Rohrbach
"Ich wusst' gar nicht, dass ich so brav bin"

Langjähriger SVF-Vorsitzender und Vereinswirt: Hans Ehrenstrasser aus Fahlenbach feiert seinen 80. Geburtstag

19.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:25 Uhr
Hans Ehrenstrasser feierte in Fahlenbach seinen 80. Geburtstag. Da gratulierte ihm auch Bürgermeister Peter Keck. −Foto: Gemeinde Rohrbach

Rohrbach (era) Hans Ehrenstrasser, ein Urgewächs aus Fahlenbach, feierte seinen 80. Geburtstag.

Morgens gab es Weißwürste und am Abend war die große Feier beim Wirt in Hög. Eigentlich sollte die Feier ja in seiner zweiten Heimat, dem Vereinsheim des SV Fahlenbach, stattfinden, doch das war belegt. "So sind wir halt nach Hög gegangen", sagt Hans Ehrenstrasser ganz pragmatisch.

"Ich hab so viele schöne Worte gehört bei der Feier. Ich hab' gar nicht gewusst, dass ich so brav bin", schmunzelt der Jubilar, der heute noch jeden Tag in der Zimmerei ist. "So von heute auf morgen kann man nicht mit dem Arbeiten aufhören", meint der fleißige Arbeiter - wenn das "Heute" auch schon einige Jahre zurückliegt: "Jetzt ist es mein Hobby und ich bin zufrieden, dass ich noch helfen kann. "

Er ist ein echter Fahlenbacher, ist dort in die "Hochschule" gegangen - weil die Schule auf dem Berg oben steht. Dann kam die Lehre als Zimmerer bei seinem Onkel in Geisenfeld, danach arbeitete er ein Jahr in München. Da gefiel es ihm aber nicht so und es zog ihn wieder in die Heimat zurück, wo er dann nach einigen Jahren seine Meisterprüfung ablegte und 1973 folgte dann die Selbstständigkeit.

Zwischendurch lernte er noch seine große Liebe Fanny kennen, die Wirtstochter von Eichelberg. Zwei Söhne, Hans und Herbert, haben die Beiden zusammen aufgezogen, von denen sie vier Enkel geschenkt bekamen. "Da haben wir viel Freude und verstehen uns pfundig. "

Seine zweite Leidenschaft neben Familie und Beruf ist der SV Fahlenbach. Mit 17 Jahren war er mit bei der Gründung des Vereins dabei, spielte selbst Fußball, war Jugendleiter und Leiter der Aktiven. Sechs Jahre war er Vorsitzender des Vereins und in dieser Zeit war auch Chef beim Vereinsheimbau. Beim Schulhausverkauf durch die Gemeinde Rohrbach setzte er für den Verein durch, das 120000 D-Mark vom Verkauf in den Vereinsheimbau flossen. "Wenn meine Frau nicht so hinter mir gestanden wär, hätte ich das alles gar nicht machen können", erinnert er sich an diese arbeitsreiche Zeit. "Sechs Jahre war sie kostenlos Wirtin und heute hängt sie genau wie ich noch immer am Verein. "

Bevor das Vereinsheim stand, sind die Fußballer zu ihm in den Keller umgezogen. Praktischerweise wohnte er direkt neben dem Fußballplatz, sodass seine Frau vom Schlafzimmerfenster aus gleich das Bier verkaufen konnte. "Es war eine schöne Zeit und ist es immer noch", sagt der Fußballfan. Er hängt einfach an seinem SV Fahlenbach: "Ganz Fahlenbach hat damals zusammengeholfen. " 30 Jahre war er auch noch Kommandant beim Maibaumaufstellen, als Christbaumversteigerer war er sehr gefragt bei den Vereinen.