Wolnzach - Während Gudrun von Woisky "schon ewig" an der Schule ist, muss ihre Kollegin Gudrun Schneider-Pungs "erst einmal ankommen". Was beide verbindet, ist nicht nur der gleiche Vorname, sondern auch eine gemeinsame Aufgabe, nämlich die Leitung der mit über 400 Kindern sehr großen Wolnzacher Grundschule: Offiziell seit dem 1. August ist Gudrun von Woisky die neue Rektorin, ganz neu an der Schule ist als ihre Stellvertreterin ab sofort Gudrun Schneider-Pungs.
Im vergangenen Schuljahr war Gudrun von Woisky bereits kommissarische Schulleiterin, nachdem ihre Vorgängerin Ute Zellhöfer vor einem Jahr überraschend ans Schulamt gewechselt hatte. Völliges Neuland betritt die 53-Jährige also nicht, zumal sie davor schon einige Jahre zunächst zweite, dann erste Konrektorin in Wolnzach war. Als Schulleiterin hat sie keine Klassleitung, aber elf Unterrichtsstunden, jede Menge Büroarbeit und viel Verantwortung - "es ist eine ganz andere Arbeit, aber mir gefällt's", sagt sie. Sie freue sich, dass ihre Bewerbung als Rektorin erfolgreich war.
Um einige Erfahrungen reicher ist sie nach dem vergangenen Schuljahr, das ein besonderes war - zum einen, weil sie die kommissarische Schulleitung gleich zu Beginn sehr kurzfristig übernehmen musste, zum anderen wegen Corona. "Es war schon eine Herausforderung", sagt sie. Noch dazu war die Konrektorenstelle das ganze Jahr über vakant. Unterstützung bekam Gudrun von Woisky von erfahrenen Lehrkräften aus dem Kollegium, so waren Regina Gudera und Brigitte Hackl stark in die Aufgaben der Schulleitung eingebunden. "Es war anstrengend, aber wir haben das Jahr gut geschafft", so das Fazit.
Zum neuen Schuljahr hat von Woisky nun mit Gudrun Schneider-Pungs eine erfahrene Lehrkraft fest an ihre Seite bekommen: Die 50-Jährige ist seit 1998 Lehrerin, Stationen ihrer Laufbahn waren Hof, Karlsfeld und Pfaffenhofen, wo sie zuerst an der Gerhardinger Schule und dann zwölf Jahre an der Joseph-Maria-Lutz-Schule war. Zehn Jahre lang arbeitete sie dort nach dem Modell der "Flexiblen Grundschule". Dabei werden Schüler der Jahrgangsstufen 1 und 2 in einer gemischten Eingangsstufe unterrichtet und können dort ein, zwei oder drei Jahre verweilen - je nach individueller Entwicklung. Obwohl sie von dem Modell begeistert ist ("das ist genau meins"), hat sie nun eine neue Herausforderung gesucht. "Ich brauche immer mal was Neues", sagt sie über sich. Mit der Grundschule Wolnzach habe sie schon länger geliebäugelt, jetzt habe sich mit der Konrektorenstelle die Gelegenheit geboten. Die Schule kennt sie bereits, allerdings aus Elternwarte: Da sie mit ihrer Familie in Niederlauterbach wohnt, sind ihre beiden Kinder - sie sind inzwischen 14 und 16 Jahre alt und besuchen das Hallertau-Gymnasium - hier zur Schule gegangen. "Man fühlt sich deshalb schon ein wenig verbunden." Trotzdem sei gleichzeitig alles ganz neu, "aber ich bin froh, dass es geklappt hat und ich bin hoch motiviert", sagt sie. Im neuen Schuljahr wird Gudrun Schneider-Pungs die Leitung einer der fünf ersten Klassen übernehmen, "oben drauf" kommen die Stunden für ihre Arbeit als stellvertretende Schulleiterin - den Titel "Konrektorin" bekommt erst noch offiziell verliehen. Dabei ist sie für alles zuständig, was Einschulung und Kindergärten betrifft, also auch für die Betreuung der Vorschulkinder. Mit Gudrun Schneider-Pungs könnte womöglich noch jemand neu an die Schule kommen: ihr Schulhund "Spikey", ein ausgebildeter Therapiehund, der sie bereits in der Lutz-Schule regelmäßig begleitete. "Er ist oft einfach nur da, manchmal wird er auch eingebunden", berichtet Schneider-Pungs von guten Erfahrungen im Unterricht. "Generell offen" für das Thema Schulhund ist Rektorin von Woisky, aber ob Spikey tatsächlich in Wolnzach zum Einsatz kommt, müsse erst noch in vielerlei Hinsicht geklärt werden.
Und mit welchen Gefühlen blicken die beiden nun dem Schulstart entgegen? "Mit einer Riesenfreude auf das, was kommt", sagt Gudrun Schneider-Pungs. Aufgeregt sei sie eigentlich vor jedem ersten Schultag, "und jetzt natürlich doppelt". Am meisten freue sie sich auf die Kinder, sagt Rektorin Gudrun von Woisky. Durchaus optimistisch ist sie, was die Corona-Situation betrifft. Die Schule sei bereits mit Luftfiltern ausgerüstet. "Auch sonst tragen die Kinder und der Großteil der Eltern das gut mit."
WZDie Grundschule startet am Dienstag mit 416 Kindern in 17 Klassen in das neue Schuljahr - darunter 128 Erstklässler in fünf Eingangsklassen. n Erster Schultag: Für die zweiten bis vierten Klassen beginnt der Unterricht am Dienstag um 7.45 Uhr - Treffpunkt ist am Pausenhof hinter den Klassenschildern. Schulschluss ist um 11.20 Uhr. Die Abc-Schützen werden in zwei Gruppen auf dem Pausenhof begrüßt: die Klassen 1a, 1b und 1c um 8.30 Uhr, die Klassen 1d und 1e um 9 Uhr. Jedes Kind kann von bis zu zwei Erwachsenen und den Geschwisterkindern begleitet werden. Die Schulleitung weist auf die Maskenpflicht hin. Schulschluss ist für die erste Gruppe um 10.30 Uhr, die zweite Gruppe um 11 Uhr. n Maskenpflicht: Auf dem Schulgelände besteht in Gebäuden und geschlossenen Räumen Maskenpflicht. Grundschulkinder dürfen statt der vom Gesundheitsministerium empfohlenen medizinischen Masken auch textile Alltagsmasken tragen. Vorerst müssen bis 1. Oktober die Masken auch am Sitzplatz anbehalten werden. n Tests: An der Wolnzacher Grundschule soll es künftig zwei Mal pro Woche einen PCR-Pool-Test ("Lollitest") geben. Bis diese Tests anlaufen, werden drei Mal pro Woche die bekannten Selbsttests gemacht - sofern die Kinder nicht nachweislich geimpft, genesen oder anderweitig getestet sind. Erster Testtag ist der Dienstag. Für die Erstklässler bieten Gemeinde und BRK am Montag zwischen 15 und 19 Uhr kostenlose Tests in der Preysinghalle an.WZ
Katrin Rebl
