Wolnzach
Kleine Löcher, große Wirkung

Kanalrohre im Wolnzacher Zentrum werden ohne Vollsperrung saniert - Beginn im September

01.07.2020 | Stand 23.09.2023, 12:39 Uhr
Ein Inliner-Schlauch wird in einen Kanal eingebracht, mit Druckluft eingezogen und unter UV-Licht ausgehärtet. −Foto: Daniel Naupold, dpa

Wolnzach - Im September soll es losgehen und im Dezember abgeschlossen sein. Das Wolnzacher Zentrum wird saniert - und zwar im Untergrund.

 

In der Bauausschusssitzung am Dienstagnachmittag segneten die Räte die Sanierung des Kanalnetzes in den betreffenden Abschnitten von Marienplatz, Marktplatz und Schlossstraße ab. Damit kann der Auftrag für die Arbeiten im modernen Schlauchliner-Verfahren ausgeschrieben werden.

Keine großen Baustellen, keine aufgerissenen Straßen, keine Vollsperrungen, keine Verkehrsbehinderungen, stattdessen nur kleine Einstiege. Das Kanalnetz unter dem Wolnzacher Zentrum muss saniert werden, das ist die schlechte Nachricht - und das Ergebnis umfangreicher Untersuchungen, die in der Vergangenheit durchgeführt wurden. Die gute Nachricht: Obwohl die Kanalsanierung nach den Sommerferien anlaufen soll, soll es dank des hier anzuwendenden Sanierungsverfahrens keine Vollsperrungen geben: Fachleute von WipflerPlan hatten das so genannte Schlauchliner-Verfahren bereits in der Vergangenheit im Gemeinderat präsentiert gehabt, vor dem Bauausschuss am Dienstag gab es nochmals eine Kurzfassung: Die Kanalsanierung erfolge als "minimal inversives Verfahren", die zu beauftragende Fachfirma führe praktisch Schlauchleitungen in die betroffenen Kanalabschnitte ein, die dann mit Kunststoffharzen gefüllt und mit UV-Licht ausgehärtet werden. Dementsprechend müsse kein Straßenabschnitt aufgerissen werden. "Das Ganze ist die Voraussetzung dafür, dass wir überhaupt mit der Sanierung unseres Zentrums beginnen können", hatte Bürgermeister Jens Machold (CSU) eingangs vorausgeschickt. Die alten Kanalrohre müssten tragfähig gemacht werden, das geschilderte Verfahren eigne sich dazu sehr gut.

Was das Ganze voraussichtlich kosten wird, wollte Dritter Bürgermeister Werner Hammerschmid (SPD) wissen. Man werde öffentlich keine voraussichtlichen Kosten nennen, um die jetzt anstehende Ausschreibung nicht zu beeinflussen, so der Rathauschef darauf. Wie die Schlauchliner in die Kanalrohre gezogen würden, wollte Katharina Gmelch (CSU) wissen. Das geschehe mit Druckluft, bekam sie zur Antwort, dementsprechend seien nur kleine Einstiege notwendig. Nach der Lebensdauer dieser Sanierungsform erkundigte sich Birgit Janecek (Grüne) - und war mit der Antwort zufrieden: Nach Auskunft das Fachmannes von WipflerPlan sei die Haltbarkeit der Schlauchliner laut Regelwerk mit 40 Jahren angegeben; es sei in der Praxis aber davon auszugehen, dass deren Lebensdauer noch länger sei.

Ob und mit welchen Einschränkungen die direkten Anlieger des Sanierungsbereichs zu rechnen hätten, fragte Fabian Röhrich (FDP). Die Anlieger würden mit Beginn der Sanierung benachrichtigt, bekam er zur Antwort. Mit spürbaren Einschränkungen allerdings müssten sie nicht rechnen, was den normalen Alltag und die haushaltsübliche Kanalnutzung betrifft - so lange keine wirklich großen Wassermengen, wie beispielsweise beim Ablassen eine Pools, anfielen.

Der Bauausschuss gab grünes Licht für diese Planung und damit für die Ausschreibung. Bürgermeister Machold bat die anwesenden Bauausschussmitglieder, ihre Kollegen des Marktgemeinderates entsprechend zu informieren.

WZ

Karin Trouboukis