Pfaffenhofen
Jazz vom Feinsten

Vein und Andy Sheppard begeistern mit ihren Instrumenten in der Pfaffenhofener Künstlerwerkstatt

09.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:04 Uhr
Jazz-Altmeister Andy Sheppard zeigte gemeinsam mit Vein sein Können. −Foto: Bornemann

Pfaffenhofen (dbe) Ein Zusammentreffen von zwei herausragenden Größen des Jazz gab es am Freitagabend auf der Bühne der Künstlerwerkstatt in Pfaffenhofen.

Das Schweizer Jazztrio Vein, bestehend aus den Musikern Michael Arbenz (Klavier), Thomas Lähns (Bass) und dem Schlagzeuger Florian Arbenz, spielte zusammen mit dem Saxophonisten und Jazz-Altmeister Andy Sheppard. Auf dem Programm standen neben verschiedenen Interpretationen zu Maurice Ravel auch eigene Kompositionen von Michael und Florian Arbenz.

Gemeinsam spielten die Musiker ein abwechslungsreiches Programm, wobei Andy Sheppard mit seinem Saxophon sich an dieses eingespielte Team von Vein anschmiegte. Virtuos und vielfältig in Ton und Ansatz entlockte er seinem Instrument eine unglaubliche Bandbreite an Stimmungen, zart und rauchig, kraftvoll und experimentell. Die Musiker von Vein, alle drei Meister an ihrem Instrument, begeisterten ihre Zuhörer mit ihrem intensiven Spiel. Florian Arbenz, der mit zumeist geschlossenen Augen, am Schlagzeug ein wahres Feuerwerk entzündete, vollkommen versunken in sein Spiel. Aber auch Thomas Lähns am Bass und Michael Arbenz am Klavier zeigten mit großer Virtuosität und viel Gefühl, warum Vein in der Jazzszene eine feste Größe ist.

Wie hervorragend sich die drei Musiker von Vein ergänzen, zeigten sie insbesondere nach der Pause. Mit drei Stücken von Ravel, die sie ineinander verwoben, ging im übertragenden Sinne die Sonne auf. Mit strahlender Leichtigkeit und ihrem feinen Zusammenspiel erfreuten sie ihre Zuhörer und zauberten die musikalische Illusion einer lauen Sommernacht. Erst kurz vor Mitternacht endete dieses wunderbare Konzert mit einer letzten Zugabe.

Die Wohnzimmeratmosphäre der Künstlerwerkstatt bietet Jazzfreunden und denjenigen, die sich an dieses Genre erst noch heranwagen wollen einen entspannten Rahmen, Jazz auf höchstem Niveau zu hören. Die Besucher sitzen auf bunt zusammengewürfelten Sitzgelegenheiten, die sich zwischen den abgedeckten Schreinereimaschinen verteilen. Während einige Besucher hochkonzentriert dem Konzert lauschen, scheinen andere entspannt zurücklehnend sanft entschlummert zu sein. Manch einer geht, wenn er sich sattgehört hat, während andere auch nach der letzten Zugabe sich nur schwer lösen können.

Aber auch für die Musiker ist die Möglichkeit in der Künstlerwerkstatt zu spielen etwas Besonderes, Michael Arbenz bedankte sich bei Wacki Singer dafür, dass sie "Musik an einem wertvollen Ort" machen durften. Singer hätte sich für das Konzert von Vein mehr Besucher gewünscht, vielleicht klappt es ja am Sonntag, 16. Dezember, da spielt das Phosporos Ensemble in der Künstlerwerkstatt.