Hinterkaifeck
Grubers Geburtstag

Der Hinterkaifeck-Bauer kam heute vor 160 Jahren zur Welt

08.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:54 Uhr
Anna Wiesbeck

Hinterkaifeck (PK) Der Bauer Andreas Gruber kam heute vor 160 Jahren zur Welt. Am 9. November 1858 wurde der spätere Hinterkaifecker geboren, wahrscheinlich in Grainstetten. Er gehört zu den sechs Opfern im bis heute ungeklärten Mordfall von Hinterkaifeck.

Vermutlich in der Nacht vom 31. März auf den 1. April 1922 wurden die Bewohner des Einödhofs nahe Waidhofen ermordet. Zu den Opfern zählen neben Andreas Gruber - auf dem kleinen Foto ist er vermutlich zu sehen, ganz ist die Identität des Mannes nicht geklärt - und seine neun Jahre ältere Frau Cäzilia, die verwitwete Tochter Victoria Gabriel mit ihren Kindern Cäzilia und Josef ebenso die Magd der Familie, Maria Baumgartner, die am 31. März ihren ersten Arbeitstag auf dem Hof hatte. Mordwaffe war eine Reuthaue, die Gruber wohl auch zum Schlachten von Schweinen benutzt hatte. Laut einiger Theorien kamen auch ein Taschenmesser und ein Bandeisen zum Einsatz. Es gibt viele Rätsel um den Mordfall. Eines davon: dass der Hof wohl auch nach dem Mord weiter bewirtschaftet wurde. Die Toten wurden erst am 5. April, also Tage später, von drei Bekannten der Familie aus dem Nachbarort entdeckt.

Bei einer der verschiedenen Theorien zum Tathergang wird Gruber, der als herrschsüchtig und auch gewalttätig galt, auch selbst als möglicher Täter verdächtigt. Als Motiv wird hierfür die inzestuöse Beziehung zu seiner Tochter angeführt.

Der außergewöhnliche Fall stößt noch heute auf ein reges Interesse in der Bevölkerung, weit über die Region hinaus. Zu der Tat sind mehrere Filme und etliche Bücher erschienen.

Anna Wiesbeck