Pfaffenhofen
Livebilder aus der Wand der Herzkranzgefäße

Langzeit-EKG und Transporttrolleys: Neue Geräte für Kardiologie und Intensivmedizin an der Ilmtalklinik

28.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:47 Uhr
Moderne Technik für ein modernes Krankenhaus: Andrea Riemenschneider und ihr Team sind fasziniert von den Möglichkeiten des OCT (links), während sich Andreas Kinskofer (rechts) über die praktischen Intensivtransporttrolleys und die Bronchoskopietürme freut. −Foto: Ilmtalklinik

Pfaffenhofen (PK) Die Ilmtalklinik rüstet bei den medizinischen Geräten auf: Mit dem Streben, den Menschen im Einzugsgebiet rund um Pfaffenhofen eine möglichst optimale Versorgung zu bieten, erklärt Geschäftsführer Ingo Goldammer aktuelle Investitionen in moderne Medizintechnik am Krankenhaus.

Die Kardiologie hat jetzt ein neues Langzeit-EKG-System und ein hochmodernes Diagnosegerät (OCT) erhalten. Dabei handelt es sich um eine optische Kohärenztomographie und erlaubt den Blick ins Innere der Koronargefäße während einer Herzkatheteruntersuchung. Die Abteilung Anästhesie wurde derweil mit zwei Intensivtransporttrolleys und zwei Bronchoskopietürmen ausgestattet. Wie viel Geld die neuen Geräte kosten, kann die Klinik, so Sprecherin Bianca Frömer, indes nicht beziffern.

"Ich weiß, wie schwierig Investitionen in Zeiten knapper Gelder sind. Umso mehr schätze ich die Unterstützung mit innovativen Geräten, die uns helfen unsere Abteilung stets weiter zu entwickeln", bedankt sich Andrea Riemenschneider, Chefärztin der Kardiologie, für die Neuerungen. Die Diagnostik mit einem OCT-Gerät komme insbesondere Patienten mit koronarer Herzerkrankung zu Gute, die häufigste Form einer Herzerkrankung, die etwa 1,5 Millionen Menschen in Deutschland betrifft. Die neue Untersuchungstechnik kombiniere während einer Herzkatheteruntersuchung Daten aus der klassischen Angiographie mit Informationen über die Gefäßwand, über die Art und das Ausmaß von Ablagerungen. "Die hervorragende optische Auflösung basiert auf der Verwendung von Infrarotlicht", sagt die Ärztin. Dieses werde von einem dünnen Katheter ausgesendet, der in das Gefäß vorgeschoben werde. Die daraus gewonnenen dreidimensionalen Live-Bilder direkt aus der Wand der Herzkranzgefäße ermöglichen, so Riemenschneider, genaue Einschätzungen über deren Zustand. Durch die zusätzlichen Informationen können Ärzte die beste Therapieentscheidung für ihre Patienten treffen, da sie - im Gegensatz zu bisherigen Technologien - noch detailliertere Informationen über das Ausmaß und die Beschaffenheit der Verengungen in den Gefäßen und über deren Struktur erhalten. "Das OTC- Verfahren bietet einen präzisen Blick in das Innere der Herzkranzgefäße und daraus resultierend mehr Sicherheit für den Patienten", so Riemenschneider.

Ebenfalls deutliche Vorteile gegenüber dem bisher verwendeten System weist das neue Langzeit-EKG auf: Es ist genauer und unterstützt die Auswertung besser, heißt es. Das Langzeit-EKG wird eingesetzt bei allen Arten von Herzrhythmusstörungen, aber auch bei unklaren Synkopen oder bei Schlaganfällen so wie beim Klären von Schrittmacherindikationen.

Auch Andreas Kinskofer, der Leitende Oberarzt der Anästhesie und Intensivmedizin an der Ilmtalklinik, freut sich über die neuen Geräte. "Die Intensivtransporttrolleys und die Bronchoskopietürme erleichtern uns die Arbeit auf der Intensivstation sehr", sagt er. Die Trolleys dienen der Überwachung und Beatmung eines Intensivpatienten beim Transport, beispielsweise vom OP auf die Intensivstation oder von der Intensivstation zu einer Untersuchung. Alle notwendigen Geräte und Notfallmaterialien sind hier auf kleinem Raum praktisch verstaut. "Der Trolley bietet dem Personal eine Arbeitserleichterung und dem Patienten mehr Sicherheit", findet Kinshofer.

Die Bronchoskopietürme wurden auf ein Einwegsystem umgestellt, was ebenfalls mehr Sicherheit für den Patienten bedeutet, dem Personal die aufwendige Aufbereitung erspart und trotzdem kostengünstiger ist. Durch die unterschiedlichen Aufsätze ist jetzt auch die Bronchoskopie von Kindern möglich.