber, das müsse geändert werden. Der Abend zeige, so Schnapp weiter, dass Kultur genauso wie die Gesellschaft dynamisch sei, vielfältig und immer wieder Veränderungen unterworfen.

PK

 

Andre Paul