Wolnzach
Jetzt doch mit Tiefgarage

Bauausschuss: Neue Planung zur Hoholt-Pilgrim-Straße - Mehrkosten zum Abbruch des Klosters Eschelbach

26.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:44 Uhr
Die Entsorgung des vom Kloster verbliebenen Bauschutts ist teuer, erneut musste dazu ein Nachtragsbeschluss gefasst werden. −Foto: Trouboukis

Wolnzach (WZ) Jetzt also doch mit Tiefgarage. Nachdem der ursprüngliche Entwurf ohne unterirdische Stellplätze gescheitert ist, gibt es nun eine neue Planung für ein Mehrfamilienhaus an der Hoholt-Pilgrim-Straße in Wolnzach. Themen im Bauausschuss waren außerdem der Abbruch des Eschelbacher Klosters und der Bau zweier Mehrfamilienhäuser am ehemaligen Garaus-Grundstück.

"Wie man sieht, hat es sich gelohnt, dass wir so auf einer Tiefgarage beharrt haben", meldete sich Josef Schäch (GfW) als Erster zu Wort, nach dem Jan Kling vom Wolnzacher Bauamt das vorgestellt hatte, was nun an der Hoholt-Pilgrim-Straße, dem ehemaligen Eisl-Anwesen in Wolnzach, entstehen soll: ein Baukörper mit 17 Wohneinheiten, Satteldach und - der große Unterschied zur ursprünglichen Planung - mit Tiefgarage. Zur Erinnerung: Der Chef der Bauträgerfirma hatte im Juni vergangenen Jahres im Gemeinderat sein Planungskonzept präsentiert - ohne Tiefgarage; diese sei wegen des hohen Grundwasserspiegels und wegen möglicher Gefahren für Nachbaranwesen nicht realisierbar.

Schon damals hatten Teile des Gemeinderats, unter anderem eben Josef Schäch, genau das in Frage gestellt und am Ende lagen auch Sachverständigengutachten mit eindeutigem Tenor vor: Eine Tiefgarage sei durchaus realisierbar, wenn auch mit entsprechend hohem Aufwand. Daraufhin hatten sich Gemeinderat und Bauausschuss nochmals mit dem Projekt befasst - und schlussendlich an ihrer Forderung nach einer Tiefgarage festgehalten.

Im Ergebnis steht die nun vorliegende Planung, laut Bürgermeister Jens Machold (CSU) "ein wirklich tragfähiger Kompromiss". Und auch ein Beleg dafür, dass man einen solchen finden könne, wenn man an einer gemeinsamen Lösung interessiert sei. Diese Planung, so Machold, sei auch mit Isek-Planerin Barbara Hummel und mit dem Landratsamt abgesprochen.

"Der Baukörper erscheint mir größer als zuvor", meldete Georg Guld (FW) dennoch Bedenken an. Der Baukörper sei tatsächlich etwas größer, allerdings mit Fachplanern mit Augenmerk auf die Nachbarbebauung so konzipiert. Erschließung und Stellplätze - wichtige Entscheidungskriterien für den Markt - seien gesichert, das Projekt in der vorliegenden Form ausgewogen und in die Umgebung passend. Die Zufahrt zur Tiefgarage müsse gut durchdacht sein, damit sie den Verkehr nicht gefährde, meldete sich noch CSU-Rat Alois Brummer zu Wort. Danach kam es zur Abstimmung: Der vorliegende Entwurf fand eine breite Mehrheit, Gegenstimmen kamen von den FW-Räten Georg Guld und Martin Trapp.

Ebenfalls ein Thema, das Gemeinderat und Bauausschuss schon sehr lange und aktuell immer wieder beschäftigt, ist das Kloster Eschelbach. Zwar gibt es die Anlage aktuell bereits nicht mehr, der Abbruch ist abgeschlossen; die Entsorgung des anfallenden Materials allerdings ist sehr aufwendig und erfordert immer wieder Nachtragsbeschlüsse. So auch jetzt wieder: "Das alles ist wirklich sehr kostenintensiv", erklärte Bürgermeister Jens Machold. Styropor, Dachpappe und sogar asbesthaltiges Material müsse erneut gesondert entsorgt werden, deshalb sei wieder eine finanzielle Nachbesserung - bereits die dritte - notwendig: Es seien Mehrkosten in der Entsorgung von rund 28000 Euro entstanden. Der Bauausschuss segnete die Zahlung ab.

Noch ein Thema mit langer Vorgeschichte fand im Bauausschuss nur kurzen, aber dennoch recht deutlichen Niederschlag: die Mehrfamilienhäuser am alten Garaus-Weiher. Erneut war die Gemeinde zu einer Stellungnahme zur beantragten Verlängerung des Bauvorbescheides aufgerufen. "Dazu ist alles gesagt", so der Bürgermeister. Der Bauausschuss sieht das genauso und verweigerte erneut seine Zustimmung, eine Gegenstimme kam von Marianne Strobl (SPD).

Geklagt gegen das Projekt - der Neubau der beiden Mehrfamilienhäuser ist bereits weit fortgeschritten - haben etliche Nachbarn und auch der Markt Wolnzach. Mittlerweile hat das Bayerische Verwaltungsgericht München dazu Verhandlungs- und Ortstermine angesetzt, unsere Zeitung wird über den Verlauf berichten.

Karin Trouboukis