Pfaffenhofen
Ein neuer Plan für die Ilmtalklinik

Generalsanierung wird mit Anbauten ergänzt - 100 Millionen Euro als "absolute Schallmauer"

25.07.2018 | Stand 23.09.2023, 4:13 Uhr
Die Generalsanierung der Ilmtalklinik wird neu gedacht. Der Aufsichtsrat sprach sich am Mittwoch für eine neue Planung aus, die auch Teilneubauten vorsieht, nur ja keine 100 Millionen Euro kosten und im Lauf der nächsten zehn Jahre realisiert werden soll. −Foto: Foto: Ermert

Pfaffenhofen (PK) Der Aufsichtsrat der Ilmtalklinik hat sich in seiner Sitzung am Mittwoch auf einen neuen Plan für die Generalsanierung des Pfaffenhofener Krankenhauses geeinigt. Das Gebäude bleibt in seiner bekannten Form an Ort und Stelle erhalten, wird aber um Anbauten ergänzt.

"Es war eine harte Sitzung. Aber auch eine mit einem guten Ergebnis", kommentierte Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Martin Wolf (CSU) einen langen Nachmittag, an dessen Ende sich das Gremium auf einen Vorschlag einigen konnte. "Wir haben uns auf einen Entwurf verständigt, mit dem wir die Zukunft der Klinik angehen."

Dieser Plan ist grundlegend neu - und stammt aus der Feder eines Büros, das Wolf gestern noch nicht namentlich nennen wollte. Die bisherige Planung war heftig in die Kritik geraten, nachdem bekannt wurde, dass darin einzelne Bereiche des jahrzehntealten Gebäudes von der Sanierung ausgeklammert worden waren. Nun wurden dem Gremium auf eigenen Wunsch hin zwei zusätzliche Vorschläge (angeschrieben wurden ursprünglich fünf Büros) unterbreitet - und das bislang beauftragte Büro ist seit gestern außen vor, zumindest vorerst. "Beide neuen Entwürfe waren sehr gut", lobte Wolf die Planer. Und sie ähneln sich auch in weiten Teilen, sodass dem Gremium die Auswahl nicht leicht fiel. Grob umrissen setzen beide Vorschläge "auf die positive Substanz der Klinik", so Wolf. Die Ziegelfassade bleibt demnach ebenso erhalten wie die Zimmergrößen und die innere Aufteilung des Hauses nicht angetastet werden. Die Planung fußt dafür auf Neuerungen bei der Medizintechnik und der EDV, auf Verbesserungen beim Brandschutz und auf einer "optimalen Zusammensetzung der Funktionsbereiche", so Wolf eher kryptisch. Gemeint ist eine deutlich verbesserte Anordnung der OP-Säle und der Intensivstation. Dazu erhält der medizinische Bereich des Krankenhauses auch Anbauten, um den erhöhten Raumbedarf zu decken.

Weitere Pluspunkte der ausgewählten Planung sind die Möglichkeiten, den Umbau während des laufenden Betriebs problemlos zu bewältigen und die ursprüngliche Zeitschiene einzuhalten. "Von heute an sollten wir in zehn Jahren fertig sein", sagte Wolf. So sei an einen Spatenstich vor dem Jahr 2020 zwar nicht zu denken, räumte er ein. "Aber wir können 2028 mit allem fertig sein." Um dieses ehrgeizige Ziel zu realisieren, komme es allerdings darauf an, möglichst viele Einzelmaßnahmen parallel zueinander laufen zu lassen.

Hochinteressant ist bei alledem auch die Kostenfrage. Alle Planungsbüros wurden mit der Vorgabe ins Rennen geschickt, den Höchstbetrag von 70 Millionen Euro einzuhalten. "Davon gehen alle aus", führte Wolf an. Es sei aber auch allen klar, dass angesichts der Kostensteigerungen mit ziemlicher Sicherheit die eine oder andere Million obendrauf kommt. Gerade bei den Neubauten lasse sich aber noch einiges regulieren. "Die absolute Schallmauer liegt bei 100 Millionen Euro. Die dürfen wir niemals erreichen", so der Landrat weiter.

Nach dieser Grundsatzentscheidung sind jetzt erstmal die Kreisräte am Zug. Nach der Sommerpause will Wolf mit dem Gremium in Klausur gehen, um alles genau zu besprechen. "Der Kreistag muss das Finanzielle absegnen. Da werden sich die Details dann klären, was wir genau zulassen wollen."

Bis zum Jahresende muss die Planung soweit gediehen sein, dass die Fördermittel - die Rede ist von 59 Millionen Euro - nicht in Gefahr geraten. "Wenn wir das nicht schaffen, wird es heikel", räumte Wolf offen ein. Wenn diese wichtige Etappe geschafft ist, geht es mit Volldampf an die Eingabeplanung. Und hier ist wiederum noch nicht klar, ob das neue Büro auch ganz sicher zum Zug kommt. "Der Planer bekommt zwar dann klare Vorgaben", so Wolf. Aber das gesamte Vorhaben müsse wieder europaweit ausgeschrieben werden - und jedes Planungsbüro könne dann wieder ein Angebot abgeben. "Einen Riesenvorteil hat das jetzt bevorzugte Büro aber trotzdem, weil es halt einfach bei allen Aspekten einen himmelweiten Vorsprung hat", so Wolf.

Patrick Ermert