Ilmmünster
Dorfentwicklung und Nachhaltigkeit im Fokus

In Ilmmünster werben SPD und Grüne für ihre gemeinsame Liste - Sie wollen mit einer Bürgerwerkstatt Lösungen für die Zukunft finden

09.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:47 Uhr
In Ilmmünster gibt es bei der diesjährigen Kommunalwahl erstmals eine gemeinsame Liste der SPD und der Grünen. Mit dabei ist auch wieder Jens Borggräfe (7. von rechts), momentan für die Sozialdemorkaten im Gemeinderat und SPD-Ortsvorsitzender. −Foto: Herchenbach, Archiv

Ilmmünster - Bis die Wahlergebnisse feststehen, dauert es noch, doch die Ilmmünsterer sind jetzt schon begeistert: "Das mit der rot-grünen Liste für Ilmmünster und Ilmried hat sich bis jetzt schon gelohnt", sagt Jens Borggräfe, selbst aktuell für die SPD im Gemeinderat und für die Kommunalwahl wieder auf der gemeinsamen Liste vertreten, laut einer Mitteilung.

 

"Neue Gesichter, neue Ideen, neue Impulse - so intensiv war die Vorbereitung für die Gemeinderatswahl bisher noch nie. " Er verweist auf die Plakate und Flyer, die erfrischend wirken, und auch auf die Kandidatenliste, die gut aufgestellt sei. "Auffällig ist der große Anteil der Kandidaten mit Kindern", sagt Borggräfe. "Unser Slogan ,Weil wir gerne in Ilmmünster und Ilmried leben' ist zum einen Ausdruck von Zufriedenheit", erklärt er weiter. "Aber daraus begründet sich auch der Anspruch für Ilmmünster und Ilmried etwas zu bewegen. Unsere Themenfelder reichen von politischer Erneuerung, Ortsentwicklung, über Schaffen von Kulturraum, über flexible nachhaltige Mobilität und Klimawandel bis zu bezahlbarem Wohnraum. "

Mit Blick auf die vergangenen Jahrzehnte stellt Borggräfe fest: "Die Entwicklung unserer Gemeinde orientierte sich in den letzten 35 Jahren hauptsächlich an der Ausweisung von Baugebieten. 1985 hatte Ilmmünster mit Ilmried 1520 Einwohner. 2019 sind es hauptsächlich wegen des Zuzugs in die neuen Baugebiete 700 Einwohner mehr. " Er erinnert sich an eine Aktion vor knapp 30 Jahren: "Aktiv wurde Anfang der 90er Jahre durch die Dorferneuerung hinterfragt: Wo stehen wir? Wo müssen wir hin? " Diese Fragestellung sei jetzt wieder aktuell. "Wie damals ist jetzt eine ,Bürgerwerkstatt' für die zukünftigen Herausforderungen notwendig", erklärt Borggräfe im Namen der SPD- und Grünen-Kandidaten.

Die Bewerber fordern zudem ein bedarfsgerechtes Mobilitätskonzept: flexibel, leicht zugänglich und umwelt- sowie geldbeutelschonend. "Wir wollen, dass so etwas entwickelt wird", fordern die Gemeinderatskandidaten in der Pressemitteilung.

Auch Energiewende und Klimawandel wollen die Bewerber von SPD und Grünen ernst nehmen und kommunal anpacken. "Vor Ort werden die Grundsteine für wirkliche Nachhaltigkeit gelegt, die Mensch und Natur zu Gute kommen. Aktive Impulse dafür müssen aus dem Gemeinderat kommen", formuliert es Borggräfe. "Vorfinanzierungen für umweltdienliche Projekte sollten kein Tabu sein. Wir müssen jetzt mit dafür sorgen, dass unsere Umwelt auch in 50 Jahren noch lebenswert ist. " Auch bezahlbarer Wohnraum liegt den Sozialdemokraten und den Grünen am Herzen.

Im Gemeinderat wollen die rot-grünen Bewerber künftig im Team mit den anderen Räten beraten und nach dem eigenen Gewissen ohne Fraktionszwang abstimmen. "Wir wollen verhindern, dass Beschlüsse zum Nachteil der Gemeinde wie die zum Hauptamtlichen Bürgermeister sich wiederholen", verweist Borggräfe auf eine jüngere Entscheidung des Gremiums - denn der neu gewählte Bürgermeister wird den Posten nicht mehr ehrenamtlich erledigen, sondern hauptamtlich; die Entscheidung im Gemeinderat fiel auch gegen die Stimmen der beiden SPD-Vertreter Borggräfe und Brigitte Drexler. "Nach Recherchen im Internet entsteht hierdurch für die Gemeinde ein finanzieller Schaden von mehr als 50000 Euro pro Jahr", heißt es in der Pressemitteilung. Die Begründung der CSU-Mehrheitsfraktion war eine stärkere Arbeitsbelastung gegenüber den Umfängen der letzten Amtszeiten. "In den letzten 30 Jahren gab es einmal wegen der Dorferneuerung unter Bürgermeister Michael Knorr eine außergewöhnlich hohe Arbeitsbelastung", erklärt Borggräfe. "Hier gab es keinen, der sagte: Wenn es so in Arbeit ausartet brauchen wir einen hauptamtlichen Bürgermeister. " Er fährt fort: "Bürgermeister mit Herzblut stecken solche Herausforderungen weg. " Selbst bei der hohen Belastung beim Rathausneubau sei von "hauptamtlich" nicht die Rede gewesen. "Wir werden uns dafür einsetzen sobald als möglich den Beschluss zu ändern", versprechen die Kandidaten der rot-grünen Liste.

PK