Hettenshausen
Große Pläne für Hettenshausener Areal

Am Krankenhausberg soll ein Baugebiet entstehen - mit Seniorenwohnanlagen und Gewerbe

11.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:03 Uhr


Hettenshausen (PK) Knapp 100 Wohnungen in Reihenhäusern sowie kleineren Wohnzeilen, dazu möglicherweise noch zwei größere Wohnblöcke mit je 50 Wohneinheiten: Im Hettenshausener Norden hin zur Ilmtalklinik soll ein neues Baugebiet entstehen - das vor allem auch für Senioren attraktiv sein soll.

Auf städtischem Grund entsteht bereits ein Autohaus, auch auf Hettenshausener Gemeindegrund soll nun in direkter Nähe zur Ilmtalklinik ein neues Baugebiet entstehen. "Der Stadt gehören etwa zwei Drittel des Areals östlich der Ilmtalklinik, die haben bereits einen kleinen Bebauungsplan umgesetzt", erklärte Bürgermeister Hans Wojta (UWG) am Montagabend im Hettenshausener Gemeinderat. Im Gremium war schon im vergangenen Frühjahr über das Projekt gesprochen worden - nun gibt es eine erste Skizze, wie das Areal bebaut werden könnte. Erfreulich für den Gemeinderat: Der Vorschlag der Gemeinde, hier verstärkt ein Angebot für Senioren zu schaffen statt auf ein Gewerbegebiet zu setzen, ist bei den Grundstückseigentümern auf offene Ohren gestoßen.

"Wir sind seit einigen Monaten im Auftrag der Eigentümerfamilie hier dran", erklärte Stadtplaner Dietmar Sandler vom Münchner Büro BGSM. "Es soll hier hin zu einem Wohngebiet gehen - aber nicht nur, sondern auch eine gemischte Nutzung." Beispielsweise betreutes Wohnen, Angebote für Senioren und ein Ärztehaus seien hier wünschenswert, passendes Gewerbe wäre möglich. Das biete sich wegen der Nähe zur Ilmtalklinik an, so Sandler.

In einer ersten Skizze hat der Planer daher zwei größere S-förmige Gebäude vorgesehen. Darin wären betreutes Wohnen und auch entsprechendes Gewerbe möglich, dazu gibt es jeweils eine Parkfläche. Außerdem sollen Mehrfamilien- und Reihenhäuser entstehen, möglicherweise ein paar Etagenwohnzeilen. Angeordnet soll alles entlang einer Ringstraße sein: Von der Krankenhausstraße soll es in das neue Baugebiet gehen und - nach aktuellem Sachstand - eben an selber Stelle wieder zurück auf die Krankenhausstraße führen. Denn hier verläuft die Gemeindegrenze: Man versucht, sich mit Pfaffenhofen zu einigen, um über städtischen Grund auch im Norden an die Krankenhausstraße anzuschließen statt wieder über die südliche Zufahrt auszuleiten.

Grundsätzlich hat Sandler zwei Varianten erarbeitet: eine abgerundete Ringstraße mit lockerer Bebauung sowie ein rechtwinklig strukturiertes Areal mit Platz für mehr Gebäude. "Bei der ersten Variante wären etwa 30 bis 40 Reihenhäuser möglich sowie 40 Wohneinheiten in Etagenwohnzeilen", so Sandler. "Bei der zweiten Variante sind es aktuell 56 Reihenhäuser und etwa 40 Wohneinheiten in Etagenwohnzeilen." Die beiden größeren Wohnblöcke mit je bis zu 50 Wohnungen wären in beiden Varianten gleich. Wie Bürgermeister Wojta erklärte, sei es in diesem Projekt auch möglich, Sozialwohnungsbau zu realisieren und ähnliche Vorhaben wie aktuell in Reichertshausen umzusetzen. Er erklärte außerdem: "Das Klinikum wird hier vor allem beim Lärm ein limitierender Faktor sein." Ob ein reines Wohngebiet theoretisch möglich sei, bleibt daher abzuwarten.

Johann Radlmeier (CSU) lobte das Vorhaben: "Ich finde das gut. Es gibt hier außerdem noch die Nähe zum Bahnhof und eine gewisse Stadtnähe." Auch Josef Remmele (UWG) hält das Projekt für eine "sehr gelungene Gesamtidee". Dass nun die Industrie eher eine zweitrangige Rolle spielt, hält Wolfgang Schrätzenstaller (CSU) für verkraftbar: "Wir haben ja bei der geplanten Südumgehung schon an Platz für Gewerbe gedacht." Auch Josef Stowasser sagte mit Blick auf die Nähe zur Ilmtalklinik: "Wenn wir so etwas vorhaben, dann gehört es genau dahin." Johannes Salvermoser (SPD), der grundsätzlich auch zum Projekt steht, wies noch darauf hin: "Da kommen dann 200 bis 300 Leute neu nach Hettenshausen. Da müssen wir auch an die Infrastruktur - beispielsweise die Kindergartenplätze - denken." Der Gemeinderat stimmte dem aktuellen Planungsstand einhellig zu, nun sollen die ersten Vorgutachten beauftragt werden.

Claudia Lodermeyer