Pfaffenhofen
Hallenbad für 22 Millionen Euro beschlossen

Stadtrat stimmt Plänen ohne Parkdeck zu - Eigenanteil liegt bei knapp zwölf Millionen Euro

12.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:29 Uhr
So etwa soll es aussehen: Im geplanten Hallenbad soll auch ein 25-Meter-Becken entstehen. Die Planer setzen unter anderem auf dunklen Klinkerstein (rechts) sowie auf Holzverkleidungen (im Hintergrund) unter anderem für die Lüftung. Pläne und Modelle zeigt die Stadt am Wochenende auf der Messe "Gut leben. Gut wohnen." −Foto: Stadt

Pfaffenhofen (clm) Die Pläne für das Hallenbad sind zwar noch bis ins letzte Detail geklärt, doch ist die Entscheidung in trockenen Tüchern. Am Donnerstagabend stimmten die Stadträte einhellig für den Bau nach der sogenannten Variante Solo-Plus - samt einer kleinen Saunalandschaft sowie erst einmal ohne Parkhaus. "Das ist eine darstellbare Lösung, die wir uns auch leisten können", lautete das Fazit von Bürgermeister Thomas Herker (SPD). Insgesamt kostet das Vorhaben knapp 22 Millionen Euro - nach Abzügen bleibt für die Stadt ein Eigenanteil von rund zwölf Millionen Euro.

Wie Thomas Kalmann vom Büro Krieger Architekten erklärte, sei für das Erdgeschoss ein Foyer geplant, von dem aus es einerseits in den kleinen Verwaltungstrakt und in die Umkleiden gehe. Im Badbereich gibt es ein 25 Meter langes Schwimmerbecken samt Ein-Meter-Brett und Drei-Meter-Plattform; außerdem gibt es den Familienbereich und den Erlebnisbereich samt Strömungskanal, Nackendusche und anderen Angeboten. Das Ganzjahres- außenbecken soll etwa 30 bis 32 Grad haben. Zudem gibt es eine Theke für Getränke- und Snackverkauf sowie eben eine kleine Saunalandschaft.

"Wir wollen hauptsächlich zwei Materialien nutzen. Einerseits anthrazitfarbenes Klinkerbauwerk und eine Holzverkleidung für Sauna, Verwaltung und Lüftung", erklärte der Architekt. Daher sollen die Materialien eigentlich auch nicht gestrichen werden, sondern von Natur aus Farbe und Muster mitbringen.

Vor dem Gebäude sind 124 Stellplätze geplant, hierfür sind etwa 633000 Euro fällig. Projektsteuerer Jens-Wilhelm Brand von der Constrata Ingenieur Gesellschaft stellte zwar die Ergebnisse für ein mögliches Parkhaus vor, auf den fünf Halbebenen wären dann 145 Parkplätze möglich. Der Bau würde etwa 2,8 Millionen Euro kosten. Allerdings läuft über diesen Standort die Feuerwehrzufahrt zur Dreifachturnhalle. "Daher kann das Parkhaus erst errichtet werden, wenn das Bad fertig ist", erklärte Brand. Denn dann verlaufe die Feuerwehrzufahrt auf der anderen Gebäudeseite. "Bad und Parkhaus können nicht parallel gebaut werden." Das Richtfest für das Bad wäre für Frühjahr 2020 geplant, "und Ostern 2021 wäre das Bad am Netz".

Mit der nun vorliegenden Variante Solo-Plus rechnet Thomas Meier mit insgesamt 130000 Besuchern pro Jahr. Der Stadtrat hatte während der vergangenen Planungsphase drei mögliche Varianten behandelt, das nun beschlossene Konzept ist der Mittelweg. Wie Meier weiter erklärt, ist wohl vormittags kein öffentlicher Badbetrieb möglich: "Wenn drei Schuleinheiten zeitgleich im Bad sind, ist es nicht anders möglich", sagte er. Er geht zudem davon aus, dass im Bad zwölf Mitarbeiter angestellt werden.

Wie Claudia Jonas von der Kämmerei erklärte, summieren sich die Ausgaben auf 21,9 Millionen Euro Bruttoherstellungskosten. Nach Abzügen von Fördergeldern, Anteil des Landkreises und weiteren Rechenspielen liegt der Anteil der Stadt bei 11,7 Millionen Euro - "bei momentanen Rechnungen und ohne Kostensteigerung". Somit werden die 15 Millionen Euro, die im Bürgerentscheid formuliert waren, nicht erreicht.

Martin Rohrmann (CSU) hält den Vorschlag für eine "solide Planung". Manfred Mensch Mayer (GfG) vermisst noch die sogenannte Toilette für alle, diese spezielle Behindertentoilette wird noch eingeplant. Eine Tarifzone allein für die Sauna, wie sie Hans Prechter (CSU) vorschlug, hält Meier allerdings für schwierig, da der Zugang zur Sauna stets über das Bad stattfindet - hierfür also entsprechend auch Eintritt bezahlt werden muss.

Der Stadtrat stimmte einhellig für die aktuelle Planung. Ein Parkhaus ist vorerst zurück gestellt. Es soll hier zunächst die Besucherentwicklung abgewartet werden.