Reichertshausen - Zwar keinen Bürgermeisterkandidaten, dafür aber eine vollzählige Kandidatenliste für den Gemeinderat haben die Grünen bei ihrer Aufstellungsversammlung am Montag präsentiert. Als Gast dabei war der Grünen-Kreisvorsitzende Norbert Ettenhuber.
21 Personen hatten sich im Gasthof Fuchs eingefunden. Darunter einige Mitglieder der Grünen aus Jetzendorf, einige Interessenten und 15 von 16 Kandidaten für die Gemeinderatswahlliste. Die aus beruflichen Gründen abwesende Grünen-Kreisvorsitzende und Landratskandidatin Kerstin Schnapp wurde vom Grünen-Ortsvorsitzenden Helmut Schnapp entschuldigt.
Von einem "rasanten Wachstum der Grünen im Landkreis" sprach Ettenhuber und erinnerte an die Gründung des Reichertshausener Ortsverbandes am 17. Dezember 2014. Mittlerweile seien die Grünen-Ortsverbände über den ganzen Landkreis verteilt, die Mitglieder zeigten sich "außerordentlich engagiert", so Ettenhuber. Sein wichtigstes Kernthema sei der ÖPNV, betonte der Kreisvorsitzende. Man brauche bessere, attraktivere Busverbindungen, anstelle sich immer nur im Privat-Pkw durch den Landkreis zu bewegen. Dafür spreche auch der demografische Wandel, denn auch für ältere Jahrgänge müsste Mobilität gewährleistet werden.
Auch der Zweite Reichertshausener Grünen-Ortsvorsitzende Peter Schmitz-Valckenberg monierte fehlende Querverbindungen zwischen den Ortsteilen für Leute ohne eigene Autos wie auch fehlende Verkehrskonzepte für Radfahrer. Zwar sei in Reichertshausen "viel Gutes geschehen, aber es gibt noch Verbesserungspotential". Auch hinsichtlich bezahlbaren Wohnens für alle, das auch weniger privilegierten Bürgern Möglichkeiten bieten müsse, in ihrer Heimatgemeinde wohnen zu können. Deshalb laute das Motto "Grüne für Reichertshausen - weil wir hier leben".
Unter der Leitung von Brigitta Winkelmann gingen die Regularien für die Aufstellungsliste flott über die Bühne, darunter die fünf Mitglieder des Ortsverbandes. Je drei Minuten Redezeit standen den Kandidaten zur Verfügung, um sich vorzustellen. Die reichten von der Forderung nach mehr Transparenz und Sachlichkeit in der Kommunalpolitik, dem Setzen grüner Akzente, einer Verbesserung des Klimas, für einen sinnvollen Einsatz von Steuergeldern bis hin zum "Lichten des Gemeindesumpfes".
Die Abstimmung über die Kandidaten erfolgte nach einhelligem Einverständnis en bloc, es gab zu hundert Prozent Ja-Stimmen.
Die Versammlung war insgesamt gekennzeichnet von einer optimistischen Aufbruchstimmung, die sich nach dem offiziellen Ende der Versammlung in einer kleineren Runde fortsetzte, die bereits über konkrete Ziele und Maßnahmen für den Wahlkampf diskutierte.
hsg
DIE KANDIDATEN FÜR DEN GEMEINDERAT
1. Alice Siebel, 38, Wirtschaftsinformatikerin, Paindorf; 2. Helmut Schnapp, 70, Versicherungsmakler, Reichertshausen; 3. Brigitte Schelle-Mayr, 42, Musiklehrerin, Gurnöbach; 4. Peter Schmitz-Valckenberg, 51, Ingenieur Elektrotechnik, Reichertshausen; 5. Isabella Thilenius-von Liel, 38, Heilpraktikerin, Lausham; 6. Christoph Richter, 54, Geoinformatiker, Reichertshausen; 7. Monika Schindler, 43, Mittelschullehrerin, Reichertshausen; 8. Wolfgang Nowak, 47, Berater Elektromobilität, Reichertshausen; 9. Barbara Nowak, 43, Industriekauffrau, Reichertshausen; 10. Stefan Drömer, 45, Ausbilder Fluggerätemechaniker, Reichertshausen; 11. Sonja Richter, 49, Erzieherin, Reichertshausen; 12. Leon Bonk, 19, Student Geografie und Biologie, Reichertshausen; 13. Tatjana Schmitz-Valckenberg, 45, Lehrerin, Reichertshausen; 14. Dirk Gesenhues, 67, Ingenieur Elektrotechnik, Paindorf; 15. Ulrich Hege, 75, Landwirt, Reichertshausen; 16. Hermann Schrag, 55, Solarunternehmer, Haunstetten. Ersatzkandidat: Matthias Wöhler, 59, Elektromeister, Reichertshausen.
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