Pfaffenhofen
Koalitionsvertrag im Grünen unterzeichnet

Buntes Bündnis wird um GfG erweitert

06.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:25 Uhr
Die 19 Stadträte der Bunten Koalition und Bürgermeister Thomas Herker haben am Mittwoch die Koalitionsvereinbarung bis 2026 unterzeichnet. −Foto: Kraus

Pfaffenhofen - Nun ist es offiziell: Die Bunte Koalition im Pfaffenhofener Stadtrat will unter Bürgermeister Thomas Herker (SPD) die Geschicke der Kreisstadt auch bis 2026 weiterlenken. Neben SPD (sieben Sitze), Freien Wählern (fünf), Grünen (vier) und ÖDP (zwei) ist in dem Bündnis künftig - und durchaus überraschend - auch die Wählergruppe "Gemeinsam für Gemeinwohl" mit Manfred "Mensch" Mayer vertreten.

Gestern haben die 19 beteiligten Stadtratsmitglieder und Bürgermeister Herker den Koalitionsvertrag unterschrieben - und zwar in einem recht ungewöhnlichen Rahmen. Damit so ein Treffen unter Einhaltung der Abstandsregeln möglich ist, wurde es kurzerhand in den Bürgerpark verlegt, wo im weitläufigen Sitzkreis auf Camping- und Gartenstühlen getagt wurde.

24 Seiten ist die unterzeichnete Vereinbarung lang, und sie enthält über 150 Punkte, die die Bündnispartner in den kommenden sechs Jahren umsetzen wollen. Die Themen reichen von Verkehr und Wohnen über Landwirtschaft, Kultur und Digitalisierung bis hin zu Energiewende, Klima- und Artenschutz. Das Werk geht mitunter stark ins Detail - allerdings unter "strengem Finanzierungsvorbehalt" angesichts der "nicht absehbaren finanziellen Folgen der Corona-Pandemie", wie es in der Vereinbarung heißt.

"Wir haben uns eine gute inhaltliche Basis erarbeitet", lobte Herker die Runde mit Blick auf den zurückliegenden Gesprächsmarathon. Man habe dabei in den vergangenen Wochen erst die Themen besprochen und dann zuletzt die Personalfragen geklärt - andersherum als andernorts, wie Herker unterstrich. Er begrüßte bei dem Treffen am Vortag der konstituierenden Stadtratssitzung an diesem Donnerstag auch die neuen Gesichter im Bündnis - neben den neu gewählten Stadträten insbesondere "Mensch" Mayer, der neu zum Bündnis gestoßen sei. "Die Bunte Koalition ist noch bunter geworden, obwohl es rein rechnerisch nicht notwendig gewesen wäre", sagte der GfG-Stadtrat selbst über seinen Wechsel ins Bündnis. Mit der GfG als fünfte Gruppierung könnten nun noch mehr Handlungsfelder abgebildet werden.

Tatsächlich wurde nach der Wahl im März die Frage, wie mit der GfG umgegangen wird, unter den Bunten viel diskutiert. Für eine Mehrheit hätte es eine Zusammenarbeit nicht gebraucht, noch dazu wo "Mensch" Mayer sich gerade beim Thema Artenschutz den Ruf eines sehr unbequemen Stadtrats mit Wadelbeißer-Qualitäten verdient hat. Er wird, entgegen anfänglicher Gedankenspiele, aber nicht Teil der Öko-Fraktionsgemeinschaft sein, sondern der Bunten Koalition als fraktionsloser Stadtrat angehören.

PK