Niederthann
Kleines Dorf feiert ganz groß

Zum 1200-jährigen Bestehen stellen die Niederthanner ein gelungenes Fest auf die Beine

16.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:04 Uhr
In der neu renovierten Kirche St. Dionysius haben die Niederthanner den Festgottesdienst zum 1200-Jahrfest gefeiert. −Foto: Foto: Ebensberger

Niederthann (PK) Das traditionelle Dorffest der Gemeinde Niederthann hat heuer etwas größere Ausmaße angenommen als in den vergangenen Jahren: Am vergangenen Wochenende stand die 1200-Jahrfeier an.

In dem Festzelt, das "Beim Hammer" aufgestellt wurde, traf sich die Dorfgemeinschaft bereits am Freitagabend. Das Festkomitee mit Thomas Siebler, Matthias Geltermeier und Moritz Manegold hatte seit Monaten organisiert. Alle Niederthanner schmückten gemeinschaftlich das Dorf und halfen zusammen, um das Fest in einem würdigen Rahmen zu feiern. So kamen bereits am Freitag etwa 200 Besucher in das Zelt und ließen sich Hendl, Grillfleisch und Salate schmecken. Die musikalische Umrahmung gestaltete die "Blaskapelle Wolpertinger".

Am Sonntag wurde der Festakt in der festlich geschmückten und frisch renovierten Kirche St. Dionysius begonnen. Dekan Alexander Weber und Kaplan Gerhard Wiesheu konnten neben den Ehrengästen Landrat Martin Wolf und Bürgermeister Albert Vogler die Gottesdienstbesucher, die zahlreich erschienen waren, begrüßen. Gemeinsam zelebrierten sie die Messe, deren musikalische Gestaltung von einem Bläserquartett unterstützt wurde.

Anschließend zog unter Musikbegleitung der Festzug von der Kirche zum Festzelt. Bürgermeister Vogler gab in seinem Grußwort einen geschichtlichen Abriss über die Entstehung von Niederthann, deren Kirche erstmals 818 nach Christus urkundlich erwähnt wurde. In launischen Worten erläuterte er auch die Entwicklung von Niederthann von 35 auf mittlerweile 106 Einwohner in den verganenen 40 Jahren - und bescheinigte den Niederthannern, dass sie schon ganz besonders zäh sein müssen. Vogler lobte den Zusammenhalt und auch die Aktivitäten innerhalb der Gemeinde Schweitenkirchen bei den unterschiedlichsten Vereinen und Gruppierungen und wies darauf hin, dass Niederthann sehr gut eingebunden sei. Trotzdem, so wurde von ihm erwähnt, bestehe eine eigene Identität, was sich auch im Maibaumaufstellen und beim Dorffest bemerkbar macht und sprach dafür seinen Dank und seine Anerkennung aus, ehe er den Organisatoren ein Geldgeschenk überreichte und das Mikrofon an Landrat Martin Wolf weitergab.

Dieser zeigte sich darüber erfreut, dass bereits die Jugend die Organisation übernommen hat, sodass die Chance besteht, dass dieses Fest auch in den nächsten Jahren fortgesetzt wird. In sehr deutlichen Worten wies er anschließend darauf hin, dass die Menschen auch zu der Vergangenheit und den daraus resultierenden Traditionen zu stehen und diese an die nachfolgende Generation weiterzugeben haben. Niederthann sei hier hervorragend aufgestellt, wofür er sich ausdrücklich bedankte.

Dekan Weber lobte den Zusammenhalt bei der Renovierung der Kirche und bedankte sich bei allen Mitwirkenden. Nach der Bayernhymne und dem Tischgebet wurde zum Mittagstisch im mit 250 Besuchern vollbesetzten Festzelt geladen.

Im Laufe des Nachmittags führte Anton Siebler etwa 50 Besucher in der Kirche durch deren Geschichte und erläuterte die Altäre mit den jeweiligen Heiligenfiguren. Dabei vermittelte er auch interessante geschichtliche Details über die Christianisierung und glänzte mit Fachwissen.

Ein besonderes Vergnügen war die Darbietung des Niederthannerliedes, das eigens für diesen Festakt gedichtet und in dem der Ort und das Leben in lustigen Versen beschrieben wurde. Den Sängern wurde durch langanhaltenden Beifall gedankt

Als Überraschung präsentierte Konditor Stephan Weidemann seine überdimensionale Torte, die er in Form der Kirche gestaltet hatte und von der jeder Besucher ein Stück abbekam. So klang bei Kaffee und Kuchen die Veranstaltung aus.