Pfaffenhofen
Happy End für alle Beteiligten beim Leader-Finale

Radoffensive und Schaudepot erhalten im zweiten Anlauf volle Fördersumme - Händemuseum erhält mit rund 150000 Euro den Rest

21.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:10 Uhr
Die Radwege im Landkreis werden attraktiv beschildert - und das wird nun doch zum Teil aus Leader-Fördergeldern bezahlt. −Foto: KUS

Pfaffenhofen (PK) Die Radoffensive im Landkreis hat die beiden Wolnzacher Museen auf der Zielgeraden doch noch abgefangen - aber am Ende stand niemand mit leeren Händen da: Der Leader-Lenkungsausschuss am Donnerstagabend im Pfaffenhofener Rentamtssaal endete mit einem Happy End für alle Beteiligten.

Für viel Wirbel hatte der "Zwischenstand" nach der Sitzung Ende August gesorgt. Dabei war mit der Beschilderung der 1000 Kilometer langen Rad- und Wanderwege im gesamten Landkreis ausgerechnet das Leuchtturmprojekt aus der Bürgerbeteiligung auf dem letzten Platz gelandet. Es wäre ohne Fördergelder ausgegangen, wenn das Gremium beschlussfähig gewesen wäre. War es aber nicht. So machten vor allem die im Steuerkreis sitzenden Bürgermeister, deren Gemeinden ansonsten mehr Geld für die Radwegbeschilderung locker machen hätten müssen, mobil. Christian Staudter kam mit mehreren Vollmachten seiner Kollegen zur Sitzung, um die Punktezahl der Radoffensive nach oben zu treiben - was ihm auch erfolgreich gelang.

Allerdings stellte sich die Situation bei der Endabstimmung im diesmal beschlussfähigen Gremium aber doch etwas anders dar als vorab geäußert. Wirklich "hinten runtergefallen", wie es Landrat Martin Wolf (CSU) als Vorsitzender der Leader-Aktionsgruppe Pfaffenhofen bezeichnete, ist letztlich keiner. Die anwesenden Steuerkreismitglieder hievten bei der Abstimmung die Radoffensive mit 28 Punkten auf den ersten Platz - und sicherten ihr somit die 200000 Euro an EU-Fördergeldern für das nach neuerlicher Kostenberechnung etwa eine halbe Million Euro teure Schilderkonzept, das vom Kommunalunternehmen Strukturentwicklung (KUS) ausgearbeitet wurde - und an dem sämtliche Gemeinden im Landkreis auch kostenmäßig beteiligt sind.

Ebenfalls voll gefördert wird die Machbarkeitsstudie zur Planung einer neuen Ortsmitte für das Pfaffenhofener Ecoquartier (25 Punkte), wobei es hier nur um einen niedrigen fünfstelligen Betrag geht. Und der Neubau eines Schaudepots für das Deutsche Hopfenmuseum (26 Punkte) in Gosseltshausen fand ebenfalls viel Anklang im Lenkungsausschuss, sodass auch diesem Vorhaben nichts mehr im Wege steht.

Letzter wurde der kleinste Wettbewerber im Rennen um die letzten Euros im Topf der Einzelmaßnahmen: das Museum "Kulturgeschichte der Hand", ebenfalls mit Sitz in Wolnzach. Dieses Lebensprojekt von Norbert Nemetz vereinte lediglich 23 Punkte auf sich. Trotzdem hält sich der Verdruss bei den Museumsfreunden in Grenzen. Denn wie Leader-Managerin Carmen Glaser gleich vorab verkündet hatte, wurden der LAG zusätzliche 30000 Euro in die Kassen gespült - und außerdem war es möglich, den kompletten Restbetrag kurzerhand dem unterlegenen Projekt zuzusichern. Dabei ist die Rede von immerhin noch rund 150000 Euro - und diese Summe liegt gar nicht so weit unter den beantragten 200000 Euro des Händemuseums. "Wir nehmen das sportlich und akzeptieren die Entscheidung", meinte Nemetz hinterher. "Und wir werden den Umzug in die Nähe des Hopfenmuseums auch mit diesem Förderbetrag schultern. "

Zu guter Letzt wurden auch noch die weiteren Kooperationsprojekte durchgewunken. Dabei ging es ums Ökoflächenmanagement, um das landkreisweite Mobilitätskonzept und das Schulprojekt "Klimaladen". Wirklich interessant mutet die ebenfalls auf den Weg gebrachte Bürgerbeteiligung für kleinere Projekte von Einzelpersonen, Gruppen und Vereinen an. Hierfür stehen zusätzliche 20000 Euro aus dem Einzelmaßnahmentopf zur Verfügung. Mit der Summe können viele kleine Vorhaben mit jeweils maximal 2500 Euro gefördert werden - und das ohne den gehörigen bürokratischen Aufwand, der in aller Regel hinter Leader-Projekten steckt.

Patrick Ermert