Rohrbach
"Agenda, für die es sich zu kämpfen lohnt"

Sebastian Mucke als Bürgermeisterkandidat der Rohrbacher FDP nominiert

18.12.2019 | Stand 23.09.2023, 9:54 Uhr
Die Rohrbacher FDP baut auf Bürgermeisterkandidat Sebatian Mucke (Mitte). Über die Nominierung freuen sich Marko Langer-Tschach (von links), Landratskandidat Thomas Neudert, Bürgermeisterkandidat in Wolnzach Florian Röhrich und Michael Schweiger. −Foto: A. Ermert

Rohrbach - Erst Ende November ist der FDP-Ortsverband Rohrbach gegründet worden, nun gibt es einen Bürgermeisterkandidaten. Am Montagabend ist nominiert worden. Damit haben in Rohrbach bis jetzt - nach Hans Wolf für die CSU und Christian Keck für die SPD - drei Kandidaten ihren Hut in den Ring geworfen.

 


"Mein Name ist Sebastian Mucke, bin 34 Jahre alt, hab eine großartige Frau und zwei wunderbare Töchter - und ich will der nächste Bürgermeister unserer Gemeinde werden." Selbstbewusst und gut vorbereitet stellte sich Mucke zur Wahl, die von Fabian Röhrich, dem FDP-Bürgermeisterkandidaten aus Wolnzach, zügig durchgeführt wurde. Von den sechs anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern gingen alle Stimmen an Sebastian Mucke.

"Ziemlich genau vor fünf Wochen sprach mich Thomas Stockmaier an, ob ich für die FDP als Bürgermeisterkandidat antreten würde." Mucke hatte sich als aktives Mitglied des Kreisverbands der FDP darüber schon Gedanken gemacht: "Aber was kann ich schon ändern. Uns geht's doch gut in Rohrbach", zögerte er anfänglich. "Aber es gab doch vieles, was mir in Rohrbach nicht so gut gefiel: Etwa der fehlende öffentliche Personennahverkehr abseits der Schiene, die kaum vorhandene Jugendarbeit außerhalb der Vereine und die immer weniger werdenden öffentlichen Räumlichkeiten für Bürgergruppierungen", wofür er auch gleich eine Vision hatte: "Ich kann mir ein Gemeindehaus vorstellen. Ich habe Ideen, so etwas auch im begrenztem finanziellen Rahmen zu realisieren." Aber auch die seiner Ansicht nach mehr und mehr entfremdende Gemeinderatspolitik gefiel ihm nicht. "Je mehr ich mich mit unserer Gemeinde auseinandersetzte, umso mehr wurde mir bewusst, dass ich sehr wohl eine Agenda hätte, für die es sich zu kämpfen lohnt", sagte Mucke.

Rohrbach befinde sich in einem starken Wandel, wächst kontinuierlich, aber es verschwinden viele Geschäfte, die Gemeindeverwaltung wächst, so dass der Sitzungssaal Büroräumen weichen muss. Viele Punkte wären noch zu erwähnen, doch Fazit ist: "Uns fehlt schlicht und ergreifend ein Plan. Die Entwicklung der Gemeinde wirkt an vielen Stellen zufällig, unstrukturiert und ideenlos." Man brauche einen langfristigen Entwicklungsplan, wo Rohrbach in 10, 20 oder 30 Jahren stehen soll und im zweiten Schritt einen Fahrplan, auf welchem Weg dieses Ziel erreicht werde.

"Doch der Ausbau der erforderlichen Infrastruktur wird allerdings leider im Schatten eines hohen Schuldenstandes erfolgen, obwohl im Haushaltsplan nur absolute Mussprojekte eingeplant sind", laut Mucke und somit "gewährt diese Haushaltssituation nur wenig Gestaltungsmöglichkeiten in den nächsten Jahren".

Bei der Digitalisierung der Gemeindeverwaltung bestehe weiterhin erhebliches Potenzial und Mucke erklärte aufgrund seiner 18-jährigen Erfahrung: "Ich versichere dass ich alle Voraussetzungen mitbringe, um die Digitalisierung der Gemeindeverwaltung voranzutreiben."

Als letztes zentrales Thema seiner Agenda versprach Mucke: "Als Bürgermeister möchte ich die Arbeit des Gemeinderats transparenter gestalten." Weiter will Mucke sich als Bürgermeister für den Fortbestand der bestehenden Projektgruppen einsetzen.

Ein Herzensanliegen ist ihm der Fortbestand des Jugendtreffs "Let's Fetz", wo er selbst viele Jahre engagiert mitarbeitete. "Jugendarbeit jenseits der Vereine ist seit jeher bestenfalls geduldet, kaum aber gefördert worden." Man darf die Vereine nicht länger mit der Jugendarbeit allein lassen, forderte Mucke: "Als Bürgermeister werde ich alles daransetzen, unsere Gemeinde in diesem Bereich endlich besser aufzustellen."

Die Listenaufstellung der FDP Rohrbach ist für Montag, 13. Januar, geplant.

PK

 

Anna Ermert