Geisenfeld
Große Erwartungen an ein kleines Feld

Mit einer Eröffnungsfeier am Juz wird am Samstag der neue Multifunktionsplatz in Betrieb genommen

18.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:44 Uhr
Zehn mal 15 Meter groß ist der Multifunktionsplatz, dessen Elemente derzeit am Jugendzentrum zusammengebaut werden. −Foto: Kohlhuber

Geisenfeld (GZ) Über Monate hinweg ist er im Stadtrat ein Zankapfel aller erster Güte gewesen, der Soccer-5-Platz am Jugendzentrum. Im Rahmen einer kleine Fete, zu der alle Geisenfelder Jugendlichen eingeladen sind, wird er am Samstag in Betrieb genommen.

Nachdem schon während der Pfingstferien unter Mithilfe von etwa 15 Jugendlichen die Fundamente gesetzt und die umlaufende Pflasterungen angebracht wurden, nimmt seit Dienstag nun der 10 mal 15 Meter große Platz selbst Gestalt an. Was die Ausgestaltung des Spielfeldes angeht, so wurde der Fokus im Wesentlichen aufs Fußballspielen gesetzt - "das ist das, was 90 Prozent der Jugendlichen hier wollen", sagt dazu die Juz-Leiterin Anja Jänicke. Die multifunktionalen Komponenten wurden zunächst einmal hintan gestellt - auch um Kosten zu sparen, was auf diese Weise auch gelungen ist. Etwa 40000 Euro hat der Platz letztendlich gekostet, rund 16000 Euro davon sind nach Auskunft von Jänicke über Spenden und Sponsorengelder gedeckt. Der Löwenanteil davon - 10000 Euro - durch eine Finanzspritze des Bürgerrings.

Einer, der leidenschaftlich für das Kleinspielfeld an diesem Standort gekämpft hat, ist Jugendreferent Wolfgang Hollweck (USB). Und dieser ist nach wie vor davon überzeugt, dass das neue Angebot nicht nur die Attraktivität des Jugendzentrums steigern wird, sondern für alle sportbegeisterten Jugendlichen "eine tolle Sache" ist. Er hoffe da auf "Mund-zu-Mund-Propaganda".

Genutzt werden kann der Platz täglich von 9 bis 12 und von 15 bis 19.30 Uhr. Während der Öffnungszeiten des Juz wird das Geschehen vom dort tätigen Personal beaufsichtigt. Außerhalb der Öffnungszeiten hofft man diesbezüglich noch auf Freiwillige. Und auf die Vernunft der Nutzer. "Sicherlich wird man die Öffnungszeiten nicht zu hundert Prozent mit Aufsichtspersonal abdecken können", räumt Hollweck ein. "Wir sollten jetzt einfach mal abwarten, wie es anläuft", so sein Appell.

Eine Videoüberwachung, so ergänzt Anja Jänicke, sei angedacht gewesen, aber aus rechtlichen Gründen nicht möglich. In einem Punkt muss laut Hollweck aber eine ganz klare Ansage gelten, und diese betrifft den nahen Friedhof: "Wenn hier Beerdigungen oder Aussegnungen stattfinden, darf auf dem Spielfeld kein Betrieb stattfinden."

Und wenn am jetzigen Standort doch nicht alles so funktioniert wie erhofft? Wenn die Skeptiker in den Reihen der Freien Wähler im Stadtrat Recht behalten? Dann hat man bei der Stadt immer noch die Möglichkeit für einen "Plan B". So entschied man sich bei der Konzeption und Auswahl des Platzes gegen eine "fundament-gebundene" Variante und stattdessen für ein Kleinfeld, das im Nachhinein auch noch wo anders aufgestellt werden könnte.

Gerhard Kohlhuber