Jetzendorf
Idee kommt in Jetzendorf gut an

Bürgerwerkstatt als Instrument zur Nutzung des Rathauses besprochen

11.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:23 Uhr

Jetzendorf - Der Einrichtung einer Bürgerwerkstatt zur Festlegung der künftigen Nutzung des alten Jetzendorfer Rathauses steht Bürgermeister Manfred Betzin (parteilos) sehr aufgeschlossen gegenüber.

Das machte er im Gemeinderat deutlich. Die Idee stammt aus den Reihen der Grünen. Aber so gut der Vorschlag auch sein mag, so zeigte die Diskussion doch auf, dass es noch viele Unklarheiten gibt, um jetzt schon festzulegen, was mit dem alten Rathaus geschehen soll.

"Zunächst suchen wir nur nach dem Werkzeug, mit dem wir interessierte Bürger an so einem Projekt beteiligen können", lobte Betzin das grüne Grobkonzept. Dennoch war den Worten des Bürgermeisters eine gewisse Skepsis zu entnehmen, als er erklärte: "Es werden sicher Wünsche kommen, die nicht realistisch sind. " Erschwerend kommt für Betzin die Coronasituation hinzu. Er schlug vor, zunächst um Bürgerbeteiligung zu werben und die Vertreter der Vereine aufzufordern, mitzuarbeiten und Bedarf aufzuzeigen. Die Grünen haben sich schon bereit erklärt, in einem Arbeitskreis mit dem Titel "Bürgerwerkstatt" mitzuarbeiten. Betzin schlägt nun vor, dass in diesem Arbeitskreis auch mindestens drei Mitglieder aus dem Bau- und Umweltausschuss vertreten sind. Wichtig sei ihm, regelmäßig Zwischenergebnisse aus dem Arbeitskreis zu präsentieren.

"So eine Bürgerbeteiligung ist gut, aber meines Erachtens noch zu früh", meinte Stefan Gottschalk (Wählerliste Lampertshausen). "Für das geschichtsträchtige Haus mitten im Ort müssen wir unsere Leute aber auf jeden Fall mitnehmen", befand Betzin. "Wir sollten zumindest ein Konzept stehen haben - und dann erst sehen, wo der Weg hingeht", erklärte André Klimsch von den Grünen. Der Zweite Bürgermeister Leonhard Sedlmeier (Parteiunabhängige) sprach sich dafür aus, auch den Ausschuss für Kultur, Jugend und Kirche in die Planungen für das alte Rathaus einzubinden. Zum jetzigen Zeitpunkt schon Entscheidungen zu treffen, mache nach den Worten von Betzin auch deshalb keinen Sinn, weil es durchaus möglich sei, dass man im Frühjahr die Gewissheit bekomme, dass man Platz für die Jetzendorfer Kindergartenkinder brauche. Derzeit seien nämlich die gemeindlichen Kindergärten bis auf den letzten Platz gefüllt. Ungewiss sei auch, was mit dem in der alten Post untergebrachten Kinderpark geschehen soll, der eine Superarbeit leiste, aber ebenfalls Platz benötige.

"Richtig und wichtig ist, dass sich der Gemeinderat über die Rahmenbedingungen solch eines Arbeitskreises rechtzeitig Gedanken macht", unterstrich Ruppert Leimberger (Parteiunabhängige).

Gegen den vom Bürgermeister vorgeschlagenen Aufruf zur Mitarbeit der Bürger an einem Konzept für eine Bürgerwerkstatt gab es schließlich keine Einwände.

Betzin nutzte die Gelegenheit, auch über den Fortschritt des Rathaus-Neubaus zu informieren. So teilte er mit, dass die Fenstersetzer schon fleißig arbeiten würden und demnächst auch schon die Verputzer kommen. Gemeinsam habe die Rathaus-Belegschaft zwei Ausstellungen auf der Suche nach der Büromöbel-Ausstattung besucht. "Denn die Büroausstattung soll moderner Arbeitsatmosphäre entsprechen und auch im Kostenrahmen bleiben", so Betzin.

ost