Pfaffenhofen
Happy End für alle Beteiligten beim Leader-Finale

Radoffensive setzt sich durch, Händemuseum geht aber auch nicht leer aus

20.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:38 Uhr
Die Radwege im Landkreis werden attraktiv beschildert - und das wird nun doch zum Teil aus Leader-Fördergeldern bezahlt. −Foto: KUS

Pfaffenhofen (pat) Die Radoffensive im Landkreis hat die beiden Wolnzacher Museen auf der Zielgeraden doch noch abgefangen - aber am Ende stand niemand mit leeren Händen da: Der Leader-Lenkungsausschuss am Donnerstagabend im Pfaffenhofener Rentamtssaal endete mit einem Happy End für alle Beteiligten.

Für viel Wirbel hatte der "Zwischenstand" nach der Sitzung Ende August gesorgt. Dabei war mit der Beschilderung der 1000 Kilometer langen Rad- und Wanderwege im gesamten Landkreis ausgerechnet das Leuchtturmprojekt aus der Leader-Bürgerbeteiligung auf dem letzten Platz gelandet - und hätte somit auch gut und gerne leer ausgehen können. Nun stellte sich die Situation bei der Endabstimmung aber doch etwas anders dar als vorab gedacht. Wirklich "hinten runtergefallen", wie es Landrat Martin Wolf (CSU) als Vorsitzender der Leader-Aktionsgruppe Pfaffenhofen (LAG) bezeichnete, ist letztlich keiner. Die anwesenden Steuerkreismitglieder hievten bei der Punkteverteilung die Radoffensive auf den ersten Platz - und sicherten 200000 Euro an EU-Fördergeldern für das nach neuerlicher Kostenberechnung etwa eine halbe Million Euro teure Schilderkonzept, das vom Kommunalunternehmen Strukturentwicklung (KUS) ausgearbeitet wurde - und an dem sämtliche Gemeinden im Landkreis auch kostenmäßig beteiligt sind. Ebenfalls voll gefördert wird die Machbarkeitsstudie zur Planung einer neuen Ortsmitte für das Pfaffenhofener Ecoquartier (25 Punkte) und der Neubau eines Schaudepots für das Deutsche Hopfenmuseum (26 Punkte) in Gosseltshausen.

Letzter wurde der kleinste Wettbewerber im Bunde: das Museum "Kulturgeschichte der Hand", ebenfalls mit Sitz in Wolnzach. Das Lebensprojekt von Norbert Nemetz vereinte lediglich 23 Punkte auf sich. Trotzdem hält sich der Verdruss in Grenzen. Denn wie Leader-Managerin Carmen Glaser gleich vorab verkündet hatte, wurden der LAG zusätzliche 30000 Euro in die Kassen gespült - und außerdem war es möglich, den kompletten Restbetrag kurzerhand dem unterlegenen Projekt zuzusichern. Dabei ist die Rede von rund 150000 Euro - und diese Summe liegt gar nicht so weit unter den beantragten 200000 Euro des Händemuseums. "Wir nehmen das sportlich und akzeptieren die Entscheidung", meinte Nemetz hinterher. "Und wir werden den Umzug in die Nähe des Hopfenmuseums auch mit diesem Förderbetrag schultern."

Zu guter Letzt wurden auch noch die weiteren Kooperationsprojekte durchgewunken. Dabei ging es ums Ökoflächenmanagement, um das Mobilitätskonzept für den Landkreis und das Schulprojekt "Klimaladen". Auch für kleinere Projekte von Einzelpersonen, Gruppen und Vereinen stehen zusätzliche 20000 Euro zur Verfügung. Damit können Vorhaben mit maximal 2500 Euro gefördert werden - und das ohne den gehörigen bürokratischen Aufwand, der in aller Regel hinter Leader-Projekten steckt.