Scheyern
Ideen zum Supermarktstandort

Gemeinderat Scheyern bespricht Konzept zum Klosterberg - Entscheidung im Dezember geplant

11.11.2020 | Stand 23.09.2023, 15:21 Uhr
Die Gebäude und Glashäuser der Gärtnerei könnten Platz für einen Supermarkt machen. −Foto: Lodermeyer, PK-Archiv

Scheyern - Scheyern sucht einen neuen Standort für einen Supermarkt: Die Gemeinde arbeitet seit 2017 an einer Lösung, um den bestehenden Edeka-Markt durch einen modernen und entsprechend größeren Markt zu ersetzen.

Lange Zeit war hierfür das Gelände direkt neben dem jetzigen Gebäude im Gespräch, seit Juni allerdings gibt es eine zweite Variante - denn auch am Klosterberg könnte ein neuer Markt gebaut werden. Wie die Ideen hierzu aussehen, präsentierte Architektin Rita Obereisenbuchner am Dienstagabend im Gemeinderat. Eine Entscheidung, welcher Standort nun ins Rennen gehen soll, ist für Dezember geplant.

Auf dem Areal der bisherigen Gärtnerei sollen die Glashäuser und Gebäude weichen und so Platz für den neuen Markt machen, so der Vorschlag der Planerin. Das Kloster würde das eigene Grundstück nutzen und bebauen, der Supermarkt soll dann verpachtet werden - im Gespräch sind hier Edeka und Rewe als mögliche Betreiber. Momentan sieht der Plan eine Verkaufsfläche von etwa 1200 Quadratmetern vor, so die Planerin: "Das ist aber noch nicht in Stein gemeißelt. " Außerdem will das Kloster auch ein weiteres Gebäude schaffen, in dem ein Metzger- und ein Bioladen unterkommen, hier sind etwa 400 Quadratmeter veranschlagt. Dazu kommen noch Parkplätze: Direkt am Markt sind 130 Stellplätze vorgesehen, mit den vorgelagerten Flächen an der Staatsstraße summieren sie sich auf gut 200.

Obereisenbuchner will dabei den neuen Supermarkt nicht einfach auf das Areal setzen, denn die bisherigen Gebäude stehen letztlich auf einer Kuppe. "Es wäre fatal, so ein Gebäude an die höchste Stelle zu setzen", sagte sie. Daher soll ein Plateau entstehen, das letztlich etwa zwei Meter tiefer liegt als der jetzige Verkaufsladen der Gärtnerei. Somit würde die jetzige Hügelkuppe abgetragen, das Material aber auf demselben Gelände wieder verbaut. "Der Baukörper rückt so deutlich in den Hintergrund", erklärt die Planerin. "Es wird nicht diesen über allem thronenden Supermarkt geben. Das Kloster überprägt alles, der Supermarkt soll sich unterordnen. "

Die Zufahrt zum Supermarktareal soll über den Klosterberg laufen: Sie weicht nur ein wenig vom jetzigen Weg auf das Gärtnereigelände ab - die weiteren Zufahrten auf das Areal sollen verschwinden. "Wir rücken die Zufahrt aus dem Gefahrenbereich heraus", sagt Obereisenbuchner mit Blick auf die Kurve der Staatsstraße. Dabei findet auch eine vollständige Linksabbiegespur für Verkehr von Schyrenplatz und Hochstraße kommend Platz.

Wie Bürgermeister Manfred Sterz (Freie Wähler) erklärte, gebe es in diesem Konzept bewusst nur eine Zufahrt. Das bestätigte Planerin Obereisenbuchner: "Wir schaffen mehr Übersichtlichkeit, wenn wir das konzentrierter gestalten. "

Ob ein Supermarkt an dieser Stelle Folgen für die Verkehrsführung am Knoten Staatsstraße/Klosterberg und Hochstraße sowie Schyrenplatz hat, müsste man beobachten, so Sterz. "Aktuell funktioniert der Knoten, sagt das Staatliche Bauamt. Durch die Ansiedelung eines Supermarkts stellt sich die Frage, wie sich die Verkehrssituation verändert - dann müssen wir als Gemeinde womöglich den Knoten nachbessern", so Sterz. Es gebe hier noch Platz, die Kreuzung auf Gemeindegrund sowie auf Klosterareal aufzuweiten. Pater Lukas Wirth (Bürgerblock) verwies zudem auf die Aussage der Verkehrsexperten, dass "ein Kreisel hier nur die letzte Möglichkeit" sei.

Markus Fiederer (Wählergruppe Gemeinde Scheyern) erkundigte sich nach den Stellflächen für die Schüler: "Momentan parken dort vorne viele Schüler. Verlieren FOS und BOS hier Parkplätze? " Laut der aktuellen Planung bleiben die eigentlichen Schülerparkplätze am Schöneck allerdings unangetastet. "Wir müssen nur schauen, dass die Schüler die Parkplätze benutzen, die ihnen zugewiesen sind", sagt Pater Lukas. Künftig könnte zudem ein Fußweg direkt von dem Schülerparkplatz über das Supermarktareal zum Kloster führen, und so die Strecke vom Auto zum Klassenzimmer abkürzen.

Matthias Deysenroth (Grüne) warnte davor, zu viel Fläche für Parkplätze und Neubauten zu versiegeln. "Wenn es schon sein muss: Könnten wir solche Flächen eventuell auch für einen Wochenmarkt oder dergleichen nutzen? ", schlug er vor. Obereisenbuchner verwies darauf, dass es kein kahler Parkplatz werden soll. "Wir wollen durchaus einen Eingangsbereich mit Aufenthaltswert schaffen", sagte sie. Dort könnten Tische für den Bäcker Platz finden sowie Kunden es sich unter dem Vordach der Metzgerei gemütlich machen. Pater Lukas sagte zudem: "Wir werden versuchen, die Versiegelung nicht in einem größeren Maß umzusetzen, als es jetzt schon durch die Gärtnerei gegeben ist. "

Welcher Standort letztlich zum Zug kommt, wurde am Dienstag noch nicht entschieden. "Diese Information soll ein Baustein sein, um den idealen Standort in Scheyern zu finden", sagte Sterz. "Den Beschluss dazu fassen wir im Dezember. "

PK

Claudia Lodermeyer