Geisenfeld
BI-Sprecher Günter Haslbeck plant für 2020 eigene Stadtratsliste

52-jähriger Geisenfelder und drei Ilmendorfer Mitstreiter gründen neue Gruppierung - Kampf gegen "Hinterzimmer-Politik"

19.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:42 Uhr
Die Initiatoren der neuen Gruppierung, die 2020 mit einer eigenen Stadtratsliste antreten will: der Geisenfelder Günter Haslbeck (von links) sowie die Ilmendorfer Renate Robin und Christian Steinberger; mit dabei ist auch dessen Bruder Rainer, der auf dem Bild fehlt. −Foto: Kohlhuber

Geisenfeld (GZ) Die führenden Köpfe der erfolgreichen Bürgerinitiative gegen das Gewerbegebiet "Ilmendorf Nord" wollen zur Kommunalwahl in Geisenfeld mit einer eigenen Stadtratsliste antreten. Dies haben Günter Haslbeck und seine Mitstreiter jetzt bekannt gegeben. Auf die Fahne geschrieben haben sie sich "den Kampf gegen Hinterzimmer-Politik und für mehr Transparenz".

Mit der Bekanntgabe zeichnet es sich ab, dass im kommenden März in Geisenfeld gleich acht politische Gruppierungen um Sitze im Stadtrat kämpfen werden: die sechs Gruppierungen, die bereits jetzt im Gremium vertreten sind, die AfD und nun die geplante, weitere Liste. Wobei es bei den Aktivisten, die hinter den beiden neuen Listen stehen, eine personelle Überschneidung gibt - und zwar in der Person von Josef Robin.

Der AfD-Funktionär aus Ilmendorf, der vor einigen Wochen bekannt gab, dass seine Partei bei den Stadtratswahlen in Geisenfeld antreten will, gehört auch zu den führenden Köpfen der BI, die gegen "Ilmendorf Nord" gekämpft hat. Und weil Josef Robin bei seinen AfD-Plänen für die Kommunalwahlen bleibt, bedeutet dies, dass er nicht zu den Initiatoren der neuen "Bürgerliste" - so lautet deren vorläufiger Arbeitstitel - gehört.

Wer sind also dann die führende Köpfe der neuen Liste? Da ist zum einen Josef Robins Mutter, die 56-jährige Krankenschwester Renate Robin, zu nennen, und mit den beiden Brüdern Steinberger kommen auch noch zwei weitere Mitstreiter aus Ilmendorf. Christian Steinberger ist 34 Jahre alt und Fluggeräteelektroniker, Rainer Steinberger ist 46 und Versicherungsfachwirt. Listenführer wird aber sicherlich Günter Haslbeck werden. Als Dozent für öffentliches Recht an der Bayerischen Verwaltungsschule fungierte der 52-jährige Wahl-Geisenfelder ja schon bei der Bürgerinitiative als streitbarer Sprecher. Auf die Frage nach einer eigenen Bürgermeisterkandidatur antwortet er ausweichend: "Da warten wir mal ab." Zunächst sehe man es als vorrangige Aufgabe, weitere Kandidaten zu akquirieren. Denn Ziel sei es schon, mit einer vollständigen, 24-köpfigen Liste anzutreten.

Und was steht auf der politischen Agenda der neuen Gruppierung? In erster Linie "mehr Transparenz". Dass es daran in Geisenfeld mangle, dafür seien die gescheiterten Pläne der Stadt für Ilmendorf Nord das beste Beispiel, so Haslbeck. Der Bürger, so Haslbeck, solle sich durch die Kommunalpolitik wieder mehr mitgenommen fühlen, und deshalb halte man den Namen "Bürgerliste" für sehr passend.

Damit ist der Geisenfelder Newcomer freilich nicht alleine. Die neue Kreistagsliste, mit der Ernsgadens Bürgermeister Karl Huber offenbar liebäugelt, hat denselben Arbeitstitel.
 

Gerhard Kohlhuber